Deutsche Nationalmannschaft Boateng, Hummels & Müller: Löw streicht drei Bayern-Weltmeister aus dem Kader

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5.3.2019

Boateng (links) spielte seit 2009 für Deutschland, Hummels seit 2010. Nicht im Bild: Thomas Müller, der seit 2010 in exakt 100 Spielen für Deutschland 38 Tore erzielte.
Boateng (links) spielte seit 2009 für Deutschland, Hummels seit 2010. Nicht im Bild: Thomas Müller, der seit 2010 in exakt 100 Spielen für Deutschland 38 Tore erzielte.

Jogi Löw verzichtet nach dem Debakel bei der WM und dem Abstieg in der Nations League fortan auf die Dienste dreier Weltmeister von 2014. Allesamt vom FC Bayern München.

Wir erinnern uns: Nach der WM in Russland leitete Nationaltrainer Vladimir Petkovic den von vielen geforderte Umbruch in der «Nati» ein. Er informierte Stephan Lichtsteiner, Valon Behrami, Johan Djourou, Blerim Dzemaili und Gelson Fernandes, sie vorerst nicht mehr für Länderspiele aufzubieten.

Für die meisten beteiligten Akteure war dieser Schritt nachvollziehbar. Einzig Captain Stephan Lichtsteiner kündigte an, sich über Leistungen wieder zurück ins Team kämpfen zu wollen. Im Fall von Valon Behrami endete die Aktion im kommunikativen Fiasko: Nach einem Telefongespräch mit Valon Behrami trat dieser an die Öffentlichkeit und tat seine Enttäuschung kund. Via Twitter verkündete er: «Meine internationale Karriere ist vorbei» – und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. Behrami sprach im Zuge der Doppeladler-Affäre von einem politischen Entscheid. Die Öffentlichkeit stellte sich hinter «den Krieger», der im Lauf der letzten Jahre so viel für die Nationalmannschaft geleistet hatte.

Rückblickend muss man aber festhalten: Petkovic hatte Behrami die Türen nicht für immer verschlossen, aber ihm mitgeteilt, dass er ihn fortan lediglich nicht nominieren werde. Inzwischen gilt eine Rückkehr Behramis als ausgeschlossen.

Jogi Löw: «Wir wollen den Umbruch fortsetzen»

Nun hat Deutschland einen ähnlich gelagerten Fall. Das Team, das sich an der WM gar vor der Schweiz aus dem Turnier verabschiedete, steht bezüglich Umbruch noch mehr unter Druck als die Schweizer Nationalmannschaft, denn das unerwartet schwache Abschneiden in Russland hat bleibende Spuren hinterlassen.

So berichtet «Bild», dass Bundestrainer Jogi Löw, Co-Trainer Marcus Sorg  und Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff heute Dienstag nach München gereist sind, um den vormaligen Team-Stützen Jérôme Boateng (30), Mats Hummels (30) und Thomas Müller (29) mitzuteilen, dass man fortan ohne sie plane.

Schon nach der WM hatte Löw, der seit 13 Jahren im Amt ist, angekündigt, den Umbruch vorantreiben zu wollen. Zunächst gab es aber nur ein prominentes Opfer: Sami Khedira von Juventus Turin.

Mehr Freiraum für die Jungen

Löw wird von «Bild» mit den Worten zitiert: «Sie sind alle weiterhin Spieler auf Weltniveau, die in ihrem Verein ganz vorne mitspielen und Erfolge garantieren. (...) In der Nationalmannschaft gilt es nun aber, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir wollen der Mannschaft ein neues Gesicht geben. Ich bin überzeugt, dass das nun der richtige Schritt ist (...) Ich danke Mats, Jérôme und Thomas für die vielen erfolgreichen, aussergewöhnlichen und einmaligen gemeinsamen Jahre.» Eine Stellungnahme der Weltmeister von 2014 steht derzeit aus.

Das deutsche Fussball-Nationalteam startet am 24. März in Amsterdam gegen die Niederlande in die EM-Ausscheidung. Zuvor trifft die Mannschaft in einem Test am 20. März in Wolfsburg auf Serbien.

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