Bärenstarke Schweizer Die Nati-Noten zum starken Auftritt gegen Deutschland

Von Jan Arnet

7.9.2020

Die Startelf der Schweizer Nationalmannschaft gegen Deutschland.
Die Startelf der Schweizer Nationalmannschaft gegen Deutschland.
Bild: Keystone

Starke Reaktion der Schweizer Nati auf die Auftaktniederlage in der Nations League gegen die Ukraine: Das Team von Vladimir Petkovic holt in Basel gegen Deutschland ein 1:1 – gemessen an den Torchancen wäre auch der Sieg dringelegen. Die Schweizer Nationalspieler in der Einzelkritik.

Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch


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Die Stimmen zum Spiel
Die Analyse von Petkovic


Torhüter
Ø  5

Torhüter

Yann Sommer

Seine Doppelparade gegen Draxler und Sané (31.) ist sackstark. Bei Gündogans Führungstreffer absolut machtlos. Strahlt Ruhe und Sicherheit aus. Bleibt – anders wie noch gegen die Ukraine – fehlerlos.


Verteidiger
Ø 

Rechtsverteidiger

Nico Elvedi

Wichtige Rettungsaktion gegen Draxler (52.). Er ist der beste Verteidiger der Nati, über seine Seite wird's nur ganz selten gefährlich. In der 80. Minute hat Elvedi sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuss.


Ø  4.5 

Innenverteidiger

Manuel Akanji

Mutig und sicher im Spielaufbau, lässt hinten fast nichts anbrennen. Ausser beim Gegentor, als er Assistgeber Ginter nicht ausreichend stören kann. Wichtig ist seine Balleroberung vor dem 1:1. Ein paar wenige unnötige Ballverluste verhindern eine bessere Benotung.


Ø 

Linksverteidiger

Ricardo Rodriguez

Beim Gegentor unglücklich, ansonsten aber solid und zweikampfstark. Auf gefährliche Rodriguez-Flanken oder Freistösse wartet man aber vergebens. Er wird in der 64. Minute durch Steven Zuber ersetzt.


Mittelfeldspieler
Ø  5.5 

Rechter Mittelfeldspieler

Silvan Widmer

Wird im Spiel gegen den Ball zum Aussenverteidiger, in Ballbesitz aber zum Flügelspieler. Schaltet sich immer wieder in die Offensive ein. Kein Wunder, ist er es, der nach den vielen ausgelassenen Torchancen seiner Kollegen die Nati erlöst: Nach einem Sprint übers ganze Feld behält er vor dem Tor die Ruhe und schiebt mit links ein (58.). Kevin Mbabu, der gar nicht im Aufgebot steht, vermisst an diesem Abend niemand.


Ø  4

Zentraler Mittelfeldspieler

Djibril Sow

Erneut erhält Sow das Vertrauen von Vladimir Petkovic. In der Startphase agiert er unkonzentriert. Beim Gegentor ist er zu weit weg von Torschütze Gündogan. Wenig später wird sein Rückpass zum Torschuss und landet fast im eigenen Kasten (17.). Offensiv kann er aber Akzente setzen, bereitet in der 1. Halbzeit eine Top-Chance von Seferovic vor. Nach 80 Minuten macht er Michel Aebischer Platz.


Ø 

Zentraler Mittelfeldspieler

Granit Xhaka

Jeder Schweizer Angriff läuft über den Captain, der immer wieder kluge Pässe in die Spitze spielt. So wie auch beim Schweizer Treffer: Sein langer Ball auf Embolo ist hervorragend. Er versucht es auch immer wieder selbst aus der Distanz. Mit seinem Freistoss-Hammer (84.) und seinem Kopfball (Nachspielzeit) hat Xhaka am Ende noch die Chance, seiner guten Leistung die Krone aufzusetzen. Leider verpasst er diese Chance.


Ø  4.5 

Linker Mittelfeldspieler

Loris Benito

Solider Auftritt, offensiv aber längst nicht so aktiv wie Widmer auf der anderen Seite. Mit Leroy Sané hat er in der 1. Halbzeit seine liebe Mühe. Benito rückt nach Rodriguez' Auswechslung nach hinten in die Dreierkette.


Angreifer
Ø  5.5

Rechter Flügel

Breel Embolo

Der gefährlichste Schweizer an diesem Abend. Stark seine Vorarbeit vor Steffens Grosschance, noch stärker sein Assist zum Ausgleich. Ist auf dem ganzen Platz anzutreffen und hilft auch hinten mit. Mit seiner Power sind selbst Weltklasse-Verteidiger wie Süle oder Ginter überfordert. Nach 72 Minuten muss der beste Mann auf dem Platz verletzt raus.


Ø   4

Mittelstürmer

Haris Seferovic

Er ackert und bietet sich immer wieder an, hat aber viel Pech: Zuerst trifft er aus guter Abschlussposition den Ball nicht richtig (28.), kurz vor der Pause steht der Pfosten im Weg (42.). Sein Weitschuss-Hammer (35.) verfehlt das Tor auch nur knapp. In der zweiten Halbzeit fällt Seferovic nur noch selten auf, darf aber trotzdem durchspielen.


Ø  4.5 

Linker Flügel

Renato Steffen

Gegen die Ukraine wurde er in der Pause eingewechselt und sorgte für Wirbel. Gegen Deutschland darf Steffen von Beginn an spielen und macht seine Sache erneut ordentlich. Vergibt in der 26. Minute aber freistehend vor Leno. Nach Vargas' Einwechselung wechselt er auf die rechte Seite. Kurz nach der Pause wird Steffen nach einem taktischen Foul verwarnt.


Eingewechselte Spieler
Ø 

Ab 64. Minute für Rodriguez

Steven Zuber

Zu kurzer Einsatz für eine Bewertung.


Ø 

Ab 72. Minute für Embolo

Ruben Vargas

Zu kurzer Einsatz für eine Bewertung.


Ø   –

Ab 80. Minute für Sow

Michel Aebischer

Zu kurzer Einsatz für eine Bewertung.


Telegramm und Tabelle

Schweiz – Deutschland 1:1 (0:1)

St.-Jakob-Park, Basel. – Keine Zuschauer. – SR Oliver (ENG). – Tore: 14. Gündogan (Ginter) 0:1. 57. Widmer (Embolo) 1:1.

Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez (64. Zuber); Widmer, Sow (80. Aebischer), Xhaka, Benito; Embolo (72. Vargas), Steffen; Seferovic.

Deutschland: Leno; Ginter, Süle (62. Tah), Rüdiger; Kehrer, Gündogan, Kroos, Gosens (78. Can); Draxler; Sané (46. Brandt), Werner.

Bemerkungen: Schweiz ohne Shaqiri, Schär, Freuler, Zakaria, Mehmedi, Mbabu und Itten (alle verletzt) sowie Cömert (Trainingsrückstand) und Fernandes (krank), Deutschland ohne Neuer, Goretzka, Kimmich, Gnabry, Halstenberg, Klostermann (alle geschont), Havertz (persönliche Gründe) und Schulz (verletzt). 42. Pfostenschuss Seferovic. Verwarnungen: 30. Süle (Foul). 49. Steffen (Foul). 93. Draxler (Foul).


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