Jürgen Klopp verlässt den FC Liverpool Ende Saison. Er habe gemerkt, dass ihm die Energie ausgehe, so der 56-Jährige. Trainerkollegen, ehemalige Weggefährten, Experten und Fans bedauern den Entscheid.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Ära von Jürgen Klopp beim FC Liverpool geht im Sommer zu Ende.
- Der 56-jährige teilt am Freitag mit, dass er den Premier-League-Klub trotz weiterlaufendem Vertrag nach dieser Saison verlassen wird.
- Ob Thomas Tuchel, Edin Terzic oder Xabi Alonso, sie alle haben nur lobende Worte übrig für Jürgen Klopp.
- Fans und Vereinslegenden sind ohnehin traurig, aber selbst Erik ten Hag, Trainer von Erzrivale ManUtd, meint: «Das ist nicht gut für die Premier League.»
Thomas Tuchel hat die Abschiedsankündigung von Jürgen Klopp beim FC Liverpool verblüfft. «Das muss ich erstmal verdauen, dazu kann ich noch nichts Schlaues sagen», äusserte sich der Bayern-Coach am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel am Samstag beim FC Augsburg. Nur kurz zuvor hatten Klopp und Liverpool mitgeteilt, dass der Erfolgscoach im Sommer den englischen Erstligisten verlassen werde.
«Kloppo ist einer der allerallerallerbesten Trainer auf der Welt. Er hat es immer geschafft, einen Verein auf all seinen Stationen auf eine unglaubliche Art und Weise zu beeinflussen», lobte Tuchel und räumte ein: «Das ist schon eine Hammermeldung.» Tuchel war einst Klopps Nach-Nachfolger als Trainer beim FSV Mainz 05.
Für viele Fans ist der angekündigte Abgang natürlich ebenfalls ein harter Schlag. Im Video unten äussern sich einige Liverpool-Fans dazu.
Watzke, Terzic und Alonso verneigen sich
Auch BVB-Chef Hans-Joachim Watzke kommentiert den baldigen Rückzug von Trainer Jürgen Klopp: «Ganz hohen Respekt vor dieser Entscheidung. Aber das zeigt einmal mehr, dass Jürgen aussergewöhnlich ist.»
Ähnlich wie Watzke äusserte sich BVB-Coach Edin Terzic: «Es kam auch für mich überraschend. Aber ich kenne Jürgen und weiss, egal welche Entscheidung er in seinem Leben getroffen hat, er hat sie sich sehr gründlich überlegt. Ich bin mir deshalb sicher, dass sich diese Entscheidung für ihn gut anfühlt.»
Terzic erinnerte an die grossen Klopp-Verdienste in dessen Amtszeit beim BVB von 2008 bis 2015 mit zwei deutschen Meisterschaften und einem Pokalsieg: «Er ist ein herausragender Mensch und ein unfassbar toller Trainer. Er hat unseren Verein in den vergangenen Jahren so geprägt wie kaum ein anderer. Das Gleiche ist ihm in Liverpool gelungen.»
An einem dauerhaften Rückzug von Klopp ins Privatleben glaubt Terzic nicht: «Ich bin mir ganz sicher, dass es noch irgendwo eine Station in seinem Trainerleben geben wird, wo er einen ähnlich guten und sogar noch einen besseren Job tun wird.»
Auch Xabi Alonso, der Trainer von Bundesliga-Leader Bayer Leverkusen, wird mit der Klopp-Nachricht konfrontiert. Und als ehemaliger Liverpool-Spieler wird er auch gleich als möglicher Nachfolger ins Spiel gebracht. Doch darauf lässt er sich noch nicht ein und sagt: «Was Jürgen in Liverpool in den letzten neun Jahren gemacht hat, verdient grosse Bewunderung und grossen Respekt. Mein Fokus liegt aber auf Leverkusen. Ich habe eine grosse Motivation, hier zu arbeiten.»
Weitere Reaktionen
Gary Lineker bei X: «Wow. Krasse Neuigkeiten. Er hat einen unglaublichen Job geleistet.»
Ex-Liverpool-Spieler Jamie Carragher bei X: «Diese Neuigkeiten wären zu jeder Zeit ein herber Schlag für den Klub gewesen, ganz egal, wann sie gekommen wären. Ich dachte nur, es würde noch ein paar Jahre dauern. Was für ein Manager, was für ein Mann, lass es uns mit einem Wumms beenden, Jürgen!»
Erik ten Hag (Trainer von Manchester United): «Das ist nicht gut für die Premier League. Er hat eine Ära eingeleitet, er hat den Verein aufgebaut, er hat den Verein dorthin zurückgebracht, wo er hingehört, dazu gratuliere ich ihm. Er hat in Liverpool einen grossartigen Job gemacht. Ich kann ihn aber verstehen, es ist eine lange Zeit. Es ist eine Zeit des Aufbaus, des Erreichens, mit Rückschlägen und die Premier League ist sehr intensiv, daher kann ich seine Argumente für einen Rücktritt verstehen.»
Mike Gordon (Präsident der Fenway Sports Group, die den FC Liverpool besitzt): «Jürgens Verpflichtung war eine der grössten Segnungen unserer Zeit als Eigentümer. Es versteht sich von selbst, dass wir sehr traurig sein werden, nicht nur einen Manager von solchem Kaliber zu verlieren, sondern auch eine Person und Führungspersönlichkeit, für die wir enormen Respekt, Dankbarkeit und Zuneigung empfinden. Gleichzeitig respektieren wir seine Wünsche und die Gründe, warum er entschieden hat, dass die laufende Saison seine letzte bei Liverpool sein wird.»
Ritterschlag von NBA-Legende LeBron James
Selbst einer der grössten Basketballer der Geschichte ist traurig über das baldige Ende von Jürgen Klopp beim FC Liverpool. LeBron James wendet sich mit emotionalen Worten an den Deutschen: «Danke für alles und mehr!!! Du bist ein verdammt guter Manager und wirst nie vergessen werden und was noch wichtiger ist: You'll Never Walk Alone!! Die Reds werden dich vermissen!», schrieb der 39 Jahre alte NBA-Profi der Los Angeles Lakers beim Kurznachrichtendienst X.