Bundesliga Erste Pleite für Flick: Bayern unterliegt Leverkusen im eigenen Stadion

dpa

30.11.2019

Hansi Flick (rechts) muss gegen Leverkusen die erste Pleite als Bayern-Trainer hinnehmen.
Hansi Flick (rechts) muss gegen Leverkusen die erste Pleite als Bayern-Trainer hinnehmen.
Bilder: Keystone

Die traumhafte Serie ist beendet. Nach vier Pflichtspielen mit vier Siegen verliert Hansi Flick erstmals mit dem FC Bayern. Gegen Leverkusen bleiben zu viele Chancen ungenutzt.

Das Tor-Comeback von Thomas Müller hat Hansi Flick nicht vor dem Ende seiner Erfolgsserie gerettet. Nach vier Siegen unter dem neuen Trainer verlor der FC Bayern München nach einem Chancenwucher mit 1:2 (1:2) gegen Bayer Leverkusen. «Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, weil sie heute auch wieder ein gutes Spiel gezeigt hat», sagte der erstmals bezwungene Kovac-Nachfolger Flick.

Für die Gäste waren Leon Bailey (10. Minute/35.) am Samstag per Doppelpack und Torhüter Lukas Hradecky die Matchwinner. Müller konnte zwar sein erstes Tor in der Fussball-Bundesliga seit März erzielen (34.), doch am Ende eines unterhaltsamen und attraktiven Spiels freute ihn das wenig. «Das Tor hätte ich mir heute gerne gespart», haderte Müller nach der ärgerlichen Niederlage.

Nach vier Pflichtspiel-Siegen mit 16:0-Toren zeigten die Flick-Bayern vor 75 000 Zuschauern unerwartete Defensivlücken. Noch gravierender aber war, dass zu viele Torchancen um den diesmal glücklosen Torjäger Robert Lewandowski ungenutzt blieben. «Es hat auf jeden Fall nicht viel gefehlt, es war mehr drin für uns», sagte Bayern-Keeper Manuel Neuer. Leverkusen sei griffig gewesen und habe sie früh unter Druck gesetzt. «Die Tore müssen wir machen, das hat gefehlt.»



Leverkusen mit frechem Auftritt

Trotz einer ernüchternden München-Bilanz mit nur einem Sieg in den vorherigen 29 Spielen spielten die Gäste frech mit, waren effektiver - und belohnten sich. «Die Mannschaft hat Charakter und Mentalität gezeigt. Riesenkompliment an die Jungs», sagte Trainer Peter Bosz. Die Schlussphase musste Leverkusen nach Rot für Jonathan Tah wegen einer Notbremse in Unterzahl absolvieren (82.).

Nachdem Serge Gnabry bei einem Pfostentreffer die Bayern-Führung auf dem Fuss hatte (9.), fiel im Gegenzug das 1:0 für Leverkusen. Nach Ballverlust von Alphonso Davies schaltete der Gast schnell, Kevin Volland bediente Bailey, der cool vollendete.

Auf der anderen Seite durfte Müller sich über ein fast schon vergessenes Gefühl freuen. Nach 21 Spielen ohne Bundesliga-Tor netzte der zuletzt im März erfolgreiche Bayern-Star wieder ein. Nach einem Leverkusener Einwurf erkämpften sich die Bayern den Ball, der bei Müller landete. Der 30-Jährige vollendete zum 111. Liga-Tor.

Den Bayern fehlt das Abschlussglück

Bayern war auch nach der Pause überlegen, Leverkusen konterte brandgefährlich. Nationaltorhüter Neuer rettete per Glanztat gegen Nadiem Amiri (51.). Ivan Perisic, einer von fünf Neuen im Münchner Team, vergab auf der Gegenseite die nächste Grosschance, als er den Ball aus wenigern Metern über das Tor drosch (58.). Hradecky rettete gleich doppelt stark gegen Lewandowski und Müller (60.).

Mit den Einwechslungen von Philippe Coutinho und Kingsley Coman setzte Flick in der Schlussphase Offensiv-Akzente. Das Abschlussglück fehlte aber weiter, wie bei Kopfbällen von Leon Goretzka an den Pfosten (75.) und Lewandowski an die Latte (90.+1). Auch die Überzahl brachte den Münchnern nichts mehr. «Die zweite Halbzeit hatten wir natürlich Glück», meinte Leverkusens Volland: «Wir haben alles gegeben, das hat man gesehen.» Dass man bei den Bayern zudem ein bisschen Glück braucht, wüssten sie auch.

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