«Dachte, ich werde ohnmächtig» Formel-1-Stars toben wegen «Höllenrennen» von Katar

lbe

9.10.2023

Gezeichnet von der Hitze in Katar: Weltmeister Max Verstappen.
Gezeichnet von der Hitze in Katar: Weltmeister Max Verstappen.
Imago

Das Fahrerfeld der Formel 1 kritisiert die Bedingungen beim GP von Katar scharf. Die brütende Hitze bringt Max Verstappen und Co. an ihre Grenzen – oder darüber hinaus.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Beim GP von Katar macht den Fahrern vor allem die brütende Hitze zu schaffen. Logan Sargeant muss das Rennen gar vorzeitig aufgeben. 
  • Nach dem Rennen äussern viele Piloten Kritik. «Das war das härteste Rennen meines Lebens», ist sich etwa McLaren-Fahrer Oscar Piastri sicher.
  • Weltmeister Max Verstappen fordert mit Blick auf die Zukunft: «Man muss sich das anschauen, es war definitiv viel zu warm.»

Als der frischgebackene Weltmeister Max Verstappen am Sonntag um etwa 21.30 Uhr Ortszeit über die Ziellinie des GP von Katar rast und seinen nächsten Sieg einfährt, herrschen in Doha noch immer Temperaturen von mehr als 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von knapp 80 Prozent. Die aussergewöhnlichen Bedingungen hinterlassen unübersehbare Spuren.

«Verstappen gewinnt das ‹Höllenrennen› vor Piastri und Norris. Es war ein dramatisches Rennen wegen der Hitze und der Anstrengung, die die 40 Grad Aussentemperatur den Fahrern aufzwang», stellt die spanische Zeitung «Marca» klar. Mehrere Piloten sind wegen der Gluthitze dehydriert und müssen nach dem Rennen medizinisch behandelt werden.

Sargeant muss aufgeben

Williams-Fahrer Logan Sargeant muss sich in seinem Fahrzeug gar übergeben und vorzeitig aufgeben. Der 22-Jährige kann sein Auto in der Garage nicht ohne Hilfe verlassen und muss von Mechanikern gestützt werden. Immerhin kann der US-Amerikaner das Streckenkrankenhaus genau wie Teamkollege Alexander Albin noch am Sonntagabend wieder verlassen. Doch nicht nur den Williams-Piloten macht die Hitze zu schaffen.

«So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich bin eigentlich körperlich darauf vorbereitet, sogar zwei Renndistanzen zu fahren. Aber das war einfach zu viel für mich», sagt etwa Alpine-Pilot Esteban Ocon. Mercedes-Pilot George Russell gibt zu: «Ich dachte, ich werde ohnmächtig. Es war verrückt, wie heiss es war, wie in einem Ofen.» Und Oscar Piastri von McLaren hält fest: «Das war das härteste Rennen meines Lebens.»

«Wie in einer Sauna»

Der Drittplatzierte Lando Norris beschreibt das Rennen als «viel zu gefährlich» und gibt zu bedenken: «Wenn Leute in so schlechtem Zustand sind, ist es zu viel. Darüber müssen wir noch reden.» Ferrari-Pilot Charles Leclerc erklärt: «Man kann nicht so gut sehen, die Reflexe sind viel langsamer. Es passiert viel mit dem Körper und das erschwert es, bei 320 Kilometern pro Stunde präzise zu sein.»

Selbst der für seine hervorragende Fitness bekannte Max Verstappen macht nach seinen 14. Saisonsieg einen erschöpften Eindruck. «Es ist wie in einer Sauna, es ist einfach zu warm. (…) Das hat nichts mit Training zu tun, denn wir sind alle sehr fit», unterstreicht der Dominator der Szene und fordert: «Man muss sich das anschauen, es war definitiv viel zu warm. Diese Temperaturen sind zu extrem.»

Immerhin dürften die Fahrer ähnlichen Bedingungen vorerst entgehen. In der kommenden Saison ist der GP von Katar erst Anfangs Dezember geplant – und damit zwei Monate später als in diesem Jahr.