Das symbolträchtige Spiel gegen die Ukraine entpuppt sich als sportliche Enttäuschung für Deutschland. Drei Gegentore kassiert der vierfache Weltmeister, ein Jahr vor der EM gibt es viele Baustellen.
Bei seinem 1000. Länderspiel empfing Deutschland die Ukraine zu einem Benefizspiel. Die deutsche Nationalelf kam dabei nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus. Nachdenklich wirkte Coach Hansi Flick nach der Partie, während Kai Havertz und Co. an diesem symbolträchtigen Abend noch auf eine kleine Ehrenrunde gingen. «Das Spiel zeigt die Verfassung der Mannschaft», räumte Flick bei Deutschlands Rückkehr nach Bremen im ZDF ein.
«Man merkt, dass die Mannschaft aktuell nicht mit der breiten Brust unterwegs ist. Daran müssen wir arbeiten. Wir wissen, dass es ein langer Prozess ist», ergänzte Flick und sprach von «individuellen Fehlern» nach einem guten Beginn. Nach dem Gruppen-Aus an der WM in Katar, will Deutschland an der Heim-EM 2024 wieder vorne mitmischen. Doch ein Jahr vor dem Turnier hat Flick noch einige Baustellen zu bearbeiten.
Kimmich: «Die Fehler hinten und vorne die Chancenverwertung»
«Das ist das, was wir abstellen müssen: Die Fehler hinten und vorne die Chancenverwertung», monierte Kimmich. Und Torwart Kevin Trapp fügte hinzu: «Individuelle Fehler können passieren, bei den anderen Situationen müssen wir es besser in den Griff bekommen. Wir haben noch ein Jahr bis zur EM. Bis dahin müssen wir die Dinge abstellen.»
Deutschland ging in der 6. Minute durch Niclas Füllkrug in Führung, ehe die Ukraine mit einem Doppelschlag in der 18. und 23. Minute die Partie drehte. In der 56. Minute schoss Viktor Tsygankov die Gäste mit einer Zwei-Tore-Führung in Front. In den Schlussminuten konnte der Weltmeister von 2014 die Niederlage noch abwenden und spielte dank den Toren von Kai Havertz und Josua Kimmich 3:3.
Spiel gegen den Krieg
Dass es mehr als nur um Fussball ging, war an diesem symbolträchtigen Tag bei hochsommerlichen Temperaturen in der Bremer Arena klar. «Stop War – Wir gemeinsam für Frieden», stand auf einer überdimensionalen ukrainischen Fahne aussen am Stadion, beide Teams liefen begleitet von 22 Flüchtlingskinder ins Stadion ein und auf der Tribüne verfolgten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev nebeneinander das Spiel.
dpa/lih