Beat Feuz geht es ruhig an «Einem 20-Jährigen würde ich meine Saisonvorbereitung nicht empfehlen»

pat

30.9.2022

Beat Feuz war in den letzten Jahren in der Abfahrt eine Wucht.
Beat Feuz war in den letzten Jahren in der Abfahrt eine Wucht.
Keystone

Beat Feuz muss man nicht gross vorstellen, wer sich für den Skisport interessiert, der kennt seinen Namen. Die einzigartige Trainings-Taktik des Olympiasiegers ist wohl weniger bekannt.

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In rund drei Wochen startet für die Techniker die neue Ski-Saison in Sölden, kurz darauf beginnt auch die Speed-Saison – rund einen Monat früher als in den vergangenen Jahren. Am 29. Oktober steigt das Premieren-Rennen am Matterhorn. Und dort will natürlich auch der Kugelblitz ins Geschehen eingreifen.

Beat Feuz hat alles gewonnen

  • Vierfacher Sieger im Abfahrtsweltcup (2018/2019/2020/2021)
  • Olympia 2022: Gold in der Abfahrt
  • Olympia 2018: Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt
  • WM-Medaillen in der Abfahrt (Bronze 2015, Gold 2017, Bronze 2021)
  • Podestplätze im Weltcup: 59 (16 Siege)

Und wie bereitet sich der Abfahrts-Olympiasieger auf das Rennen vor? «Wenn die Abfahrts-Saison einen Monat früher beginnt, beginne ich einen Monat später mit dem Ski-Training», sagt Feuz im Gespräch mit dem «Blick» mit einem Grinsen im Gesicht.

So nahm der 35-Jährige das Ski-Training erst Ende August in Zermatt auf und hat bis jetzt gerade einmal zehn Skitage in den Beinen, wie er verrät. Bei zwei seiner grossen Rivalen aus Österreich sieht das ganz anders aus. So sind etwa Matthias Mayer und Vincent Kriechmay Anfang August nach Chile gereist, um dort vier Wochen auf Schnee zu trainieren. Danach ging es zur Regeneration nach Tirol. Erholt, das dürfte natürlich auch Beat Feuz sein. Aber pokert er nicht zu hoch? Wohl kaum.

«Er ist und bleibt ein Phänomen»

Der Schweizer weiss genau, was er braucht. «In den letzten Jahren bin ich jeweils mit einer Vorbereitung von 16 Schneetagen nach Nordamerika gereist. 16 Schneetage werde ich bis zum Speed-Auftakt in Zermatt auch in diesem Jahr aufweisen», meint Feuz. Er habe in den letzten Jahren herausgefunden, was er brauche. Allerdings sieht er sich bezüglich Trainingsgestaltung nicht als Vorbild. «Einem 20-Jährigen würde ich meine Saisonvorbereitung nicht empfehlen», stellt Feuz im «Blick» klar.

Einer, der Beat Feuz bestens kennt, ist der frühere Swiss-Ski-Trainer Sepp Brunner. Zehn Jahre hat der heutige Speed-Trainer der Österreicher den Kugelblitz trainiert. Was hält er von Feuz’ Strategie? «Ich weiss ganz genau, dass es im Weltcup-Zirkus keinen anderen Rennfahrer gibt, welcher derart wenige Schnee-Trainingstage braucht, um schnell zu sein. Er ist und bleibt ein Phänomen!»

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