Ein angebliches Datenleck sorgt vor der Vergabe des Ballon d'Or für Diskussionen. Auf Twitter kursieren gleich mehrere Siegerlisten – doch welche ist die richtige? Wir haben «recherchiert». Achtung Satire.
Schlechte Belichtung, verschwommene Lettern und eine französische Überschrift. Handelt es sich bei dem von Twitter-User «Jeboisdeleauu» (zu Deutsch: Ich trinke Wasser) geposteten Foto tatsächlich um die geleakte Siegerliste des Ballon d'Or?
Muss fast so sein, schliesslich steht da ja nicht umsonst «france football» in der Überzeile. Und: Das Blatt ist gefaltet! Weil es sich eben schonmal in der Hosentasche eines L'Équipe-Redakteurs befunden hat. Ist doch klar.
Die Sache ist also gegessen. Robert Lewandowski wird am 29. November die begehrte Trophäe erhalten. Im Ranking gewinnt er vor Lionel Messi und Karim Benzema. Aber da war doch was ...
Genau, ein noch verschwommeneres Foto. Zudem ist die Überschrift «france football» einiges grösser. Viel vertrauenswürdiger also. Das Problem: Dieses Mal gewinnt Lionel Messi den Award.
Gut, jetzt könnte man sich natürlich darüber streiten, welches denn der wahre Leak ist. Aber zum Glück liefert uns der mit Sicherheit unparteiische Twitter-User «TotalMessi» ja noch einen Text zum Bild. Und da steht: «According to a new Leak», oder auf Deutsch: «Gemäss einem neuen Leak». Offensichtlich hat sich der Herr «Ich trinke Wasser» also das Dokument geschnappt, bevor die Stimmen alle ausgezählt waren. Tja.
Wie nun Recherchen von blue Sport ergeben haben, ist aber auch «TotalMessi» nicht in Besitz des aktuellsten Dokuments. Dieses kam dafür unserer Redaktion kürzlich in die Finger. Demnach präsentieren sich die Ergebnisse des Ballon d'Or 2021 wie folgt:
Yann Sommer vor Breel Embolo und Michi Frey. Wer hätte das gedacht? Unglaublich und mit Sicherheit auch nicht wahr. Schön wäre es auf jeden Fall. Den wahren Sieger gibt's dann wohl doch erst Ende November.
dpa