Die Wechsel von Timo Werner und Hakim Ziyech zu Chelsea sind bereits in trockenen Tüchern, weitere Hammer-Transfers werden in den nächsten Wochen folgen. Bei fünf Topstars zeichnet sich ein Wechsel schon jetzt ab.
Wäre Corona nicht gewesen, wäre es in einer Woche wieder so richtig losgegangen auf dem Transfermarkt. Weil in drei der fünf Topligen die Saison aber noch nicht abgeschlossen ist, wird das Transferfenster nicht überall wie gewohnt ab dem 1. Juli geöffnet sein. Serie-A-Klubs etwa können erst ab dem 1. September (bis zum 5. Oktober) neue Spieler verpflichten, in der Bundesliga – da geht die Saison an diesem Wochenende zu Ende – hingegen sind Transfers bereits in einer Woche möglich.
So ist es durchaus realistisch, dass etwa Bayern München bereits am nächsten Donnerstag den ersten Hammer-Transfer vermeldet.
Hier sind fünf Topspieler, die in der nächsten Saison für einen neuen Klub auflaufen könnten:
Manchester City
Leroy Sané
Ausgangslage: Bereits vor einem Jahr soll sein Transfer zu Bayern München kurz bevor gestanden haben, dann machte ihm ein Kreuzbandriss einen Strich durch die Rechnung. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – City-Trainer Pep Guardiola liess kürzlich verlauten, dass Sané seinen 2021 auslaufenden Vertrag nicht verlängern will.
Interessenten: Seit mehr als einem Jahr gilt Bayern München als heissester und eigentlich auch einziger Interessent für den deutschen Nationalspieler. Dass da noch jemand dazwischen grätscht, ist eher unwahrscheinlich. Ein Wechsel innerhalb der Premier League würde für Sané genauso wenig Sinn ergeben wie ein Transfer zu einem Bundesligisten, der nicht Bayern heisst.
Preis: Hier scheint es derzeit noch Unstimmigkeiten zu geben. Bayern will offenbar nur 40 Millionen für den 24-Jährigen bezahlen, City dürfte mindestens auf die Ablöse von 52 Mio., welche man vor vier Jahren Schalke überwies, pochen. Weil die Engländer Sané aber auch verkaufen wollen, um ihn in einem Jahr nicht ablösefrei abgeben zu müssen, darf man davon ausgehen, dass sich die beiden Klubs finden werden.
Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent
Bayer Leverkusen
Kai Havertz
Ausgangslage: Als Überflieger der Saison kann man Havertz nicht bezeichnen, dafür war er bereits im Vorjahr zu stark. Vielmehr konnte der Youngster bestätigen, dass er für einen Topklub reif ist. Mehrmals führte der 21-Jährige Leverkusen in dieser Saison auch als Captain aufs Feld. Sein Vertrag läuft noch bis 2022. Ein Verbleib in Leverkusen kommt für den Shootingstar wohl höchstens dann infrage, wenn Bayer sich noch für die Champions League qualifizieren kann. Dafür braucht es am Wochenende aber einen Sieg gegen Mainz und einen Ausrutscher von Gladbach gegen Hertha Berlin.
Interessenten: Halb Europa jagt den Offensivspieler: Chelsea, Liverpool, Real Madrid, Barcelona, Bayern – Havertz kann sich den neuen Klub wohl aussuchen.
Preis: Leverkusen erhofft sich eine Ablöse von 100 Millionen Euro, aufgrund der Corona-Krise will aktuell wohl kein Klub einen solch grossen Betrag für einen Spieler bezahlen. Deshalb ist eine weitere Saison in Leverkusen nicht ganz ausgeschlossen.
Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent
FC Barcelona
Philippe Coutinho
Ausgangslage: 145 Millionen Euro zahlte Barcelona im Januar 2018 dem FC Liverpool für Coutinho und machte den Brasilianer zum zweitteuersten Spieler der Geschichte. Glücklich wurde der Spielmacher in Barcelona aber nicht und auch das Leihjahr bei Bayern München endet für den Edeltechniker nicht mit einem Happy End: Die Bayern ziehen die Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro nicht.
Interessenten: Wer will den superteuren Offensivspieler, der bei Barcelona noch einen Vertrag bis 2023 besitzt? Barça selbst würde Coutinho gerne abgeben. In England ist Coutinhos Ruf nach seinen starken Jahren bei Liverpool noch immer gut. In Newcastle, wo der Einstieg saudischer Investoren geplant ist, soll der Brasilianer ein ernstes Thema sein.
Preis: Wie der «Mirror» und die spanische Zeitung «Sport» berichten, überlegen die Katalanen, die Ablöseforderung für den 27-Jährigen auf 70 Millionen Euro zu senken. Coutinhos Martkwert, der vor nicht allzu langer Zeit mal bei 150 Millionen lag, ist mittlerweile auf 56 Mio. gesunken. Möglich ist auch ein Leihwechsel.
Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 75 Prozent
Bayern München
Thiago Alcantara
Ausgangslage: Anfang Mai vermeldeten deutsche Medien die vorzeitige Vertragsverlängerung des 29-jährigen Bayern-Profis als fix. Eine Bestätigung des Klubs gab es aber nie. Jetzt berichtet «Sport Bild» von einem «Rückzieher» des Spaniers, dessen Vertrag noch bis 2021 läuft.
Interessenten: Thiago oder nix – mit diesen Worten kommentierte Pep Guardiola 2013 nach seinem Amtsantritt als Bayern-Trainer die Frage nach seinen Wunschtransfers. Holt der Startrainer seinen Lieblingsspieler, dem er bereits in Barcelona den Sprung zu den Profis ermöglichte, nun zu Manchester City? Nach dem Abgang von David Silva (Vertrag läuft aus) entsteht eine Lücke im City-Mittelfeld. Vielleicht kommt es ja auch zu einem Tausch mit Leroy Sané. Medienberichten zufolge ist aber vor allem Liverpool am Spielmacher interessiert.
Preis: «Transfermarkt» schätzt Thiagos Marktwert auf 48 Millionen Euro. Weil der Vertrag des Spaniers in einem Jahr ausläuft, ist er vielleicht sogar noch günstiger zu haben.
Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent
Borussia Dortmund
Jadon Sancho
Ausgangslage: Läppische 7,84 Millionen Euro überwies Borussia Dortmund vor drei Jahren Manchester City für den damals 17-jährigen Sancho. Dieser entwickelte sich in den letzten Jahren zum absoluten Shootingstar des BVB, war in dieser Saison mit 17 Toren und 17 Assists der überragende Mann. Sein Vertrag läuft in Dortmund zwar noch bis 2022, doch es ist ein offenes Geheimnis, dass Sancho gerne wieder in England spielen möchte.
Interessenten: Weil der BVB seinen wertvollsten Spieler nur für eine gigantische Summe in Höhe von rund 130 Millionen ziehen lassen will, kommen nur englische Vereine infrage. Und von denen eigentlich auch nur Manchester United. Berichten zufolge wollen die «Red Devils» erst einmal den weiteren Verlauf der Saison abwarten und erst dann über einen Transfer nachdenken, wenn Klarheit über eine Champions-League-Teilnahme in der neuen Spielzeit herrscht.
Preis: Sanchos Marktwert liegt bei 117 Millionen Euro. Dortmund wird den Flügelstürmer kaum für einen günstigeren Preis abgeben – Corona-Krise hin oder her.
Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent