Was für ein Geniestreich von Toni Kroos im spanischen Super-Cup-Halbfinal gegen Valencia: Der deutsche Real-Spieler bringt die Madrilenen beim 3:1-Sieg mit einem direkt verwandelten Eckball in Führung.
Ist das Tor des Jahres schon früh im Januar gefallen? Toni Kroos hat seine Bewerbung zumindest schon mal eingereicht – mit einem Treffer, der alles andere als alltäglich ist.
Im Halbfinal des spanischen Super-Cups zwischen Real Madrid und Valencia läuft die 15. Minute, als die Königlichen einen Eckball erhalten und Kroos Richtung Eckfahne schreitet. Während sich die Valencia-Spieler inklusive Goalie Jaume Domenech noch im Strafraum sortieren, schlägt Schlitzohr Kroos gnadenlos zu. Er dreht den Ball von der Eckfahne Richtung Tor – und trifft tatsächlich. Was für ein Treffer!
Der 30-Jährige ebnet Real damit den Sieg, am Ende gewinnen die Madrilenen dank weiteren Toren von Isco und Luka Modric mit 3:1 und stehen im Endspiel. Der Finalgegner wird am Donnerstagabend zwischen Barcelona und Atlético Madrid ermittelt.
Die Top-Stars in Saudi-Arabien – und keinen juckt's
Der spanische Super-Cup wird erstmals in einem Final-Four-Turnier ausgetragen. Nicht auf der iberischen Halbinsel, sondern in Saudi-Arabien. Der spanische Fussballverband lässt sich die Austragung in der Wüste fürstlich bezahlen. Für drei Austragungen kassiert er von 2020 bis 2022 rund 120 Millionen Euro.
Dumm nur: In Saudi-Arabien interessiert sich kaum jemand für Fussball. So finden sogar Top-Partien wie jene zwischen Real und Valencia (fast) vor leeren Rängen statt. Valencia konnte bis am letzten Sonntag gerade mal 27 Tickets (!) verkaufen. Real immerhin 800, doch das Stadion King Abdullah Sports City in Dschidda ist mit seinem Fassungsvermögen von über 62'000 Plätzen am Mittwoch nicht mal im Ansatz gefüllt. Ähnlich wird es am Donnerstag beim Knüller zwischen Barça und Atlético aussehen. Die beiden Teams konnten bis Sonntag gemeinsam nur 350 Tickets verkaufen.
Ausserdem wird der spanische Fussballverband harsch dafür kritisiert, dass man den Super-Cup in einem Land mit umstrittener Menschenrechtslage austragen lässt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International verurteilen den Entscheid, genauso wie der spanische Staatssender RTVE, der auf eine TV-Übertragung der Spiele verzichtet.