Messi, Mbappé und Co. liegen im Ligaspiel gegen Lille kurz vor Schluss zurück. PSG-Sportchef Luis Campos verliert daraufhin die Geduld und übernimmt selbst das Zepter an der Seitenlinie.
Messi, Neymar, Mbappé: Bei solchen Namen im Kader ist klar, was die Vereinsführung will: Siege, Siege, Siege. Gegen die Bayern haben die Pariser nach einem weitgehend harmlosen Heimauftritt das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinal verloren, am Sonntag stand der Millionentrupp kurz davor, gegen Lille in der Liga den Kürzeren zu ziehen.
In der 69. Minute liegt PSG zu Hause gegen den Tabellenfünften der Ligue 1 2:3 hinten, die Messi-Equipe gibt einen 2:0-Vorsprung aus der Hand. Der PSG-Aufritt haut niemanden vom Hocker, nur einer hält es auf den Rängen nicht mehr aus: PSG-Sportchef Luis Campos.
In der Schlussviertelstunde nimmt der Portugiese einen Platz an der Seitenlinie ein. Gemäss übereinstimmenden Medienberichten legt sich der ehemalige Scout von Real Madrid mit dem Schiedsrichterassistenten an. Auch den Spielern gibt er fuchsteufelswild Anweisungen. Anweisungen, die Früchte zu tragen scheinen: PSG dreht das Spiel in der Schlussviertelstunde und gewinnt dank eines Traumtores von Lionel Messi mit 4:3.
«Ein leidenschaftlicher Mensch, ein Wettkämpfer»
PSG-Coach Christophe Galtier lässt nach dem Spiel an der Pressekonferenz verlauten, dass das Verhalten von Campos für ihn kein Problem darstelle: «Das ist keine Einmischung. [...] Luis ist leidenschaftlich, ein siegeshungriger Wettkämpfer und wir haben sehr hohe Ziele.» Die Reaktion von Campos zeuge von einem grossen Wunsch, gemeinsam erfolgreich zu sein.
Mbappé und Messi mit Traumtoren
Trotz Campos' Unmut sorgte PSG gelegentlich für spielerischen Augenschmaus. Kylian Mbappé zeigt seine unwiderstehliche Art, mit dem Gegner Katz und Maus zu spielen schon in der 11. Minute: Er tankt sich zwischen zwei Gegenspieler souverän durch und schiebt zum 1:0 ein.
Zum Matchwinner avanciert aber ein anderer: Lionel Messi. Der Weltmeister schnappt sich in der Nachspielzeit für einen Freistoss den Ball und zirkelt diesen in die Maschen zum 4:3-Endstand. Messi sichert den Parisern in extremis drei Punkte.
Neymar knickt übel um
Der Sieg ist eingetütet, dennoch trübt die Verletzung von Wirbelwind Neymar die Stimmung. PSG gibt in einer offiziellen Mitteilung Entwarnung: Eine Fraktur sei auszuschliessen. Eine weitere Untersuchung werde in zwei Tagen durchgeführt.