Erst der Platzverweis gegen Nico Elvedi, dann das Verhalten der Dänen vor dem ersten Gegentor – die Nati fühlt sich zum Nations-League-Auftakt in Kopenhagen benachteiligt. Zurecht? blue Sport fragt bei Schiri-Experte Pascal Erlachner nach.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweizer Nati unterliegt Dänemark im ersten Spiel der Nations-League-Gruppenphase mit 0:2 und kassiert gleich zwei Rote Karten.
- Vor allem der Platzverweis von Nico Elvedi erhitzt die Gemüter. Schiri-Experte Pascal Erlachner spricht von einem Fehlentscheid und sieht gar ein Foul am Schweizer: «Der dänische Spieler umklammert Elvedis Arm.»
Der Ärger im Lager der Schweizer Nati nach dem 0:2 in Kopenhagen ist gross. «Über die Rote Karte muss man nicht diskutieren. Das ist ein riesiger Skandal für mich», zeigt sich Captain Granit Xhaka nach dem Schlusspfiff erbost über den Platzverweis gegen Teamkollege Nico Elvedi kurz nach der Pause. Manuel Akanji sieht eher ein Foulspiel von Elvedis Gegenspieler und sagt: «Ich finde es krass, dass der Schiedsrichter die Situation im Video anschaut und trotzdem die Rote Karte zeigt.»
Ursprünglich entscheidet der Unparteiische Daniel Siebert auf Penalty für Dänemark, wird dann aber vom VAR vor den Bildschirm geholt und nimmt den Entscheid nach Konsultation der Bilder zurück. Nur: Siebert entscheidet nicht auf Entlastungsfreistoss für die Schweiz, sondern gibt Freistoss für Dänemark und stellt Elvedi vom Platz.
Gemäss Schiri-Experte Pascal Erlachner ist das die falsche Entscheidung. «Der dänische Spieler umklammert Elvedis Arm. Dadurch bringt er Elvedi zu Fall. Für mich wäre das ein Freistoss für die Schweiz», sagt Erlachner im Gespräch mit blue Sport. «Für mich ist die Rote Karte ein Fehlentscheid, weil Elvedi zuerst gefoult wird.»
Schwierige Schlussphase für Siebert
Das Fass definitiv zum Überlaufen bringt allerdings die 82. Minute. Embolo bleibt nach einem Zweikampf am Boden liegen, die Dänen denken aber nicht daran, den Ball ins Aus zu spielen – und schiessen gegen neun Schweizer prompt den Führungstreffer. «Praktisch jeder Spieler von uns hat die Dänen gebeten, den Ball rauszuspielen. Das war leider kein Fairplay von ihnen», ärgert sich etwa Murat Yakin.
Prompt überborden die Emotionen und es kommt unmittelbar nach dem Gegentreffer zur Rudelbildung. «Von da an war es für den Schiedsrichter sehr schwierig, dass ihm das Spiel nicht entgleitet», merkt Erlachner an und bilanziert: «Alles in allem lief das Spiel sehr frustrierend, enttäuschend und unglücklich für die Schweiz.»