In der neuen Doku über Paul Pogba ist zu sehen, wie der französische Fussballer mit seinem Berater über ein Vertragsangebot von Manchester United spricht. Der 29-Jährige kann kaum fassen, wie klein die Wertschätzung ist.
Sechs Jahre sind vergangen, seit Paul Pogba mit Pauken und Trompeten bei Manchester United vorgestellt wurde. #Pogback, so der Hashtag, der um die Welt ging. Der verlorene Sohn, der die Jugendabteilung der Red Devils vier Jahre zuvor Richtung Turin verliess – notabene ablösefrei –, war zurück. United zahlte Juve die damalige Rekordablösesumme von 105 Millionen Euro für den französischen Mittelfeldspieler. Pogba wurde mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet, der Wochenlohn: 290'000 Pfund (rund 344'000 Franken).
Viel hatte man sich vom damaligen Shootingstar erhofft. Heraus kam wenig. 2017 gewann Manchester United die Europa League, im selben Jahr holte der Klub auch den Ligapokal. Und sonst? Viel Stunk sowie etliche Verletzungen und Enttäuschungen.
Nun ist das missglückte Abenteuer zu Ende. Pogba wird ManUtd in diesem Sommer verlassen. Aller Voraussicht nach wieder zu Juventus Turin – wieder ablösefrei. Obwohl der Weltmeister von 2018 einem Verbleib nicht abgeneigt war. Und auch die Red Devils machten dem Mittelfeldmann ein Angebot über eine Vertragsverlängerung. Doch wie aus der neuen Pogba-Doku «Pogmentary» herauszufühlen ist, hatten die beiden Parteien andere Vorstellungen darüber, wie hoch das Gehalt ausfallen soll.
Fehlende Wertschätzung oder komplett abgehoben?
In der Doku ist zu sehen, wie Pogba mit seinem Berater Mino Raiola, der Ende April nach kurzer Krankheit verstorben ist, per Telefon über ein Vertragsangebot von Manchester United spricht. Die Szene spielt wahrscheinlich im letzten Sommer. «Paul, du bist in einer Situation, die sehr speziell ist. Du kannst es dir nicht vorstellen», sagt Raiola. Pogba fragt: «Hat Manchester ein zweites Angebot gemacht?» Der Berater antwortet: «Ja, sie wollen unbedingt, dass du bleibst.»
Das Angebot würde das aber nicht widerspiegeln, meint Raiola weiter. «Ich gebe ihnen Folgendes zu verstehen: Wenn sie wollen, dass du bleibst, wenn sie mit dir etwas aufbauen wollen, dann müssen sie etwas anderes machen. Sie müssen Geld auf den Tisch legen», so der Italiener.
«Sie bluffen», entgegnet Pogba, während er mit seinem Rolls-Royce durch Miami kurvt. «Wie kann man einem Spieler sagen, dass man ihn will, und dann bietet man nichts an? Unfassbar.» ManUtd soll Pogba 300'000 Pfund pro Woche – umgerechnet rund 356'000 Franken – angeboten haben. Also «nur» 10'000 Pfund mehr als im aktuellen Vertrag.
Für viele Fans der Red Devils, die viele Jahre voller Enttäuschungen hinter sich haben, kommen Pogbas Worte einem schlechten Scherz gleich. In den sozialen Medien wird der Franzose für seine «Wahnvorstellungen» auseinandergenommen. Pogbas Antwort folgt schon in der Doku in Form einer Ankündigung: «Ich will Manchester und anderen Vereinen zeigen, dass United einen Fehler gemacht hat, als sie gezögert haben, mir einen neuen Vertrag zu geben.»