Das Winter-Transferfenster steht vor der Öffnung und auch einige Schweizer rücken in den Fokus. Wir nehmen die Wechsel-Situationen von zehn Nati-Spielern unter die Lupe.
Wechsel zu Bayern?
Yann Sommer
Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, Gladbach würde gerne verlängern, doch Sommer zögert. Nach der Verletzung von Manuel Neuer soll nun Bayern München heiss auf die Nummer 1 der Nati sein. Auch bei Manchester United ist Sommer offenbar ein Thema. Aber auch ein Verbleib in Gladbach ist nicht vom Tisch. Nach achteinhalb Jahren bei der Borussia könnte die Zeit aber reif sein für eine neue Herausforderung.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent
Der Traum von England
Djibril Sow
Wie die «Bild»-Zeitung Anfang Monat berichtete, sollen gleich drei Premier-League-Klubs ihre Fühler nach Sow ausgestreckt haben: Nottingham Forest, Newcastle und Arsenal. Der Mittelfeldspieler hat in Vergangenheit gesagt, dass er gerne einmal in England spielen würde, entschied sich zuletzt aber für den Verbleib bei Frankfurt, wo er absolut gesetzt ist. Nach dem Einzug in die Achtelfinals der Champions League ist ein Winterwechsel noch unwahrscheinlicher geworden. Zumal die Eintracht auch in der Liga noch voll dabei ist (Platz 4, nur 7 Punkte Rückstand auf Leader Bayern). Ein gutes Angebot eines Top-Klubs könnte Sow aber zumindest ins Grübeln bringen.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent
Wann folgt der Wechsel?
Fabian Rieder
Trotz seines jungen Alters ist Rieder längst ein absoluter Schlüsselspieler bei den Young Boys und gab an der WM auch sein Debüt für die Schweizer Nati. Mit einem Marktwert von 10 Millionen Euro ist Rieder der wertvollste Spieler der Super League. Insbesondere in Italien ist der offensive Mittelfeldspieler begehrt – Atalanta, die AS Roma und auch Inter Mailand sollen Rieder auf dem Zettel haben. Der Schritt ins Ausland ist nur eine Frage der Zeit, ein Winterwechsel käme aber doch etwas überraschend.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent
Aufsteiger des Jahres
Ardon Jashari
Was für ein Jahr für den Youngster aus Luzern! Erst im Januar holte ihn Mario Frick von der U21 zu den FCL-Profis. Seither hat er nicht nur einen Stammplatz, sondern ist mittlerweile auch zum Captain aufgestiegen. Im September folgte dann das erste Nati-Aufgebot, Jashari durfte schliesslich auch zur WM mit und wurde im Achtelfinal gegen Portugal eingesetzt. Folgt nun mit einem Wechsel ins Ausland schon der nächste Karriereschritt? Seinen Vertrag hat Jashari zwar erst im Sommer verlängert, doch zahlreiche Klubs buhlen um den 20-jährigen Mittelfeldmann. Darunter sind laut «Sky» Wolfsburg, Hoffenheim und RB Leipzig. Beim richtigen Angebot dürfte es für Luzern schwierig werden, Jashari zu halten.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 30 Prozent
Reif für den Wechsel
Noah Okafor
Schon im Sommer stand Okafor bei Salzburg vor dem Abgang. «Wir werden sehen, ob ich wechsle oder den Wechsel erst im Winter mache», sagte er damals. Nach seinen starken Leistungen in der Hinrunde will der Stürmer nun endlich den nächsten Schritt machen – und die Zeit dürfte reif sein. Mehrere Top-Klubs aus England und auch die AC Milan sollen schon angeklopft haben. Und auch Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund sagte zuletzt, dass er einen Okafor-Verkauf nicht ausschliesse. Einziges Problem: Der Schweizer Offensivmann ist teuer, Salzburg verlangt offenbar zwischen 35 und 40 Millionen Euro.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent
Wann kommt die Chance?
Christian Fassnacht
Zuerst der Hamburger SV, dann Werder Bremen und im letzten Sommer Besiktas Istanbul. In jüngerer Vergangenheit stand Fassnacht mehrmals ganz kurz vor dem Wechsel ins Ausland, zum Transfer kam es aber nie. Der Flügelspieler hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sehr gerne einmal im Ausland spielen würde. Ob er den Schritt nun in diesem Winter gehen kann? Nach seiner Knieverletzung zu Beginn der Saison war der 29-Jährige in der Hinrunde lange auf der Suche nach seiner Topform und konnte nur mässig auf sich aufmerksam machen. Nichtsdestotrotz stand er eigentlich immer, wenn er fit war, in der YB-Startelf.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent
Auf der Suche nach Spielpraxis
Haris Seferovic
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- Klub: Galatasaray Istanbul (Leihe)
- Vertrag bis: 2023 (bei Benfica bis 2024)
- Marktwert: 6 Millionen Euro
Mit Pauken und Trompeten wurde Seferovic im Sommer bei Galatasaray vorgestellt. Doch jetzt findet sich der Nati-Stürmer meistens auf der Ersatzbank wieder. Mit Mauro Icardi, Dries Mertens und Bafétimbi Gomis hat er im Angriff namhafte Konkurrenz. Wohl auch aufgrund der fehlenden Spielpraxis spielt Seferovic in der Nati zurzeit nur eine Nebenrolle. Will er für Murat Yakin wieder zur Startelf-Option werden, muss er wohl wechseln. Schalke 04 soll Seferovic auf dem Zettel haben. Sein Leihvertrag in Istanbul endet im Sommer, bei 20 Pflichtspielen würde es eine Kaufpflicht geben. Danach sieht es aktuell nicht aus. Und auch eine Zukunft bei Benfica Lissabon ist unwahrscheinlich.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent
Zuletzt nicht mehr im Aufgebot der A-Nati
Kommt kaum zum Zug
Kevin Mbabu
Ähnlich wie Seferovic kämpft auch Mbabu bei Fulham um Einsatzminuten, stand in dieser Saison erst dreimal in der Startelf. Am Boxing Day war der 27-Jährige bei Fulhams 3:0-Sieg gegen Crystal Palace nicht einmal im Kader. Und der Premier Ligist sucht offenbar schon nach einem neuen Rechtsverteidiger. Vieles deutet auf einen Abschied im Januar hin, obwohl Mbabu erst im Sommer bei Fulham einen Vertrag bis 2025 unterschrieb.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent
Verlängern oder gehen?
Becir Omeragic
Er gilt als eines der grössten Talente im Schweizer Fussball. Doch nachdem Omeragic in den letzten Monaten mit Verletzungen zu kämpfen hatte, hat er beim FCZ derzeit einen schweren Stand. Erst dreimal stand er in dieser Saison in der Startelf, unter dem neuen Coach Bo Henriksen noch gar nie. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Laut dem «Blick» soll der Innenverteidiger dem FCZ schon Anfang Jahr mitgeteilt haben, dass er eine neue Herausforderung suchen und seinen Vertrag nicht verlängern wolle. Die Zürcher würden Omeragic gerne halten. Will er aber nicht verlängern, kommt nun der letzte Zeitpunkt für den FCZ, noch die eine oder andere Million als Ablöse zu erhalten.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent
Früher oder später kommt's zum Wechsel
Leonidas Stergiou
Lange spekulierte der junge Innenverteidiger im Sommer auf einen Wechsel, doch es kam nicht dazu. Den zwischenzeitlich verloren gegangenen Stammplatz hat sich Stergiou zurückerobert – er dürfte nach wie vor sehr begehrt sein. Mit 20 Jahren hat Stergiou schon 119 Super-League-Spiele auf dem Buckel, im Juni debütierte er zudem für die Nati. Früher oder später wird es zum Wechsel kommen, das ist auch den FCSG-Bossen klar. Ob das jetzt oder im nächsten Sommer ist, hängt wohl davon ab, ob das richtige Angebot schon im Januar eintrudelt.
🔄 Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent
*Marktwert-Schätzungen gemäss «Transfermark.ch»