Das Olympia-Debüt von Kanutin Alena Marx endet in den Halbfinals. Nach ansprechendem Start wird der 20-Jährigen der zweite Teil des Wildwasserparks zum Verhängnis. Sie wird 16.
Marx befand sich im Canadier-Einer auf Kurs zu einer weiteren guten Leistung. Dann unterliefen ihr doch noch Fehler. Das folgenschwerste Malheur passierte Marx im 20. von 25 Toren. Die junge Schweizerin verpasste das Tor, wurde von der Strömung weit abgetrieben und verlor so wertvolle und entscheidende Sekunden im Kampf um den Final-Einzug.
Zudem verbrauchte Marx durch das Zurückrudern viele Körner, die ihr wiederum auf den letzten Metern fehlten und zum Verhängnis wurden. Marx kenterte am viertletzten Tor und musste nach geschaffter Eskimo-Rolle erneut zurückrudern, eine Berührung mit dem vorletzten Tor trug ihr nochmals zwei zusätzliche Strafsekunden ein. Missgeschicke, die die Leistung des Schweizer Talents trübten und ihr möglicherweise weitere Erfahrungen im Hinblick auf Paris 2024 raubten.
Ohne den Einbruch auf der Zielgeraden des Wildwasserparks von Kasai wäre nämlich sogar die Finalteilnahme nicht ausser Reichweite gelegen. Bis zur zweiten Zwischenzeit hatte Marx auf die zu jenem Zeitpunkt führende Französin Marjorie Delassus rund fünf Sekunden verloren. Sie war damit nur unwesentlich langsamer als die Spanierin Nuria Vilarrubla, die sich als Achte die Medaillenchance wahrte. Dennoch war für Marx bereits die Teilnahme an den Olympia-Halbfinals ein Erfolgserlebnis. Erst der Rückzug einer Konkurrentin liess sie überhaupt nach Tokio reisen.