Knall beim SFV Inka Grings per sofort nicht mehr Nati-Trainerin

pat/jar

17.11.2023

Inka Grings ist nicht mehr Trainerin der Schweizer Nati.
Inka Grings ist nicht mehr Trainerin der Schweizer Nati.
Bild: Keystone

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) und Nati-Trainerin Inka Grings haben sich am Freitag einvernehmlich geeinigt, die Zusammenarbeit per sofort zu beenden.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Inka Grings ist nicht mehr Nati-Trainerin. Der Schweizerische Fussballverband gibt am Freitag bekannt, dass man sich einvernehmlich auf eine Trennung geeinigt habe.
  • Die Deutsche wurde vor ziemlich genau einem Jahr als Nati-Trainerin präsentiert, holte mit der Schweizer Auswahl in 14 Spielen aber nur einen Sieg.
  • Deutschen Medien zufolge soll Grings in Deutschland in einen Veruntreuungsskandal verwickelt sein.

Am Mittwoch berichteten deutsche Medien, dass Grings in eine Untersuchung wegen Veruntreuung von Arbeitsentgelt in Deutschland verwickelt ist. Das bestätigte ein Justizsprecher der Staatsanwaltschaft Kleve gegenüber der Zeitschrift «Die Bunte» (via Bild) (mehr dazu weiter unten).

Ob und inwiefern die Sache Einfluss auf die Trennung des SFV und der Trainerin hat, wird in der Medienmitteilung des Verbands nicht genau erläutert. Grings wird aber wie folgt zitiert: «Um – aufgrund der aktuellen Ereignisse – Druck von Mannschaft und Verband zu nehmen, habe ich mich schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden.»

Es sei für sie «eine spannende Zeit mit vielen tollen Erlebnissen als Nationaltrainerin» gewesen. «Ich habe das Projekt unheimlich gerne begleitet und viel Potential im Team gesehen. Es war mir eine Ehre, die Schweiz international vertreten zu dürfen.»

Der SFV dankt Grings für die geleistete Arbeit und ihren grossen Einsatz. «Wir werden in Ruhe eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für die Zukunft suchen. Der Wechsel auf dem Trainerposten ist auch eine Möglichkeit, um sportlich neue Impulse zu setzen», äussert sich SFV-Präsident Dominique Blanc. «Wir wollen mit unserer Nati bestmöglich aufgestellt in die Zukunft gehen, um die positive Grundstimmung für den Frauenfussball in der Schweiz weiter nutzen zu können.»

Grings betreute die Nati während 14 Spielen, konnte aber nur einen Sieg einfahren (2:0-Sieg an der WM gegen die Philippinen). Sechsmal gingen die Schweizerinnen als Verlierer vom Platz, siebenmal gab's ein Remis.

Was wird Grings vorgeworfen?

Inka Grings soll zusammen mit Hermann Tecklenburg, Ehemann der ehemaligen Nati-Trainerin und deutschen Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, bei einer Veruntreuung von Geldern mitgewirkt haben. Der Präsident des SV Straelen wird beschuldigt, von 2015 bis 2020 Gelder an der deutschen Sozialkasse vorbeigeschleust zu haben.

Laut deutschen Medien soll es in 513 Fällen um insgesamt über 800'000 Euro gehen. Grings trainierte zwischen 2019 und 2020 das Männerteam des SV Straelen und soll den Ermittlungen zufolge dabei doppelt so viel verdient haben, wie offiziell angegeben wurde.

«Gegen die Beschuldigte Inka Grings bestand der Verdacht der Beihilfe zum Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Der Schaden beläuft sich auf 13'350 Euro», erklärte der deutsche Justizsprecher. Demnach soll Grings zugestimmt haben, eine Geldauflage (Geldbusse an eine gemeinnützige Organisation) zu bezahlen.