«Andere Projekte vor mir» Nati-Direktor Pierluigi Tami kündigt seinen Rücktritt an

Jan Arnet

7.10.2024

Pierluigi Tami will in zwei Jahren als Nati-Direktor abtreten.
Pierluigi Tami will in zwei Jahren als Nati-Direktor abtreten.
Keystone

Im Juli 2019 hat Pierluigi Tami als Direktor der Schweizer Nati übernommen. Nun gibt er bekannt, dass er das Amt in zwei Jahren abgeben und sich anderen Projekten widmen will.

Jan Arnet

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  • Nati-Direktor Pierluigi Tami kündigt seinen Rücktritt per Sommer 2026 an. Er habe beim SFV seinen Wunsch geäussert, den Verband in zwei Jahren zu verlassen.
  • «Ich habe neue Projekte vor mir. Ich habe andere Ideen», sagt Tami am Montag an einer Medienkonferenz.
  • Bis dahin will er sich aber noch voll auf die Schweizer Nati fokussieren – um das Ziel, die Qualifikation für die WM in Nord- und Zentralamerika, zu erreichen.

«Ich habe dem Verband erklärt, wie ich meine Zukunft sehe. Ich habe neue Projekte vor mir. Bis zur WM 2026 will ich noch in dieser Rolle bleiben, dann will ich etwas anderes machen», erklärt Pierluigi Tami am Montag an der Medienkonferenz der Schweizer Nati. 

Er wolle zwar im Fussball bleiben, aber nicht beim Schweizerischen Fussballverband. Genauer will Tami nicht auf seinen geplanten Rückzug eingehen. «Ich habe andere Ideen. Wichtig ist, dass ich jetzt fokussiert bleibe. Ich habe meinen Wunsch dem Verband auch frühzeitig mitgeteilt, damit sie die Zukunft planen und eine Lösung finden können.»

«In Serbien geht es für uns nur um die drei Punkte»

Bis es so weit ist, will sich der 63-Jährige aber voll und ganz auf die Nati konzentrieren. Neben dem langfristigen, grossen Ziel, sich für die WM 2026 zu qualifizieren, geht es für das Team von Murat Yakin darum, in der Nations League in die Spur zu finden. Die ersten Spiele gegen Dänemark und Spanien gingen verloren. Nun folgt am Samstag das Auswärtsspiel in Serbien, bevor es am Dienstag in St.Gallen zur Revanche gegen die Dänen kommt.

«Die Ziele haben sich nicht geändert. Wir wollen natürlich in der Liga A der Nations League bleiben, aber dafür brauchen wir Punkte. Am besten gleich im nächsten Spiel in Serbien», sagt Tami. Nach den hitzigen Duellen gegen die Serben 2018 und 2022 stehen einmal mehr auch die Emotionen im Vordergrund. Für den Nati-Direktor ist das aber kein Thema: «Das ist eine alte Geschichte. Jetzt geht es um drei Punkte. Wir wollen uns aufs Sportliche konzentrieren.»

Tami über Knäbel als Präsidentschaftskandidat

Der Schweizerische Fussballverbad muss nach dem angekündigten Tami-Rückzug also für 2026 einen neuen Direktor suchen. Zunächst steht 2025 aber die Wahl des neuen SFV-Präsidenten an. Und seit heute Montag ist klar, dass neben Sandro Stroppa, dem Präsidenten der Amateur Liga, auch Peter Knäbel kandidieren wird.

Knäbel war zwischen 2009 und 2014 Technischer Direktor beim SFV und kennt Tami, der damals die U21-Nati als Trainer betreute, sehr gut. «Es ist eine schöne Sache, wenn es zwei Kandidaten gibt und nicht nur einen. Das ist eine Chance für den Verband, den besten Kandidaten zu wählen», sagt der Nati-Direktor. «Ich kenne Knäbel sehr gut, er ist ein komplett anderer Kandidat als Stroppa.»

Und für wen ist er? «Adrian Arnold! (Medienchef der Nati)», lacht Tami. «Nein, es sind beide starke Kandidaten mit verschiedenen Ideen.»


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