Der Schweizer Nationalspieler Breel Embolo musste sich am Mittwoch vor dem Basler Strafgericht verantworten. Jetzt ist das Urteil da: Der 26-Jährige wird wegen mehrfacher Drohung schuldig gesprochen.
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- Breel Embolo wird wegen mehrfacher Drohung schuldig gesprochen.
- Der Fussballer wird zu einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 3000 Franken verurteilt.
- Der Nati-Spieler wurde beschuldigt, im Mai 2018 bei einem Streit in der Basler Steinenvorstadt zwei Männer mehrfach bedroht zu haben.
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Urteil ist noch nicht rechtskräftig
Das Gericht hat nach dem Schuldspruch gegen Embolo die Verhandlung geschlossen. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Embolo hat die Möglichkeit, Berufung einzulegen.
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Bis zu 4,5 Jahre Haft wären möglich gewesen
Embolo wird zu einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 3000 Franken verurteilt. Damit wird er mit dem höchstmöglichen Tagessatz bestraft. Ein Tagessatz beträgt in der Schweiz in der Regel mindestens 30 und maximal 3000 Franken.
Damit kommt Embolo, der bei Monaco jährlich rund 3,2 Millionen Euro verdient, aber noch glimpflich davon. Denn wie das Gericht mitteilt, wäre grundsätzlich bei mehrfacher Drohung eine Haftstrafe bis zu 4,5 Jahren möglich gewesen.
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Keine Zweifel an Embolos Schuld
Embolo habe die Geschädigten «mit Sicherheit einschüchtern wollen», sagt Richterin Katharina Giovannone. Deshalb gebe es «keine Zweifel» am Vorwurf der mehrfachen Drohung.
Es sei ausserdem «etwas hinterhältig» von Embolo gewesen, dass er Dritte beigezogen habe, so die Richterin. «Es ist nicht fair, wenn man sich selbst die Hände nicht dreckig machen will und dies Dritten überlässt.»
Mit dem Ausruf «Weisst du, wer ich bin?» habe Embolo seine gesellschaftliche Stellung missbraucht. Von «verletztem Stolz» ist bei Giovannone die Rede. Offenbar wollte eine der Frauen kein Foto mit ihm machen, was den Streit auslöste.
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Aggressivität ging von Embolo aus
Die Aggressivität beim Streit im Mai 2018 sei unter anderem von Embolo ausgegangen, sagt das Gericht. Zahlreiche Zeugen hätten dies bestätigt. «Die drei Männer und zwei Frauen haben klar geschildert, dass die Aggressivität von Embolo ausging», sagt Richterin Katharina Giovannone bei der Urteilseröffnung.
Die Drohungen seien daher nicht abzustreiten. «Wenn du Stress willst, finde ich schon Leute, die mit dir Stress wollen», soll Embolo gesagt haben. Er habe damit gedroht, einem Mann Schmerzen zuzufügen und diesen «in Angst und Schrecken versetzt», wie das Gericht mitteilt.
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Auch Embolos Kumpel wird verurteilt
Der zweite Beschuldigte, ein guter Freund des Fussballers, wurde wegen einfacher Körperverletzung und Nebendelikten zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 10 Monaten verurteilt. Zudem erhielt er eine unbedingte Geldstrafe von 25 Tagessätzen zu 40 Franken. Er muss dem Opfer, das durch einen Faustschlag einen Nasenbeinbruch erlitt, eine Genugtuung von 3000 Franken bezahlen.
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Urteil ist da: Embolo schuldig gesprochen
Breel Embolo wird wegen mehrfacher Drohung zu einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 3000 Franken verurteilt. Das Gericht informiert, dass der Nati-Spieler nicht vor Ort erscheint. Rechtlich sei das nicht nötig, erklärt sein Anwalt.
Embolo wurde beschuldigt, im Mai 2018 bei einem Streit in der Basler Steinenvorstadt zwei Männer mehrfach bedroht zu haben. Ein Freund des Fussballers soll einem der Männer danach einen Faustschlag verpasst und ihm die Nase gebrochen haben.
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Staatsanwalt fordert Geldstrafe – Verteidiger will Freispruch
Embolo soll zwei Männern mit Prügel gedroht haben, so die Anschuldigung. Sein Kollege soll einem der beiden «aus unerheblichem Grund» den Faustschlag verpasst haben, wie der Staatsanwalt am Mittwoch im Plädoyer sagte. Er forderte eine bedingte Geldstrafe für Embolo von 60 Tagessätzen zu maximal 3000 Franken. Für dessen Kollegen verlangte er eine unbedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen. Nebst einfacher Körperverletzung kommen bei ihm zwei kleinere Nebendelikte hinzu.
Embolos Verteidiger plädierte für einen Freispruch. Die Aussagen seines Mandanten seien «nicht so gemeint» und zu wenig konkret gewesen. «Sein Auftreten mag bedrohlich gewesen sein, doch es war keine Drohung im strafrechtlichen Sinn», sagte der Verteidiger.
Auch der Verteidiger des mutmasslichen Schlägers forderte einen Freispruch. Sein Mandant sei vom anderen Mann geschubst worden und habe dann eine «Gegenbewegung» gemacht. Eine einfache Körperverletzung könne auch reflexartig geschehen und sei hier nicht im Vorsatz passiert.
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Urteil am Donnerstagmittag erwartet
Am Basler Strafgericht wird am Donnerstagmittag das Urteil gegen den Schweizer Nationalspieler Breel Embolo erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Fussballer mehrfache Drohung gegen zwei Männer bei einem Strassen-Streit im Jahr 2018 vor.
Der Nationalspieler sagte am Mittwoch vor Gericht, er sei im Mai 2018 im Ausgang in der Steinenvorstadt von einem der beiden Männer provoziert worden. Deshalb sei er aus dem Auto ausgestiegen und habe ihn «konfrontieren» wollen. Er schliesse nicht aus, dass ihm Schimpfwörter herausgerutscht waren, doch er sei nicht ausgestiegen, «um jemandem weh zu tun oder zu drohen». Mehr dazu hier.