Beim Rennen von Seoul sind gleich acht Piloten in eine Massenkarambolage verwickelt worden. Die beteiligten Piloten suchen nach Erklärungen für das Chaos.
Fast 45 Minuten musste das Formel-E-Rennen in Seoul unterbrochen werden, nachdem sich gleich in der Startphase ein Massen-Crash ereignet hat. Unter den Pechvögeln befand sich auch der Schweizer Sébastien Buemi, dessen Auto auf jenem von Nyck de Pries zu liegen kam.
Glücklicherweise hat sich bei dem Unfall aber keiner der acht Piloten ernsthaft verletzt, was auch dem Sicherheits-System von Halo zu verdanken ist. «Wir hatten sicherlich eine Menge Glück mit dem Halo, auch wenn es eigentlich ein ziemlich langsamer Aufprall war», sagt Nick de Vries nach dem Rennen gegenüber «ProSieben». «Mir geht es gut, und es hat nicht wehgetan. Man kann in der Wiederholung sehen, wie insgesamt sieben Fahrzeuge langsam Richtung Mauer rutschten. Es war entsprechend überhaupt kein heftiger Einschlag. Ich denke, der Schlag von hinten war härter.»
Erschwerte Sicht und glitschige Strecke
Genau wie de Vries waren auch die anderen Piloten bei dem Unglück machtlos. Weil es vor dem Rennen noch geregnet hat, waren die Bedingungen extrem erschwert. Wegen der Gischt hatte niemand wirklich gute Sicht, man konnte höchstens die Bremslichter knapp erkennen.
Das bestätigt auch der Jaguar-Ersatzfahrer Norman Nato: «Die Sicht im letzten Sektor war ziemlich schlecht. Ein Auto vor mir bremste sehr vorsichtig, woraufhin zwei andere Fahrzeuge vor mir versuchten, ihm auszuweichen. Als ich in der Bremszone ankam, wurde ich überrascht und habe versucht, links herum in der Kurve auszuweichen.»
Nebst der Sicht war aber vor allem auch die Beschaffenheit der Rennstrecke problematisch, wie Andre Lotterer erklärt: «Es war einfach sehr rutschig da draussen. Ich fuhr in einer grösseren Gruppe und habe versucht, die Streckenbedingungen einzuschätzen. Als wir dann auf Kurve 20 zufuhren, habe ich - wie die anderen Jungs auch - nur leicht die Bremse berührt, aber es war wie auf Eis. Von dem Moment an konnte man nichts mehr machen.»
Schwarzer Tag für die Schweizer
Für sechs Piloten war das Rennen nach diesem Crash vorbei. Zwei konnten sich noch an die Box retten, wobei Nick Cassidy am Ende sogar noch als Zehnter in die Punkte fuhr.
Für die Schweizer endete das Rennen insgesamt wenig erfreulich. Mit Edoardo Mortara schied auch der zweite Schweizer aus und konnte so keine WM-Punkte holen. Der Sieg ging im ersten der zwei Rennen in Seoul an den Briten Mitch Evans. Sein Rückstand auf WM-Leader Stoffel Vandoorne beträgt vor dem letzten Rennen weiter 21 Punkte.
Vor dem letzten Saisonlauf haben einige Teams nun noch aufwendige Reparaturarbeiten vor sich. Dennoch sollten alle Fahrer problemlos am Sonntagsrennen teilnehmen können, zumal sich ja auch niemand verletzt hat. Rennstart ist am Sonntagmorgen um 9 Uhr.