Chelsea-Übernahme Diese Investoren könnten Hansjörg Wyss den FC Chelsea streitig machen

tbz

3.3.2022

Roman Abramowitsch will beim FC Chelsea abtreten. Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss gehört zu den potenziellen Käufern des Premier-League-Clubs. Aber auch andere grosse Namen zeigen Interesse.

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Am Mittwoch bestätigte Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch auf der Website des Vereins die Gerüchte über einen Verkauf des Clubs. Der russische Oligarch musste in Grossbritannien aufgrund seiner Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in den letzten Tagen immer mehr Kritik einstecken. Nun will er sich aus London zurückziehen. Nicht nur der FC Chelsea steht zum Verkauf, auch alle seine Villen in England wolle Abramowitsch loswerden, wie Hansjörg Wyss in einem Interview mit dem «Blick» verrät.

Hansjörg Wyss prüft derzeit den Kauf des FC Chelsea.
Hansjörg Wyss prüft derzeit den Kauf des FC Chelsea.
Bild: Keystone

In demselben Gespräch zeigt der Berner Milliardär grosses Interesse am Kauf des Champions-League-Siegers. Abramowitsch verlange derzeit aber «viel zu viel», sagt der 86-Jährige. «Wissen Sie: Chelsea steht bei ihm mit zwei Milliarden Pfund in der Kreide. Aber Chelsea hat kein Geld. Bedeutet: Diejenigen, die Chelsea kaufen, sollen Abramowitsch entschädigen», so Wyss.

Neben dem Schweizer, der gemäss «Forbes» ein Vermögen von 5,1 Milliarden US-Dollar besitzt, sind noch andere grosse Namen im Rennen.

Sir Jim Ratcliffe

Sir Jim Ratcliffe lässt sich von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas feiern.
Sir Jim Ratcliffe lässt sich von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas feiern.
Bild: Getty

Der sportverrückte britische Multimilliardär kann sich einen Einstieg beim FC Chelsea gut vorstellen. «Es gab bereits einen ersten Austausch, aber wir lagen bezüglich Bewertung weit auseinander», verriet der 69-Jährige der «BBC». «Das Problem bei Chelsea ist das Stadion. Wir werden alle älter und es dauert ein Jahrzehnt, das zu bewältigen.»

Ratcliffe ist im Sport alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Der Besitzer des Chemie-Imperiums «Ineos» betreibt die Profi-Radsport-Mannschaft «Ineos Grenadiers», will beim 37. Americas Cup vorne mitsegeln und hält einen Drittel der Anteile am Formel-1-Rennstall Mercedes. Ihm gehört neben dem französischen Fussballklub OGC Nizza auch Super Ligist Lausanne-Sport.

Der «reichste Mann Grossbritanniens» könnte sich Chelsea locker leisten. Mit einem geschätzten Eigentum von 15,7 Milliarden Dollar soll Ratcliffe sogar vermögender sein als Roman Abramowitsch. Interessant: Ratcliffe ist ehemaliger Saisonabo-Besitzer an der Stamford Bridge, soll aber eigentlich ein Anhänger Manchester Uniteds sein.

Todd Boehly

Todd Boehly ist ein bekanntes Gesicht im US-Sport.
Todd Boehly ist ein bekanntes Gesicht im US-Sport.
Bild: Getty

Dem US-Amerikaner gehören mit den Los Angeles Dodgers (Baseball) und den LA Lakers (Basketball) schon zwei absolute Sport-Riesen. Bereits 2019 interessierte er sich für einen Kauf des FC Chelsea, scheiterte aber zweimal mit Angeboten in der Höhe von drei Milliarden US-Dollar.

Im dritten Versuch könnte es nun klappen. Gemäss dem britischen «Mirror» seien für die Verkaufsmodalitäten amerikanische Broker hinzugezogen worden. Das wiederum könnte auch dem in den USA lebenden Hansjörg Wyss in die Karten spielen. Gerüchten zufolge sollen die beiden ein gemeinsames Angebot vorbereiten. Boehlys Vermögen wird auf über sechs Milliarden US-Dollar geschätzt.

Loutfy Mansour

Der Sohn des ägyptischen Milliardärs Mohammed Mansour – nicht zu verwechseln mit ManCity-Besitzer Scheich Mansour (Bin Zayed Al Nahyan) – gehört wohl eher zu den Aussenseitern im Rennen um die Schlüssel zur Stamford Bridge.

Der Geschäftsführer von «Man Capital», dem Investmentzweig des Familienunternehmens «Mansour Group», hält eine Saisonkarte bei den «Blues» und will laut «Telegraph» ebenfalls ein Angebot abgeben. Das Familienvermögen der Mansours wird auf mehrere Milliarden US-Dollar geschätzt.

Connor McGregor

«The Notorious» Connor McGregor sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Nicht alle davon sind positiv.
«The Notorious» Connor McGregor sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Nicht alle davon sind positiv.
Bild: Keystone

Tatsächlich? Jep. Zumindest behauptet McGregor selbst, dass er an einer Übernahme des FC Chelsea interessiert sei. In einem Tweet offenbart der MMA-Kämpfer eine WhatsApp-Nachricht, in der er sich für einen Kauf des Vereins für drei Milliarden Pfund (ca. vier Milliarden Dollar) stark macht. Dazu schreibt er: «Das würde ich gerne erforschen.»

Wie viel Wahrheitsgehalt hinter dem Preis und dem Interesse des 33-Jährigen steckt, ist ungewiss. Klar ist: Der exzentrische Ire könnte sich den Verein ohne Unterstützung weiterer Investoren kaum leisten. Auch wenn McGregor mit einem geschätzten Vermögen von rund 180 Millionen Dollar zu den reichsten Sportlern der Welt gehört, spielt er doch in einer ganz anderen Liga als die Multimilliardäre Abramowitsch, Wyss oder Ratcliffe.