Rasen-Alarm im Stade de Genève Servette und die Nati in der Pilz-Falle

pat

28.8.2024

Servette-Trainer Thomas Häberli und Mittelfeldspieler Timothé Cognat an der Pressekonferenz am Tag vor dem Rückspiel gegen Chelsea.
Servette-Trainer Thomas Häberli und Mittelfeldspieler Timothé Cognat an der Pressekonferenz am Tag vor dem Rückspiel gegen Chelsea.
Keystone

Servette und das Schweizer Nationalteam sehen sich im Stade de Genève mit problematischen Bedingungen konfrontiert. Der Rasen ist stark durch Pilzbefall geschädigt, doch die Spiele müssen stattfinden.

pat

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Rasen im Stade de Genève ist von Pilzen befallen und daher in einem sehr schlechten Zustand. Die Spiele Servette – Chelsea und Schweiz – Spanien finden dennoch statt.
  • Für das Spiel der Nati wird der Rasen grün gefärbt, um optisch ansprechend zu wirken. Er bleibt aber fragil und anfällig für Verschlechterung.
  • Ein schneller Austausch des Rasens wurde aus logistischen und finanziellen Gründen verworfen, obwohl die aktuelle Wetterlage die Pilzentwicklung begünstigt.

Am Donnerstag empfängt Servette den grossen FC Chelsea zum Rückspiel der Conference-League-Playoffs. Nach der 0:2-Auswärtsniederlage sieht es düster aus für die Genfer.

Noch schlechter als die Ausgangslage scheint derzeit nur der Rasen im Stade de Genève zu sein. Wie «Le Matin» berichtet, hat der Rasen stark gelitten und sei kaum noch als solcher zu bezeichnen. Grund dafür seien drei Pilzarten, die sich derzeit überall in Europa verbreiten würden.

Pierre-Yves Bovigny, Professor an der Hepia, erklärt bei «Le Matin»: «La Praille ist nicht das einzige Stadion, das von diesem Pilzbefall betroffen ist. Auch die Rasenflächen in Sion und Luzern sind betroffen, und das Gleiche wurde auch in Nizza oder im Parc des Princes beobachtet. Viele Amateurstadien in der Westschweiz sind betroffen.» Es sei keineswegs ein Problem, das nur Genf betreffe. Folglich ist die Schuld auch nicht beim für die Wartung zuständigen Unternehmen zu suchen.

Der Platz von Nizza ist in einem miserablen Zustand.
Der Platz von Nizza ist in einem miserablen Zustand.
Bild: Imago

Servette musste aufgrund der schlechten Bedingungen auf einem anderen Platz trainieren. Trainer Thomas Häberli zerbricht sich deswegen aber nicht den Kopf: «So ist es nun mal, man muss es akzeptieren, es bleibt noch ein Tag, damit es sich verbessert.» Und: «Wir werden sehen, wem es nützt.» Denn vielleicht spielen die schlechten Bedingungen im ausverkauften Stade de Genève den Genfern letztlich gar in die Karten.

Für das Nati-Spiel wird der Rasen grün gefärbt

Besorgt ist auch das Schweizer Nationalteam, das am 8. September im Stade de Genève Europameister Spanien empfängt. Damit das Ganze optisch eine Falle macht, wird der Rasen für das Nati-Spiel vollständig grün gefärbt. Bovigny erklärt: «Der Rasen ist tot, er neigt dazu, zu verschwinden. Aber er ist bespielbar, das Rollen, die Härte und das Abprallen des Balls sind gut. Es wurde neuer Rasen gesät, aber er wird fragil sein.»

Wenn alles gut laufe, könne sich der Rasen aber noch erholen, meint der Experte. Allerdings dürfte nicht alles gut laufen, denn: «Die aktuellen Wetterbedingungen, also Hitze und Feuchtigkeit, begünstigen die Entwicklung dieser Pilze.»

Ein schneller Austausch des Rasens wurde ebenfalls in Betracht gezogen. Doch diese Option wurde verworfen, da das Risiko besteht, eine minderwertige Qualität zu erhalten und das bei Kosten zwischen 300'000 und 600'000 Franken. Die Nati und schlechter Rasen, da war doch was. An der EM musste für die Schweizer im Trainingscamp ein neuer Rasen verlegt werden …