Registrierung fehlgeschlagen Verliert Barça nach Gerichts-Urteil sein Juwel Gavi jetzt ablösefrei?

SB10

22.3.2023

Gavi als Spielball zwischen Barcelona und LaLiga. 
Gavi als Spielball zwischen Barcelona und LaLiga. 
Imago

Zwischen dem FC Barcelona und der spanischen Liga tobt ein Rechtsstreit. Als Folge könnten die Blaugrana gar ihre Teenager-Sensation Gavi im Sommer ablösefrei verlieren.  

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Sportlich läuft es dem FC Barcelona wie geschmiert. Vor der Länderspielpause gewann man den prestigeträchtigen Clásico gegen Real Madrid dank eines Treffers in der Nachspielzeit mit 2:1 und baute damit die Führung in der Meisterschaft auf stolze zwölf Punkte aus. 



Doch abseits des Rasens sorgt der Klub derzeit für negative Schlagzeilen –jahrelang überwiesen die Katalanen Millionenzahlungen an einen Ex-Schiedsrichter-Funktionär. Kein Wunder, tauchen Korruptionsvorwürfe auf. Barça-Präsident Joan Laporta spielte die Anschuldigungen herunter und sprach von einer schmutzigen Kampagne von Liga-Chef Javier Tebas. 

Nun sieht sich das Team von Coach Xavi mit einem neuen Problem konfrontiert. Jungstar Gavi wird erneut als Jugendspieler registriert werden müssen, wie das Handelsgericht in Barcelona kürzlich gemäss spanischen Medienberichten entschied. Gegen das Urteil kann Barcelona noch Berufung einlegen. Die Statusänderung tönt zwar nach einer harmlosen formalistischen Lappalie, könnte aber gravierende Folgen haben.

Verpasste Frist könnte teuer werden

Als der 18-Jährige im September seinen Vertrag bis 2026 verlängerte, war er noch als Akademiespieler gelistet. Sein Kontrakt beinhaltet eine Klausel, wonach er Barcelona im Sommer 2023 ablösefrei verlassen kann, wenn er bis dahin nicht als Spieler der ersten Mannschaft registriert werden kann. 

In der Winterpause wollte der Klub nun das Upgrade bei seinem Mittelfeld-Juwel durchführen. Doch die Liga stellte sich quer. Die Registrierung könne nicht durchgeführt werden, da so die Gehaltsobergrenze überschritten würde, die man aufgrund des Financial Fairplay einhalten müsse. Mit einem juristischen Kniff konnte Barça dann die Registrierung vorläufig durchführen. Anschliessend reichte man offenbar aber die von einem zivilen Gericht geforderten Unterlagen um einen Tag zu spät ein – die Liga rekurrierte erfolgreich gegen den Entscheid.  

So wird Gavi vorerst wieder als Akademiespieler aufgeführt werden. Dies hindert ihn zwar nicht daran, in der restlichen Spielzeit für das Fanionteam aufzulaufen. In der nächsten Saison muss der bereits finanziell klamme Klub aber seine Gehaltskosten für das Team noch mehr senken, um die Auflagen des Salary Cap einzuhalten. Und die hypothetische Gefahr besteht, dass Gavi von der Ausstiegsklausel Gebrauch machen und so den Verein ablösefrei verlassen kann.

Es wäre ein Super-GAU, auf diese Weise den so begabten 17-fachen Internationalen zu verlieren. Gavis Marktwert beläuft sich auf knapp 100 Millionen Euro, in seinem (umstrittenen) Vertrag ist eine Ausstiegsklausel in Höhe von einer Milliarde Euro fixiert. Im Oktober wurde er mit dem Golden Boy für den besten Nachwuchsspieler des Jahres 2022 geehrt.