In der Schweiz gibt es die Super League seit 15 Jahren. In Europa könnte der Wettbewerb als europäische Superliga oder European Super League 2021 beginnen.
Schwergewichte unter den europäischen Klubs streiten ab, dass das Projekt weit fortgeschritten sei. Aber die Tatsache, dass die Klubs der künftigen Liga faktisch schon bestimmt sind, spricht dagegen.
Gemäss den von den Journalisten von «Football Leaks» gefundenen und vom deutschen Nachrichtenmagazin «Spiegel» veröffentlichten Plänen wird die halb geschlossene Liga 16 Klubs umfassen. Elf davon haben als «Gründer» einen fixen Platz auf 20 Jahre hinaus. Es sind dies Real Madrid, Barcelona, Manchester United, Manchester City, Chelsea, Arsenal, Liverpool, Bayern München, Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Milan. Die verbleibenden fünf Plätze sollen «Gäste» einnehmen, die allenfalls in eine zweite Super League absteigen könnten. Zu Beginn sollen dies Atlético Madrid, Borussia Dortmund, Olympique Marseille, Inter Mailand und Roma sein.
Fliesst dadurch noch mehr Geld?
Von den über zwei Milliarden Franken, die die UEFA über die Champions League an die Vereine verteilt, bekommt jeder Topklub heute um die hundert Millionen Franken. Mit einer eigenen Liga wittern sie ein Vielfaches an Einnahmen.
Gemäss dem «Spiegel» hat sich Real Madrid im Oktober dieses Jahres von einer Beraterfirma Pläne für die Super League vorlegen lassen. Bekannt ist auch, dass Bayern München in der Person seines Chefjustiziars Michael Gerlinger von einer Anwaltskanzlei prüfen liess, ob Bayern aus den herkömmlichen europäischen Wettbewerben wie auch aus der Bundesliga aussteigen könnte. Dieses Vorhaben wurde sistiert, als die grössten Ligen und die grössten Vereine in einer Revision der Champions League mehr fixe Startplätze respektive mehr Geld aus dem Verteiler zugesprochen bekamen.
Noch in diesem Monat sollen die Mitglieder der Grossklub-Vereinigung ECA eine Absichtserklärung für die Gründung der europäischen Super League unterzeichnen. Es versteht sich, dass beispielsweise Bayern München als Marktführer innerhalb des Co-Marktführers Deutschland in alle Vorgänge rund um die Super League involviert ist. Trotzdem sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, mit den Recherchen konfrontiert, er wisse von nichts. (Bluewin berichtete.) Die Münchner liessen verlauten, neuerliche Pläne für die neue Liga seien dem Verein weder bekannt noch habe man an Verhandlungen hierzu teilgenommen.