Einmal mehr werden die Nordiren zum Schreck für Italien. Der Europameister schafft es auswärts nicht ein Tor zu erzielen und muss nun in den Playoffs um ein WM-Ticket kämpfen.
Italien war in Belfast ratlos. Ohne Tempo und Fantasie mühte sich der Europameister gegen die Nordiren ab. Vier, fünf halbwegs gute Chancen erspielte er sich, die beste durch Lorenzo Insigne nach 37 Minuten. Es war der Abschluss der spielerisch stärksten Phase der Italiener mit drei guten Angriffen innerhalb von fünf Minuten. In der Schlussphase versuchten sie es genauso erfolglos mit der Brechstange. Aber selbst das Chancenverhältnis sprach am Ende für die Nordiren.
Die durch zahlreiche Verletzungen geschwächten Italiener wirkten verunsichert und ohne klares Konzept. Zu keinem Zeitpunkt brachten sie trotz der brisanten Ausgangslage Feuer in die Partie. Das lag zum Teil an den Nordiren, die sich diszipliniert und mit viel Personal der Abwehrarbeit widmeten und zeigten, wieso keinem Gegner in der WM-Qualifikation in Belfast ein Treffer gelungen ist. Selbst ein Sieg der Gastgeber wäre möglich gewesen, wenn Gianluigi Donnarumma in der 50. Minute gegen George Saville nicht stark pariert oder Conor Washington in der 90. Minute seine Grosschance genutzt hätte.
In erster Linie sind die Italiener für die enttäuschende Vorstellung in Belfast aber selbst verantwortlich. Von der Leichtigkeit, die die Mannschaft von Roberto Mancini monatelang bis zum Triumph bei der EM im Juli ausgezeichnet hatte, ist vorerst nichts übrig geblieben. Bis im März hat der Nationalcoach nun Zeit, um das Team wieder aufzubauen und ein Desaster wie vor vier Jahren zu verhindern, als gegen Schweden die Qualifikation für die WM 2018 verpasst wurde.
Match-Telegram
Nordirland – Italien 0:0
Nordirland: Peacock-Farrell; Cathcart, Flanagan, Johnny Evans, Lewis; Davis; Dallas, McCann, Saville (72. Corry Evans), Whyte (72. Washington); Magennis.
Italien: Donnarumma; Di Lorenzo, Acerbi, Emerson (80. Scamacca); Tonali (46. Cristante), Jorginho (69. Locatelli), Barella (64. Belotti); Berardi, Insigne (68. Bernardeschi), Chiesa.
Bemerkungen: Italien ohne Italien ohne Chiellini, Verratti, Immobile, Spinazzola, Zaniolo, Toloi, Sirigu, Bastoni und Pellegrini.