Nach der 1:5-Niederlage der Young Boys in Stuttgart dominieren zwei Themen: Das umstrittene 1:2 und wie die Spieler mit dem Schicksalsschlag ihres Teamkollegen Meschack Elia umgegangen sind.
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- Meschack Elia, Stürmer bei Schweizer Meister YB, trauert um seinen Sohn. Dieser ist unerwartet nach kurzer Krankheit gestorben. Der 27-Jährige reiste in die Demokratische Republik Kongo zu seiner Familie reisen, um mit ihr zu trauern.
- Die Berner mussten kurz nach dem Schicksalsschlag des Teamkollegen am Mittwoch in der Champions League auswärts gegen Stuttgart antreten – und verloren glatt mit 1:6. Die sechste Pleite in Serie rückte aber verständlicherweise in den Hintergrund.
«Es ist natürlich sehr schwierig, nun über Sport zu sprechen, nachdem was wir in den letzten 24 Stunden erlebt haben», bringt Captain Loris Benito die Situation auf den Punkt. Am Montagabend nach dem Abschlusstraining hatte Elia erfahren, dass eines seiner Kinder im Alter von vier Jahren unerwartet gestorben ist. «Es ist eine Geschichte, die nicht in Wort zu fassen ist», sagt Benito dazu. «Er ist ein Teil unserer YB-Familie. Dass ihm das widerfahren ist, hat uns im Hotel den Boden unter den Füssen wegzogen.»
Nach dem 1:0 von Lukasz Lakomy in der 6. Minute hielt der Torschütze umrahmt von Teamkollegen das Trikot mit der Nummer 15, jenes von Elia, in die Kamera. «Es war in dem Moment schön, dass wir ihm und seiner Familie kurz etwas zurückgeben konnten, auch wenn es nichts gibt, dass genügend Trost spendet», so der Berner Goalie David von Ballmoos. «Wir hatten uns auch für ihn viel vorgenommen und daraus resultierte das 1:0.»
Rieder lobt Auftritt
Grossen Anteil am Sieg von Stuttgart hatte mit drei Assists der Schweizer Fabian Rieder, der mit YB grosse Erfolge gefeiert hat. Er kannte das verstorbene Kind von Elia persönlich. «Meine Gedanken waren und sind immer noch bei ihm», gibt Rieder zu Protokoll.