2007 gewann Kimi Räikkönen, inzwischen Fahrer von Alfa Romeo, den letzten Weltmeistertitel für Ferrari. Der 40-jährige Finne traut seiner alten Liebe in der anstehenden Saison den ganz grossen Wurf zu.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto versprüht nach den Wintertestfahrten nur gemässigten Optimismus: «Ferrari ist nicht auf der Höhe, was den rohen Speed über eine Runde angeht. Wir haben in Sachen Standfestigkeit zugelegt, und wir sind mit den Dauerläufen recht zufrieden. Aber nicht zufrieden genug.»
Den besten Eindruck haben, wie könnte es anders sein, die Mercedes-Piloten hinterlassen. Die Dominatoren der letzten Jahre scheinen bereit zu sein für die am 15. März in Australien beginnende Saison. Allerdings glänzten die Silberpfeile in der vergangenen Saison nicht ganz so hell, wie auch schon. Das sieht auch Kimi Räikkönen so, der im Rahmen der Barcelona-Tests an einer Pressekonferenz sagte, dass er Mercedes für «durchaus nicht unschlagbar» halte. «Sie haben in den letzten Jahren immer wieder Rennen verloren. Es stimmt zwar, dass sie in den jüngsten Saisons meist die Nase vorn hatten, vor allem deswegen, weil sie konstant gute Leistungen zeigen.»
Ergebnisse bei Wintertests nur bedingt aussagekräftig
Doch was braucht es, damit ein Ferrari-Pilot die WM tatsächlich auf Platz eins abschliessen wird? Räikkönen scheint es zu wissen: «Sie müssen Tempo zulegen und standfester laufen. Wenn diese zwei Faktoren stimmen, dann reden sie auch ein Wörtchen mit bei der Vergabe des WM-Titels. Ich hoffe, sie schaffen es.»
Eine Erkenntnis, die Ferrari nicht viel bringen wird. Es ist in etwa so, als würde man einem Sprinter sagen, dass er Rennen gewinnt, wenn er explosiver aus dem Startblock kommt und schneller rennt als bisher. Oder auf Fussball umgemünzt: Vorne mehr Tore schiessen, hinten weniger kassieren. Dann kann es mit dem Siegen klappen.
Dass die Wintertests über die wahren Kräfteverhältnisse allerdings nicht so viel aussagen, zeigte sich in jüngerer Vergangenheit deutlich. In den letzten sechs Jahren wurde der Fahrer, der beim letzten Wintertest in Barcelona die Bestzeit erzielte, nicht ein einziges Mal Weltmeister, schreibt etwa das Onlineportal «speedweek».