Pelé, für viele Fans der beste Fussballer der Geschichte, ist im Alter von 82 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.
Der dreifache Weltmeister, der mit bürgerlichem Namen Edson Arantes do Nascimento hiess, war in den letzten Wochen nur noch palliativ behandelt worden. Die Angehörigen waren am Totenbett. Am Donnerstagabend bestätigte das Albert-Einstein-Spital von São Paulo, dass Pelé verstorben ist. «Alles, was wir sind, verdanken wir dir», schrieb Pelés Tochter Kely do Nascimento auf Instagram. «Wir lieben dich unendlich, ruhe in Frieden.» Pelé hinterlässt sieben Kinder und seine Ehefrau Márcia Cibele Aoki.
Der «König» ("O Rei") seines Sports musste sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ins Spital in São Paulo begeben. Die offizielle Todesursache lautete nach Angaben der Klinik: Multiples Organversagen als Folge des Fortschreitens von Dickdarmkrebs im Zusammenhang mit seiner früheren Erkrankung. Das Spital brachte seine Solidarität mit der Familie und all jenen, die unter dem Verlust leiden, zum Ausdruck. Der brasilianische Fussballverband CBF veröffentliche auf Twitter ein Foto von «König Pelé». «Ewig», stand über dem Porträt der Fussball-Legende in Schwarz-Weiss.
Chemotherapie schlug nicht mehr an
Zuletzt hatte sich Pelés Gesundheitszustand weiter verschlechtert. Die Chemotherapie hatte laut Medienberichten nicht mehr angeschlagen. Seine Tochter teilte danach zunächst mit, es werde lediglich die Medikation ihres Vaters neu eingestellt. Aus dem Spital hiess es Anfang Dezember, Pelé habe die volle Kontrolle über seine Vitalfunktionen und sei in einem stabilen klinischen Zustand.
Doch die Zeitung «Folha de S. Paulo» berichtete, dass Pelé nicht mehr auf die Chemotherapie anspreche. Demnach wurde die Krebsbehandlung ausgesetzt und erhielt Pelé nur noch palliative Pflege. Am Mittwoch vor Heiligabend teilte das Spital mit, Pelé weise ein Fortschreiten seiner Krebs-Erkrankung auf und benötige eine intensivere Betreuung aufgrund von Nieren- und Herzproblemen. Zwei Tage später veröffentlichte seine Tochter ein Foto ihres Vaters im Krankenbett, beide halten sich in den Armen. Dazu schrieb sie bei Instagram unter anderem: «Noch eine Nacht zusammen.»
Pelé hatte zudem in der Vergangenheit immer wieder Hüftbeschwerden und Probleme an der Wirbelsäule sowie am Knie. Nach einer Harnwegsinfektion wurde ihm ein Nierenstein entfernt. Bei einer Routine-Untersuchung entdeckten die Ärzte schliesslich einen Tumor am Dickdarm, der ihm im Spätsommer entfernt wurde.
Der einzige Dreifach-Weltmeister
Pelé hat den Fussball wie kaum ein anderer geprägt. Die FIFA kürte ihn - ebenso wie den vor zwei Jahren gestorbenen Argentinier Diego Maradona - zum «Spieler des 20. Jahrhunderts». Mit 77 Treffern in 92 Länderspielen ist der Brasilianer bis heute Rekordtorschütze der Seleção.
Dem FC Santos, dem populären Klub der Hafenstadt Santos bei São Paulo, hielt Pelé von 1956 bis 1974 die Treue. Danach spielte er noch drei Saisons für New York Cosmos. Mit Santos gewann er unter anderem 26 nationale Titel, einmal den Weltcup und zweimal die Copa Libertadores, das südamerikanische Pendant der heutigen Champions League.
Die am meisten beachteten Erfolge errang Pelé mit der Nationalmannschaft. 1958 in Schweden, 1962 in Chile und 1970 in Mexiko führte er die «Seleção» mit herausragenden Leistungen zu drei WM-Triumphen. Er ist bis heute der einzige Spieler, der dreimal Weltmeister wurde. Beim triumphalen 4:1 im Final 1970 gegen Italien erzielte Pelé das 1:0. Es war sein 12. und letztes Tor an einem WM-Turnier. 1971 gab er den Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
SB10