Unter der Führung von Fussball-Legende David Beckham soll Inter Miami in der Major League Soccer (MLS) durchstarten. Bald sollen auch grosse Namen den Weg nach Südflorida finden.
Im mondänen Fünf-Sterne-Luxushotel Mandarin Oriental Hotel in New York stellten die Besitzer von Inter Miami CF ihre Zukunftspläne vor. Insgesamt soll das Projekt ein Volumen von rund einer Milliarde Dollar haben.
Mitbesitzer David Beckham schwärmt: «Wir haben die Messlatte hoch gelegt und haben grosse Ambitionen. Wir wollen grosse Namen im Kader haben.» Zwar habe er auch von Sir Alex Ferguson gelernt, dass es nicht immer darum gehe, die grössten Namen zu haben, sondern die richtigen. Doch es gebe keinen Grund, wieso nicht bald Kaliber à la Neymar, Ronaldo oder Messi den Schritt zu ihnen machen sollten, meint der ehemalige Captain der «Three Lions».
Tatsächlich hat der Abgang von Superstar Zlatan Ibrahimovic eine Lücke in der Liga hinterlassen. In den USA giert man nach Fussball-Legenden. Immerhin ist «Soccer» auf dem aufsteigenden Ast: In der Saison 2018 kamen durchschnittlich 21'873 Zuschauer zu den MLS-Partien. Auch die sportliche Bedeutung wird gemäss Experten zunehmen. Georg Heitz, früher Sportdirektor beim FC Basel und neu bei Chicago Fire tätig, prognostiziert, die MLS werde dereinst zu den Top 7 der Welt gehören.
Stadion der Superlative im Bau
Am Sonntag feiert der Klub in der MLS nun sein ersehntes Debüt gegen Los Angeles FC – wo unter anderem Schauspieler Will Ferrell und Basketball-Legende Magic Johnson beteiligt sind. Beckham und Co. haben fleissig eingekauft: Mit einem Gesamtmarktwert von 40 Millionen Euro hat Inter Miami bereits den drittteuersten Kader der Liga. «Wir sind sehr stolz auf diese Statistik, auch wenn wir uns noch nicht auf dem Platz beweisen konnten», so Beckham gegenüber «Transfermarkt».
«Das sagt viel darüber aus, was wir hier geschaffen und welches Aufsehen wir erregt haben. Nach der harten Arbeit ist es unglaublich, das Trainingsgelände und das Stadion zu sehen», so der 44-Jährige.
Bis 2022 wird die Franchise seine Heimspiele im Lockhart Stadium in Fort Lauderdale austragen, danach soll der Umzug in die neue Heimstätte namens «Miami Freedom Park» erfolgen. Das spektakuläre Prunkstück soll Palmen auf dem Dach haben und sogar eine Cocktailbar beherbergen.
Geduld wird belohnt
Die Freude beim 115-fachen englischen Nationalspieler über den Startschuss ist umso grösser, weil es viele Jahre brauchte, bis die Realisierung feststand. Als Beckham 2007 zu LA Galaxy wechselte, liess er sich eine Klausel in den Vertrag einbauen, dass er nach dem Ende seiner Nordamerika-Karriere für 25 Millionen US-Dollar ein MLS-Team erwerben kann, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.
Doch auch vor einem David Beckham machte später die Bürokratie nicht halt und es dauerte statt der geplanten zwei geschlagene sieben Jahre, bis endlich alle Hürden geschafft waren. «Das war wohl die schwierigste Sache, die ich jemals gemacht habe. Aber es war auch die, die sich am meisten gelohnt hat», erklärt der vierfache Familienvater stolz.
Ein grosser Pluspunkt für den Verein, der auch auf die vielen südamerikanischen Leute in der kosmopolitischen Metropole zählt, ist dabei der Standort. «Wenn man von uns als Stadt spricht, dann wollen die Menschen in einer Stadt wie Miami leben», hält Beckham fest. Er findet: «Als einer der Eigentümer bin ich davon überzeugt, dass wir es nicht besser hätten machen können.»