Klopp rudert nach harscher Schiri-Kritik zurück «Na gut, jetzt stehe ich wie der Blöde da»

lbe

28.7.2022

Jürgen Klopp musste seine Meinung nach dem Videostudium revidieren.
Jürgen Klopp musste seine Meinung nach dem Videostudium revidieren.
Bild: Keystone

Nach der Testspiel-Pleite gegen Salzburg regt sich Jürgen Klopp über einen ausgebliebenen Pfiff des Unparteiischen auf. Im TV-Interview muss er dann aber einsehen, dass seine Reklamationen fehl am Platz sind.

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Vor fast 30'000 Zuschauern geht am Mittwochabend das Testspiel zwischen Österreichs Serienmeister RB Salzburg und dem FC Liverpool über die Bühne. Während das Heimteam mehr oder weniger in Bestbesetzung antritt, gibt Jürgen Klopp einigen Ersatzspielern und jungen Talenten die Chance, sich zu beweisen. Obwohl im Verlauf der Partie auch mehrere Stammspieler ins Geschehen eingreifen, muss sich Liverpool schlussendlich mit 0:1 geschlagen geben.

Trainer Klopp scheint die letztlich unbedeutende Niederlage nicht gänzlich auf die leichte Schulter zu nehmen. Nach einer strittigen Szene im Salzburger Strafraum ärgert sich der Deutsche gewaltig über den Entscheid des Schiedsrichters, nicht auf den Penaltypunkt zu zeigen. Nach dem Schlusspfiff stürmt er erbost zu Schiedsrichter Stefan Ebner und geigt diesem seine Meinung. Kurz darauf meint Klopp auch bei Servus TV: «Es war ein glasklarer Elfmeter. Das hat gereicht für zwei Elfmeter. Es wusste jeder im Stadion.»

«Ob der Schiri das wirklich gesehen hat?»

Als Klopp die Szene schliesslich im Video gezeigt wird, muss er allerdings einsehen: Salzburgs Diarra spielt im Zweikampf gegen Luis Diaz den Ball. Ebner hat alles richtig entschieden. «Na gut, jetzt stehe ich wie der Blöde da. Aber ob der Schiedsrichter das wirklich gesehen hat, dass er da noch mit den Zehenspitzen dran war? Dann hat er recht gehabt und ich muss alles zurücknehmen», rudert Klopp zurück und gibt auch zu: «Ich habe definitiv zu viel zum Schiedsrichter gesagt.»

Am Auftritt seiner Schützlinge gewinnt der 55-Jährige trotz der Niederlage auch positive Aspekte ab: «Ich mag, dass es uns ärgert, dass wir verloren haben. (..) Die zweite Halbzeit waren wir wie ein Unwetter, das über Salzburg hergefallen ist. Natürlich möchtest du dann unbedingt ein Tor erzielen.» Das gelingt an diesem Abend aber nur den Salzburgern, welche Klopp in höchsten Tönen lobt: «Ich mag alles, was sie machen. Sie sind gut aufgestellt und im Konter extrem gefährlich.»

Starker Assist von Okafor

Übrigens: Den einzigen Treffer des Abends bereitet Noah Okafor mustergültig vor. «Es war eine hervorragende Stimmung», schwärmt der Schweizer Nationalspieler im Anschluss. «Das war wie ein Pflichtspiel für uns, es macht so viel Spass, gegen so eine Mannschaft zu spielen.»