Was Marco Odermatt mit seinen 25 Jahren Woche für Woche abliefert, ist schlichtweg atemberaubend. blue News will von Bruno Kernen wissen, wie er die Leistungen einstuft und ob das jetzt einfach immer so weiter geht.
Er selbst sei nie so konstant gewesen wie Odermatt, gibt Kernen neidlos zu und meint: «Ich kann nur eins sagen: Ich ziehe den Hut.» Der Abfahrtsweltmeister von 1997 nennt die mentale Stärke als einen wichtigen Schlüssel des Erfolgs. Wie Odermatt in Kitzbühel nach seiner leichten Verletzung zurückgekehrt sei, wie er nach der Enttäuschung im WM-Super-G Gold in der Abfahrt und im Riesenslalom geholt habe oder seine Siege am vergangenen Wochenende, das sei beeindruckend.
Rundum happy ist Kernen aber nicht: «Das ist schön für ihn, aber für mich als Zuschauer mittlerweile fast schon langweilig. Weil bei den Speeddisziplinen kann ich nach drei, vier Fahrern abstellen. Wenn die unten sind, dann weiss man eigentlich, da passiert nicht mehr viel. Im Normalfall.» Und im Riesenslalom verhält es sich ja ganz ähnlich.
Irgendetwas muss Odermatt besser machen als alle anderen, aber was? «Es ist das Bedingungslose», meint Kernen, der auch die aggressive Materialabstimmung hervorhebt. Odermatt könne die engsten Radien fahren «und das Ganze ohne abzuwürgen». Oder kurz: «Er hat ein Setup, das absolut beeindruckend ist.» Dahinter stehe natürlich ein ganzes Team.
Was ist Marco Odermatt in Zukunft noch zuzutrauen?
Darauf angesprochen, wie wichtig Odermatt für den Schweizer Skisport sei, meint Kernen: «Er ist definitiv ein Idol für ganz viele junge Fahrer, die ihm nacheifern wollen. Aber wir haben in Vergangenheit auch immer hervorragende Skifahrer gehabt, sei es ein Cuche, sei es ein Feuz.» Aber Odermatt sei «noch einmal eine Stufe höher mit seiner Überlegenheit, die er im Moment wirklich perfekt ausspielt».
Eine Frage, die sich viele stellen: Was ist Marco Odermatt in Zukunft noch zuzutrauen? «Bei ihm habe ich das Gefühl, da ist momentan kein Ende in Sicht. Wir können einfach hoffen, dass er gesund bleibt. Sein Fahrstil ist nicht gänzlich ohne Risiko», so Kernen. Allerdings müsse er mit zunehmender Routine «vielleicht irgendwann nicht mehr dermassen ans Limit fahren», weil er einfach auf seine überragende Grundschnelligkeit vertrauen könne. Kernen ist hundertprozentig überzeugt: «Die Spielerei mit Superlativen, die wird definitiv weiter gehen.»
Apropos Superlative: Beim Weltcup-Finale in Soldeu könnte Odermatt einen Rekord knacken, der lange als unerreichbar galt. Die 2000 Weltcup-Punkte von Hermann Maier aus der Saison 1999/2000 sind für den Schweizer in Reichweite.
Programm für Soldeu
- Montag, 13. März
12:00 Uhr: 1. Abfahrtstraining Männer
13:00 Uhr: 1. Abfahrtstraining Frauen - Dienstag, 14. März
Uhrzeit noch offen: 2. Abfahrtstraining Männer
Uhrzeit noch offen: 2. Abfahrtstraining Frauen - Mittwoch, 15. März
10:00 Uhr: Abfahrt Männer
11:30 Uhr: Abfahrt Frauen - Donnerstag, 16. März
10:00 Uhr: Super-G Frauen
11:30 Uhr: Super-G Männer - Freitag, 17. März
11:30 Uhr: Teamevent Parallel-Rennen - Samstag, 18. März
09:00 Uhr: Riesenslalom Herren, 1. Lauf
12:00 Uhr: Riesenslalom Herren, 2. Lauf
10:30 Uhr: Slalom Frauen, 1. Lauf
13:30 Uhr: Slalom Frauen, 2. Lauf - Sonntag, 19. März
09:00 Uhr: Riesenslalom Frauen, 1. Lauf
12:00 Uhr: Riesenslalom Frauen, 2. Lauf
10:30 Uhr: Slalom Herren, 1. Lauf
13:30 Uhr: Slalom Herren, 2. Lauf