Vor zwei Wochen und damit schon ein halbes Jahr vor EM-Start verkündet Murat Yakin bei blue Sport, dass Yann Sommer an der EM das Nati-Tor hüten wird. Das frühe Bekenntnis sorgt für Ärger auf der Kobel-Seite.
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- Schon ein halbes Jahr vor der EM in Deutschland ist klar, dass Yann Sommer das Tor für die Schweiz hüten wird. Das verkündete Murat Yakin Mitte Dezember im Fussball-Talk Heimspiel.
- Gregor Kobel hat damit das Nachsehen. Sein Berater Philipp Degen hält das frühe Bekenntnis zu Sommer für fragwürdig.
- Patrick Foletti, der Goalie-Trainer der Nati, habe ein «extrem enges Verhältnis» zu Sommer, so Degen. Das sei auch von anderen Nati-Keepern schon mehrfach bemängelt worden.
«Yann Sommer ist die Nummer eins und wird das auch bleiben. Er wird an der EM im Tor stehen», stellte Nati-Trainer Murat Yakin Mitte Dezember im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport klar.
Damit hat Gregor Kobel trotz konstant hervorragender Leistungen für Borussia Dortmund das Nachsehen. Der Entscheid für Sommer kommt aber nicht überraschend. Seit Jahren ist er ein grosser Rückhalt für die Schweiz und zeigt in dieser Saison bei Inter Mailand, dass er mit seinen 35 Jahren längst nicht zum alten Eisen gehört.
«Sehr fader Beigeschmack»
Dass sich Yakin so früh festgelegt hat, kann die Kobel-Seite aber nicht nachvollziehen. Kobels Berater Philipp Degen äussert sich gegenüber «Sky» mit deutlichen Worten. «Diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt setzt das Leistungsprinzip praktisch ausser Kraft. Gregor ist einer der besten Keeper der Welt und man sagt ihm, dass seine Leistungen nicht relevant sind – das halte ich für ein ganz schlechtes Zeichen», so Degen.
Und weiter: «Vor allem vor dem Hintergrund, dass Patrick Foletti, von dem diese Entscheidung eigentlich kommt, da er für die Torhüter verantwortlich ist, zu Yann Sommer ein extrem enges Verhältnis hat, was auch von anderen Nati-Keepern schon mehrfach bemängelt wurde – das hinterlässt natürlich einen sehr, sehr faden Beigeschmack!»
Hatte Kobel von Anfang an gar keine Chance, Sommer aus dem Nati-Tor zu verdrängen? «Wir hatten den anderen Goalies in der EM-Quali die Möglichkeit gegeben, im Tor zu stehen. Leider musste ‹Gregi› zweimal Forfait erklären», so Yakin im Heimspiel. Der Nati-Coach plante unter anderem beim Quali-Spiel gegen den Kosovo im vergangenen November mit Kobel, doch der Keeper verletzte sich im Vorfeld der Partie.
Immerhin kann sich der 26-Jährige Hoffnungen machen, nach der EM den Stammplatz im Nati-Tor zu erobern. Nach dem Turnier dürften die Karten neu gemischt werden, zumal Yakins Vertrag nach der EM ausläuft. Ob Yakin Nati-Trainer bleiben wird oder es im Sommer zum Trainerwechsel kommt, ist noch unklar.