Inter gegen Juventus Ein überraschend seltener Cupfinal mit viel Brisanz

SDA

11.5.2022 - 16:33

Viele Wege führen nach Rom –  die Reise von Inter und Juventus ins Cupfinal

Viele Wege führen nach Rom – die Reise von Inter und Juventus ins Cupfinal

Crunchtime im Coppa Italia. Das Finale zwischen den beiden erfolgreichsten Fussballvereinen Italiens steht an. Juventus Turin und Inter Mailand treffen sich im Olympiastadion von Rom zum Showdown. So verlief ihr Weg in die Hauptstadt.

11.05.2022

Mit Inter Mailand und Juventus Turin treffen im Final der Coppa Italia zwei Schwergewichte im Calcio aufeinander. Im 245. Derby d’Italia steht viel auf dem Spiel.

Am Mittwoch um 21 Uhr (live auf blue TV) kommt es fast zu einer Premiere im ausverkauften Stadio Olimpico in Rom. Inter und Juventus werden sich erstmals seit 57 Jahren in einem Cupfinal gegenüberstehen. Damals, 1965, wurde Juve mit einem 1:0 Cupsieger. 

In der Gegenwart wird ein äusserst ausgeglichenes Duell erwartet. Tuttomercatoweb hat die beiden Teams unter die Lupe genommen. Beim Markwert hat Juve mit 555 Millionen Euro im Vergleich zu Inters 529 Millionen Euro das leicht wertvollere Kader auf dem Papier. Kein Wunder sind bei der alten Dame auch die jährlichen Lohnkosten etwas grösser (170 Mio. Euro/Inter: 140 Mio. Euro). 

Die Truppe von Juve-Coach Massimiliano Allegri ist durchschnittlich 27 Jahre alt, während sein Kontrahent Simone Inzaghi auf Erfahrung setzt und drei Jahre ältere Profis im Kader aufweist. Dies, obwohl Giorgio Chiellini den Alterschnitt bei Juve hinaufdrückt. Es wird wohl die letzte Chance sein für den 37-jährigen Abwehrspieler, nochmals mit seinem Herzensverein eine Trophäe zu stemmen. Zumindest seine Fussballkarriere könnte aber Chiellini noch verlängern, so sollen zwei MLS-Klubs ihr Interesse hinterlegt haben.

Der Super-Gau für Allegri droht

Für Allegri wäre eine Pleite im Final besonders bitter. Der 54-Jährige wäre der erste Trainer seit zehn Jahren, der in Turin bei Saisonende keinen Titel vorzeigen könnte. 

Deshalb ist sein Team auf die Tore von Stürmer Dusan Vlahovic angewiesen. Doch ausgerechnet jetzt hat der Serbe Ladehemmung und blieb wettbewerbsübergreifend die letzten vier Spiele torlos. Ein schlechtes Vorzeichen für den 75-Millionen-Wintereinkauf?

Dusan Vlahovic und Paulo Dybala müssen liefern.
Dusan Vlahovic und Paulo Dybala müssen liefern.
Bild: Getty 

Mit Paulo Dybala steht noch ein anderer Profi im Fokus. Der auslaufende Vertrag des Argentiniers wurde von den Bianconeri nicht verlängert, der Spielmacher darf nun ablösefrei gehen. Dabei könnte La Joya ausgerechnet zum Gegner wechseln. Inter soll in der Pole Position sein, auch der Spieler selbst würde offenbar gerne in Italien bleiben.

Dybalas brisanter Auftritt

Inters CEO Beppe Marotta wollte sich gegenüber «Sky Italia» nicht in die Karten schauen lassen: «Dybala ist ein exzellenter Spieler, er ist ablösefrei, also denke ich, viele Klubs wollen ihn.» Sie würden aber mit ihren aktuellen fünf Stürmern bereits die beste Offensivabteilung der Liga stellen, betonte er. Nichtsdestotrotz gilt Marotta als Fan des 28-Jährigen. 2014 holte ihn der frühere Juve-Sportdirektor aus Palermo.

Freude an Dybala hätte sicher auch Inzaghi, der über 20 Jahre lang in der italienischen Hauptstadt lebte (war in verschiedenen Rollen für Lazio aktiv). Er zeigte sich an der Pressekonferenz sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. In der Tat zeigten die Nerazzurri, die vor der Saison mit Romelu Lukaku und Achraf Hakimi zwei Teamstützen verloren hatten, tolle Leistungen. Im Januar holte man sich – gegen Juventus – bereits den Supercup, im Meisterschaftsrennen duelliert man sich noch mit Leader Milan (zwei Punkte Rückstand). 

Inzaghi appelliert an seine Spieler, den Cupfinal als Gelegenheit und nicht als Last anzusehen. Nichtsdestotrotz wäre ein Triumph im Pokal nach elf Jahren Durststrecke eminent wichtig, zumal man in der Serie A die Karten nicht selbst in den Händen hat. 

Mögliche Formationen

Juventus (4-2-3-1): Perin; Danilo, Bonucci, De Ligt, Alex Sandro; Zakaria, Rabiot; Bernardeschi, Dybala, Morata; Vlahovic. Trainer: Allegri.

Inter (3-5-2): Handanovic; Skriniar, De Vrij, Bastoni; Dumfries, Barella, Brozovic, Calhanoglu, Perisic. Dzeko, Lautaro. Trainer: Inzaghi.

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