Ein belgischer Fussballprofi hat erschütternde Vorwürfe erhoben. Laut seiner Schilderung wurde er am Weihnachtsabend in Italien gewaltsam aus einem Flugzeug geholt und von Polizisten geschlagen und gedemütigt.
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- Stéphane Oméonga wurde am 25. Dezember von der Polizei aus einem Flugzeug abgeführt und soll dabei Opfer von Gewalt geworden sein.
- Der belgische Fussballer berichtet, mehrere Stunden ohne Nahrung und Wasser festgehalten worden zu sein.
- Nach seiner Freilassung erfuhr er von einer Anzeige gegen ihn, ohne je einen Grund für seine Verhaftung zu erhalten.
Stéphane Oméonga ist scheinbar Opfer von Polizeigewalt geworden. Der Vorfall ereignete sich am 25. Dezember, als der Mittelfeldspieler von Rom nach Tel Aviv reisen wollte. Auf Instagram teilt Oméonga ein Video (siehe weiter unten) sowie ein ausführliches Statement zu den Geschehnissen.
«Am 25. Dezember wurde ich Opfer brutaler Polizeigewalt», beginnt der Belgier mit kongolesischen Wurzeln seinen Bericht. Er erklärt, dass ein Flugbegleiter ihn nach dem Boarding wegen eines angeblichen Problems mit seinen Reisedokumenten aufforderte, das Flugzeug zu verlassen. «Ich habe nachgefragt, was das Problem sei, und dann wurde die Polizei gerufen», schildert er. Oméonga wurde daraufhin von seinem Sitz gerissen und in Handschellen abgeführt.
«Ausserhalb des Flugzeugs, fern von der Sicht der Zeugen, warf mich die Polizei gewaltsam zu Boden, schlug mich und einer drückte sein Knie an meinen Kopf», so der 28-Jährige weiter. «Dann wurde ich in einem Polizeifahrzeug gefesselt und wie ein Krimineller zum Flughafengebäude gebracht.»
Der Profi des israelischen Klubs Ihud Bnei Sachnin gibt an, ohne Nahrung und Wasser in einem «grauen Raum» festgehalten worden zu sein, wo er mehrere Stunden in einem Zustand «völliger Demütigung» verbracht habe.
Polizei dreht den Spiess um
Nach seiner Freilassung sei er von einem weiteren Vorwurf überrascht worden. Ein Polizeibeamter habe Anzeige gegen ihn erstattet – wegen angeblicher Verletzungen, die er dem Beamten trotz Handschellen zugefügt haben soll. Oméonga zeigt sich entsetzt: «Darüber hinaus habe ich bis heute keine Begründung für meine Verhaftung erhalten.»
Schon im November berichtete der frühere U21-Nationalspieler Belgiens von rassistischen Anfeindungen während eines Fussballspiels. Er will die neusten Ereignisse nutzen, um einmal mehr auf das Rassismus-Problem aufmerksam zu machen.
«Als Mensch und Vater kann ich keine Form von Diskriminierung tolerieren», schreibt Oméonga. «Diese Festnahme ist nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Viele Menschen, die aussehen wie ich, finden keine Arbeit, haben keinen Zugang zu Wohnungen oder können nicht am Sport teilnehmen, den sie lieben, nur weil sie schwarz sind. Wir müssen vereint sein und unsere Stimme erheben.»