Schockmoment am 17. Mai: Arsenals Lia Wälti verletzt sich nach einem groben Foul am Fuss, die WM-Teilnahme ist in Gefahr. Nun gibt die Nati-Kapitänin leise Entwarnung.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Rund zwei Monate vor der WM hat sich Nati-Kapitänin Lia Wälti nach einem groben Foul verletzt und bangte sofort um die WM-Teilnahme. Trotzdem nimmt sie ihre Gegenspielerin öffentlich sofort in Schutz.
- Einen Monat später ist Wälti nun ins Nati-Camp in Magglingen eingerückt, trainiert vorerst aber noch individuell.
- Die 30-Jährige ist zuversichtlich, dass sie rechtzeitig für die WM wieder fit ist. Das sei ihr grosses Ziel.
Lia Wälti ist eine Institution in der Nationalmannschaft, hat über 100 Länderspiele auf dem Buckel und kam bei allen Grossanlässen zum Einsatz, für die sich die Schweiz qualifiziert hat (WM 2015, EM 2017, EM 2022). Eine Endrunde ohne die Kapitänin, kaum vorstellbar. Doch rund zwei Monate vor der diesjährigen WM in Australien und Neuseeland wird sie in einem Spiel gegen Everton beim Stand von 4:0 von Gegenspielerin Aggie Beever-Jones brutal umgesäbelt, muss minutenlang gepflegt und dann vom Feld getragen werden.
Hat sie Angst gehabt, die WM zu verpassen? «Ja, direkt in der Aktion. Das war mein erster Gedanke. Weil ich das Gefühl hatte, dass mein Fuss vielleicht schon schwerer verletzt ist, als es dann die Untersuchungen ergaben.» Verletzt hat sie sich an den Bändern und an der Kapsel, «ein bisschen alles, aber nichts richtig Schlimmes», so Wälti.
Noch bevor sie über die Schwere ihrer Verletzung Bescheid wusste, nahm sie ihre Gegenspielerin mit einer Nachricht in den sozialen Medien in Schutz. Dies, obwohl sie so grobe Fouls aus dem Frauenfussball eigentlich gar nicht kenne. «Zumindest ich war selbst noch nie auf dem Platz, wo sowas passiert ist», sagt die Mittelfeldspielerin.
Was hat sie dazu bewogen, sich schützend vor Beever-Jones zu stellen? «Die Spielerin ist 19, ihr hat in der Situation vielleicht einfach die Erfahrung gefehlt oder sie war ein bisschen ungestüm. Ich fand es einfach unangebracht, dass sie in den sozialen Medien richtig runtergemacht wurde.» Denn Fussball sei nun mal eine Kontaktsportart und da könne sowas leider passieren.
Lia Wälti noch nicht im Mannschaftstraining
Die Szene des Fouls habe sie sich noch ein paar Mal im Video angeschaut und gedacht: «Phuuu, hoffentlich komme ich mit einem blauen Auge davon. Von daher bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Ausgang der Verletzung.»
Denn inzwischen ist Wälti im Kreise der Nationalmannschaft angekommen. Ist sie bereits wieder hundertprozentig einsatzfähig? «Ich bin auf einem guten Weg, aber brauche noch ein bisschen Zeit, bin im individuellen Training, werde aber langsam ins Teamtraining integriert.» Sie müsse jetzt einfach von Tag zu Tag schauen, wie der Fuss auf die Belastungen reagiere. «Die erste Woche wird entscheidend sein», meint Wälti und schiebt nach: «Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass ich bald ins Teamtraining stossen kann.»
Am 30. Juni testet die Nati in Biel gegen Sambia und am 5. Juli in Winterthur gegen Marokko. Trotz all ihrer Erfahrung, würde sie gerne ein paar Minuten spielen. «Ich glaube, ein bisschen Spielpraxis schadet niemandem, egal ob man Erfahrung hat oder nicht. Aber das Ziel ist ganz klar das erste Spiel der WM und ich werde nichts riskieren, kein unnötiges Risiko eingehen.» Aber wenn es die Situation hergebe, in einem der beiden Spiele aufzulaufen, dann werde sie das machen.
Der WM-Spielplan der Schweizer Nati
- 21. Juli: Philippinen – Schweiz (7 Uhr, Forsyth Barr Stadium)
- 25. Juli: Schweiz – Norwegen (10 Uhr, Waikato Stadium)
- 30. Juli: Schweiz – Neuseeland (9 Uhr, Forsyth Barr Stadium)