Der FC Liverpool und Manchester United müssen ihre Pläne zur Veränderung der englischen Premier League begraben. Das berichtet der englische «Telegraph», der am Sonntag Teile des zuvor geheimen 18-seitigen «Project Big Picture» veröffentlicht hatte.
Liverpool und Manchester United wollten eine Verschiebung der Entscheidungsmacht in der höchsten englischen Spielklasse in die exklusiven Hände der neun am längsten vertretenen Vereine erzwingen. Im Gegenzug offerierten sie 25 Prozent der TV-Einnahmen der Premier League an den englischen Fussballverband, die unteren Ligen und den Frauenfussball abzugeben.
An einer Videokonferenz am Mittwoch wurden die Traditionsvereine aber vom Rest der Liga in die Enge getrieben. Schlussendlich soll einstimmig gegen das Projekt gestimmt worden sein. Auch Liverpool und Manchester United seien mit der Entscheidung einverstanden gewesen.
Zuvor war noch befürchtet worden, die Spitzenklubs würden bei einer Ablehnung des Projekts mit dem Ausstieg aus der Premier League drohen. Dazu wird es nun wohl nicht kommen.
Hilfspaket für untere Ligen verabschiedet
Die Premier-League-Vereine stimmten bei ihrer Konferenz am Mittwoch indes für ein finanzielles Hilfspaket für die 3. und 4. Liga (League One und League Two), das sicherstellen soll, dass die teilnehmenden Vereine in Folge der Coronavirus-Pandemie nicht pleite gehen und die Saison 2020/21 zu Ende gespielt wird. Es fällt allerdings deutlich niedriger aus, als die im «Big Picture» vorgeschlagene Summe von insgesamt 250 Millionen Pfund mit Beteiligung an TV-Verträgen.
Teil des nun beschlossenen Hilfspaketes sind Zuschüsse und zinslose Darlehen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Pfund (rund 55 Millionen Euro), teilte die Premier League mit. Zuvor hatten die dritt- und viertklassigen Clubs bereits umgerechnet rund 30 Millionen Euro zur Unterstützung erhalten. Bezüglich finanzieller Bedürfnisse der zweitklassigen Championship würden weitere Gespräche geführt, hiess es.