Christian Gross kennt den saudi-arabischen Fussball. Bis im Februar 2020 stand er bei Al-Ahli an der Seitenlinie. Seither hat sich einiges geändert.
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- Christian Gross stand während 137 Spielen beim saudischen Klub Al-Ahli an der Seitenlinie und gewann 15/16 unter anderem die Meisterschaft.
- Seither liegt in Saudi-Arabien kein Sandkorn mehr auf dem anderen: Superstars wie Cristiano Ronaldo oder Karim Benzema wurden in die Wüste gelockt.
- Christian Gross glaubt daran, dass in Saudi-Arabien eine sehr kompetitive Liga entsteht.
Cristiano Ronaldo spielt seit vergangenem Januar in Saudi-Arabien Fussball. «Meiner Meinung nach – wenn sie die Arbeit fortsetzen – kann die saudische Liga in fünf Jahren unter den besten fünf Ligen der Welt sein», hielt der portugiesische Superstar fest.
Ins gleiche Horn bläst Christian Gross, wobei der 69-Jährige «Top-Fünf-Liga» nicht in den Mund nimmt. «Ich glaube daran, dass eine sehr kompetitive Liga entsteht», sagt Gross über das saudische Fussballprojekt. Grundvoraussetzung dafür sei aber, dass der Staatsfonds weitere Klubs kauft, um den Geldfluss zu gewährleisten. «Man spricht hier in Saudi-Arabien von einem Zeitrahmen von zehn Jahren, bis die saudische Liga gleich stark aufgestellt ist wie eine Liga Europas.»
Gross geniesst in Saudi-Arabien einen guten Ruf
Der Transfer von Cristiano Ronaldo habe eine «unheimliche» Bedeutung für den saudischen Fussball. «Er gilt in Saudi-Arabien als Vorreiter des Fussballs.» Auf den Ruf Ronaldos sind viele Superstars in die Wüste gefolgt. Neymar, Benzema, Firmino – die Liste an Top-Spielern ist gross. Es finden immer mehr Zuschauer den Weg in die Stadien.
Neben Ronaldo geniesst auch Christian Gross in Saudi-Arabien einen guten Ruf. «Die Leute freuen sich, mich zu sehen. Ich habe den Fans von Al-Ahli viel Freude bereitet.» Hintergrund: In der Saison 2015/2016 coachte der Zürcher den saudischen Klub zum ersten Meistertitel seit 32 Jahren. Seither wartet Al-Ahli auf die nächste Meisterschaft.
Spieler wie Edouard Mendy oder Roberto Firmino sollen es nun richten. Doch diese Aufgabe dürfte in der laufenden Saison eine schwierige werden. Nach 17 Spieltagen liegt das ehemalige Team von Christian Gross auf Platz drei der Liga. Der Rückstand auf Leader Al-Hilal beträgt stolze 13 Punkte.
Derzeit ist das Scheinwerferlicht in Saudi-Arabien aber nicht auf die Liga, sondern auf die Klub-WM gerichtet. Dort spielt heute um 15.30 Uhr Marcel Kollers Al Ahly gegen die japanischen Urawa Reds um Platz 3. Das Finale zwischen Triple-Sieger Manchester City und Fluminenese aus Rio de Janeiro steigt um 19 Uhr.