Manuel Akanji führt die Schweiz gegen Spanien zu einem historischen Sieg. Nach dem Schlusspfiff ärgert er sich aber – über sich selbst und den Schiedsrichter.
Erst zum zweiten Mal überhaupt im 25. Duell und erstmals seit dem sensationellen 1:0 an der WM in Südafrika kann die Schweizer Nati gegen Spanien einen Sieg bejubeln. Vor allem defensiv zeigt die Mannschaft von Murat Yakin eine bärenstarke Leistung, sodass der 2:1-Sieg am Ende nicht unverdient ist.
«Es war eine reife Leistung. Sehr solidarisch. Gegen Spanien hast du nicht viel Ballbesitz, wir mussten sehr viel Laufarbeit leisten. Wir nehmen das gerne mit», freut sich Murat Yakin nach dem Schlusspfiff im SRF-Interview. «Wir haben gegen den Ball sehr diszipliniert gearbeitet», so der Nati-Trainer, der Djibril Sow ein Extralob ausspricht: «Er war auf einer Schlüsselposition. Er hat gegen Busquets viel Teamarbeit geleistet. Wir haben sie fast nie zu ihrem Spiel kommen lassen.»
Der Matchwinner übt Selbstkritik
Nebst Sow ragt auch Manuel Akanji aus dem starken Schweizer Kollektiv heraus. Erst bringt der 27-Jährige die Nati mit seinem ersten Länderspieltor auf die Siegesstrasse, dann bereitet er den erneuten Führungstreffer durch Embolo gekonnt vor.
«Ich habe mal mit zwei Skorerpunkten zum Sieg beitragen können. Das freut mich sehr. Wir haben als Mannschaft 90 Minuten zusammen gearbeitet», sagt Akanji lachend, bevor er bedeutend ernster wird.
«Ich bin nicht zufrieden mit meinen Aktionen mit dem Ball am Fuss. Die Spanier haben es mir nicht einfach gemacht, sie haben mich oft unter Druck gesetzt. Ich hatte nicht viele Optionen und musste darum oft den langen Ball suchen. Damit bin ich nicht zufrieden, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg», übt der City-Verteidiger Selbstkritik.
«Man kann gar nicht mehr miteinander reden»
Akanji ist aber nicht nur mit der eigenen Leistung nicht restlos zufrieden. «Wir haben den Schiedsrichter fast in jedem Spiel gegen uns. Es war wieder unglaublich heute. (...) Es gab viele Aktionen. Breel macht ein Stürmerfoul, als er nur den Ball abdeckt. Es ist schwierig so», nervt sich der Matchwinner, der sich wegen Reklamierens eine ärgerliche Verwarnung einhandelt.
«Ich bin gesperrt für das letzte Spiel, weil ich dem Schiri gesagt habe, er könne nicht jedes Foul geben – und er gibt mir eine Gelbe Karte. Das ist für mich unverständlich. Man kann gar nicht mehr miteinander reden», poltert Akanji. «Wenn ich dem Schiri nicht mal mehr sagen darf, dass es kein Foul war, dann sage ich ab jetzt kein Wort mehr auf dem Feld. Ich habe bisher noch nie so eine Gelbe Karte bekommen.»
Ganz ohne Selbstverschulden kommt Akanjis Sperre im letzten Spiel gegen Tschechien aber nicht. «Ich habe vor allem nicht gewusst, dass ich eine Gelbe Karte holte im Hinspiel gegen Spanien. Das wurde mir erst nachher gesagt, darum ist es umso ärgerlicher», gibt der Innenverteidiger zu. Am kommenden Dienstag kann Akanji deshalb nur zuschauen: «Ich hoffe, dass wir gegen Tschechien den Sieg holen und in der Gruppe A bleiben können.»
Di 27.09. 20:10 - 23:35 ∙ SRF zwei ∙ 205 Min
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