Am Dienstag steht für die französische Nationalmannschaft das Fotoshooting für die WM in Katar auf dem Programm. Normalerweise ist eine solche Meldung nicht der Rede wert. Normalerweise.
Am Montag teilten die Berater von Kylian Mbappé dem französischen Fussball-Verband FFF mit, dass der Superstar am Dienstag für den Fototermin der Nationalmannschaft in Hinblick auf die Weltmeisterschaft nicht zur Verfügung stehe. Hintergrund ist eine Uneinigkeit, was den Umgang mit seinen Bildrechten angeht.
Mbappé habe sich entschieden, dem Fotoshooting fernzubleiben, heisst es in einem offiziellen Statement. Weil sich der Verband weigere, die Vereinbarungen bezüglich der Bildrechte zu ändern. «Er und seine Berater bedauern zutiefst, dass es nicht, wie angestrebt, vor der Weltmeisterschaft zu einer Einigung gekommen ist.»
Bei dem Fototermin geht es unter anderem auch darum, Aufnahmen für die Sponsoren des amtierenden Weltmeisters zu machen. Gemäss «L'Équipe» fühle sich der PSG-Angreifer nicht wohl, mit seinem Gesicht Werbung für Wettanbieter und Fast-Food-Unternehmen zu machen, welche zu den Sponsoren der Équipe Tricolore gehören.
Der Verband gibt nach
Am Montagabend folgt dann aber eine überraschende Wende. «Nach erfolgreichen Gesprächen in Anwesenheit des Kaders der französischen Nationalmannschaft, des Präsidenten, des Trainers und eines Marketingverantwortlichen verpflichtet sich die Fédération Française de Football, die Vereinbarung über die Bildrechte, die sie mit ihren Nationalspielern verbindet, so schnell wie möglich zu überarbeiten», teilt der Verband in einem Statement mit.
Und weiter: «Die FFF freut sich darauf, an einer neuen Vereinbarung zu arbeiten, die es ihr ermöglicht, ihre Interessen zu sichern und gleichzeitig die legitimen Bedenken und Überzeugungen zu berücksichtigen, die von ihren Spielern einstimmig geäussert wurden.»
Alles wieder im Lot also beim Weltmeister von 2018? Es wäre jedenfalls keine Überraschung, Kylian Mbappé am Dienstag doch noch im Frankreich-Trikot für die Kameras posieren zu sehen. Doch es stellt sich die Frage, ob die französischen Fussballer – und insbesondere Mbappé – mittlerweile mehr Macht besitzen als ihr Fussballverband.