Leonardo, der ehemalige Sportdirektor von PSG, befürwortet einen Abgang von Kylian Mbappé in Paris in diesen Sommer.
Kylian Mbappé hat in der französischen Hauptstadt noch einen Vertrag bis Juni 2024. Der Starstürmer hat dem Verein aber mitgeteilt, dass er die Option auf ein weiteres Vertragsjahr nicht ziehen werde. Sollte Mbappé nicht verlängern, will ihn PSG unbedingt in diesem Sommer noch verkaufen. Gratis werde man den 24-Jährigen aber keinesfalls abgeben wollen, wie Klubboss Nasser Al-Khelaifi kürzlich betonte.
Al-Khelaifi machte auch klar, dass Mbappé in Paris verlängern muss, wenn er diese Saison in Paris spielen will. Der frühere PSG-Sportdirektor Leonardo kennt aus eigener Erfahrung zähe Verhandlungen mit dem Mbappé-Clan. Der Brasilianer stand von 2019 bis 2022 drei Jahre im Dienste des mit katarischem Geld alimentierten Vereins. Französischen Medien zufolge stand Leonardos Abschied auch im Zusammenhang mit Mbappé. Der Stürmer soll bei seiner Vertragsverlängerung im Vorjahr eine Klausel gehabt haben, die Leonardos Entlassung beinhaltet.
Eine mögliche Trennung von Mbappé und PSG sieht Leonardo gelassen entgegen. «Für das Wohl von PSG denke ich, dass der Zeitpunkt gekommen ist, dass Mbappé geht, egal wie», so der 53-Jährige gegenüber «L'Équipe». Leonardo betont: «Es ist durchaus möglich, die Champions League ohne Mbappé zu gewinnen».
«Paris Saint-Germain existierte vor Kylian Mbappé und wird auch nach ihm existieren. Er ist seit sechs Jahren in Paris und in diesen sechs Saisons haben fünf verschiedene Vereine die Champions League gewonnen (Real Madrid 2018 und 2022, Liverpool 2019, Bayern München 2020, Chelsea 2021 und Manchester City 2023) – keiner von ihnen hatte Mbappé in seinen Reihen», meint Leonardo. Sein Fazit: «Also ist es möglich, diesen Wettbewerb auch ohne ihn zu gewinnen.»
Er hege keinen Groll gegen den französischen Star-Spieler. Doch für ihn ist klar: «Mit seinem Verhalten in den letzten zwei Jahren zeigt Mbappé, dass er noch kein Spieler ist, der eine Mannschaft wirklich führen kann. Er ist ein grosser Spieler, aber kein Anführer. Er ist ein grosser Torjäger, aber kein kreativer Kopf. Es ist schwierig, eine Mannschaft um ihn herum aufzubauen».
«Er ist ein grosser Spieler, aber kein Anführer.»
über Kylian Mbappé
Mbappé auch bei Mitspielern unten durch?
Wie «RMC Sport» berichtet, sollen sich sechs PSG-Spieler, darunter zwei Neuzugänge, zusammengeschlossen und einen Brief an Nasser al-Khelaifi geschrieben haben. Darin beschweren sie sich über Aussagen von Mbappé, die er in einem Interview mit «France Football» getätigt hatte.
Der Weltmeister von 2018 hatte unter anderem die Zusammenstellung des Kaders kritisiert. Auf die Frage, was PSG fehle, um eine Chance auf den Titel in der Königsklasse zu haben, antwortete er: «Sie müssen die Leute fragen, die die Mannschaft zusammenstellen, die über den Kader entscheiden und den Verein aufbauen.»
Zudem hatte er angedeutet, dass man seine Leistungen in Frankreich nicht mehr ausreichend zu schätzen wisse. Mbappé: «Man hat mich hier aufwachsen sehen, man sieht mich ständig, jedes Wochenende bei PSG oder mit der französischen Nationalmannschaft. Und ich schiesse seit Jahren viele Tore. Für die Leute scheint das normal geworden zu sein.»
Die Spieler von PSG sind offenbar zunehmend genervt von den Star-Allüren Mbappés. In dem Brief wird moniert, Mbappés Verhalten schade dem Ansehen des Klubs und seien «eine Beleidigung für den Verein».