Für die Schweizerinnen ist der Traum vom Vorstoss in den WM-Viertelfinal nicht zu erreichen: Das Team von Inka Grings bleibt in Auckland gegen Spanien chancenlos und verliert mit 1:5. Schon zur Pause stand es 4:1.
Die Zutaten für einen Exploit gegen die Nummer 6 der FIFA-Weltrangliste waren da: Die Schweiz stiess nach einer soliden Vorrunde ohne Gegentore selbstbewusst in die K.o.-Runde. Die Spanierinnen hingegen hatten im letzten Gruppenspiel eine schmerzhafte 0:4-Niederlage gegen Japan kassiert, die alle ihre Schwächen offenbart hatte.
Wie es hätte gehen sollen, wusste die Schweiz zwar, doch genützt hat es ihr nichts. Viel zu selten kam sie nach Balleroberungen rasch vor das Tor der Spanierinnen, viel zu oft musste sie den Gegnerinnen zusehen, wie sie geschickt den Ball zirkulieren liessen. Beeindruckend präzis und mit viel Durchschlagskraft erspielte sich Spanien seine Torchancen.
Die vier Treffer bis zur Pause waren Zeichen der deutlichen spanischen Überlegenheit. Aitana Bonmati (5. und 36.), Alba Redondo und Laia Codina (45.) sorgten schon in den ersten 45 Minuten für die Entscheidung. Hätte Gaëlle Thalmann in ihrem letzten Länderspiel nicht noch einige Male stark pariert und Codina nicht aus 40 Metern ein Eigentor zum 1:1 geschossen, wäre das Verdikt der ersten Halbzeit noch brutaler ausgefallen.
Zu wenig von der Schweiz
Grings, die zunächst auf die gleichen Spielerinnen gesetzt hatte wie im letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland, nahm zur Pause gleich drei Auswechslungen vor. Doch eine entscheidende Korrektur war nicht mehr möglich. Weil Spanien zu stark war mit seinen diversen Spielerinnen, die auch im Alleingang für den Unterschied sorgen können, wie etwa die überragende 19-jährige Salma Paralluelo.
Die Schweiz blieb derweil blass und konnte das nicht umsetzten, was geplant gewesen war. In der Defensive fehlte in entscheidenden Momenten die letzte Entschlossenheit. Zu leicht konnten sich die Spanierinnen in die Gefahrenzone spielen und hatten dort zu viele Freiheiten. Das 4:1 kurz vor dem Pausenpfiff fiel nach einem Eckball und Durcheinander im Schweizer Strafraum, das die Gegnerinnen schneller erfassten. Die Verteidigung war im vierten WM-Spiel nicht auf der Höhe. Dem 5:1 in der 70. Minute ging ein Fehlpass von Viola Calligaris voraus, den Jenifer Hermoso ausnutzte.
Trotz aller technischer Qualität produzierte Spanien den einen oder anderen Ballverlust, der – wie es Japan vorgemacht hatte – zum Konter hätte genutzt werden können. Die Schweizerinnen spielten zu ungenau, um von den ab und zu mal entstandenen Freiräumen zu profitieren. Den ersten Schweizer Abschluss aufs Tor gab es nach fast einer Stunde durch die eingewechselte Meriame Terchoun nach einer schönen Kombination über Ramona Bachmann und Ana Maria Crnogorcevic.
Nächstes Ziel: Heim-EM 2025
Es war das einsame offensive Highlight aus Schweizer Sicht und zu wenig, um im mit rund 45'000 Zuschauern ausverkauften Eden Park von Auckland zum ersten Mal in einen WM-Viertelfinal vorzustossen. Dort spielt nun das eindrucksvoll rehabilitierte Spanien (gegen Holland oder Südafrika) weiter; für die Schweiz gilt es nach der Heimreise den Fokus auf die Heim-EM 2025 zu richten.
Telegramm
Schweiz – Spanien 1:5 (1:4)
Eden Park, Auckland. – 45'000 Zuschauer. – SR Foster (WAL). – Tore: 5. Aitana 0:1. 11. Codina (Eigentor) 1:1. 17. Redondo 1:2. 36. Aitana 1:3. 45. Codina 1:4. 70. Hermoso 1:5.
Schweiz: Thalmann; Aigbogun (46. Calligaris), Stierli, Maritz, Riesen (84. Marti); Sow (46. Terchoun), Wälti, Reuteler (46. Mauron); Piubel (75. Humm), Crnogorcevic, Bachmann.
Spanien: Cata Coll; Batlle, Paredes, Codina; Oihane; Aitana (77. Guerrero), Teresa (70. Perez), Hermoso (77. Putellas); Paralluelo (84. del Castillo), Esther (64. Navarro), Redondo.
Bemerkungen: Schweiz komplett. Verwarnung: 73. Stierli.
Live-Ticker
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Ende
Schlusspfiff
Das war's! Die Schweiz bleibt gegen Spanien im Achtelfinal absolut chancenlos und muss die Heimreise antreten. Der 5:1-Sieg für die Spanierinnen geht auch in der Höhe in Ordnung. Gegen vorne ging bei der Nati nahezu gar nichts und für einmal war auch die Defensive sehr anfällig. Da hat man sich durchaus etwas mehr erhofft, auch wenn man wusste, dass es gegen Spanien extrem schwierig wird. Im Viertelfinal trifft Spanien auf den Sieger des Duells Südafrika gegen Holland.
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90.
Nachspielzeit läuft
Vier Minuten werden nachgespielt.
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86.
Die Schlussminuten laufen
Auch Spanien macht jetzt keinen Druck mehr, es scheinen alle nur noch den Schlusspfiff herbeizusehnen.
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75.
Fabienne Humm kommt ins Spiel
Fabienne Humm, welche die Schweiz an die WM schoss, darf noch für ein paar Minuten ran. Die Stürmerin kommt für Seraina Piubel in die Partie. Auch die Spanierinnen nehmen für die letzten Minuten noch mehrere Wechsel vor.
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70.
Hermoso mit dem 5:1
Und dann schlägt es doch noch einmal ein. Calligaris spielt einen fürchterlichen Fehlpass, worauf Jennifer Hermoso alleine auf Thalmann zulaufen kann. Die Spanierin lässt der Schweizer Keeperin keine Chance und erhöht auf 5:1.
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68.
Spanien schaltet einen Gang zurück
Das hohe Tempo aus der ersten Halbzeit ist raus. Den Schweizerinnen kann es nur recht sein. Defensiv tritt die Nati nun geordneter auf, allerdings kommt weiter nahezu nichts nach vorne. Die Partie scheint längst entschieden, für die Schweiz geht es nur noch darum, sich anständig aus dem Turnier zu verabschieden.
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63.
Doppelwechsel bei Spanien
Nach einem weiteren Redondo-Abschluss wechseln die Spanierinnen doppelt: Eva Maria Navarro und Maria Perez kommen für Teresa Abilleira und Esther Gonzalez.
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56.
Terchoun mit dem ersten Torschuss für die Schweiz
Endlich mal ein stark vorgetragener Angriff der Schweizerinnen. Die eingewechselte Terchoun kommt nach einer Crnogorcevic-Hereingabe zum Abschluss, bringt aber zu wenig Druck hinter den Ball. Kein Problem für Spaniens Torfrau Coll. Immerhin aber der erste Schuss aufs Tor für die Nati.
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52.
Spanien hat alles im Griff
Spanien hat zu Beginn der zweiten Halbzeit den Fuss etwas vom Gaspeadal genommen, aber weiter alles im Griff. Paralluelo versucht es mal aus der Diszanz, Thalmann ist zur Stelle.
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46.
Das Spiel läuft wieder
Inka Grings nimmt gleich drei Wechsel vor: Sandrine Mauron, Viola Calligaris und Meriame Terchoun kommen rein für Coumba Sow, Geraldine Reuteler und Eseosa Aigbogun. Die neuen Kräfte sollen nun für mehr Gefahr in der Offensive sorgen.
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Pause
Halbzeitfazit
Die Schweiz kassiert in den ersten drei Gruppenspielen kein einziges Gegentor und dann im Achtelfinal gegen Spanien in einer Halbzeit gleich vier Treffer. Und gegen vorne geht gar nichts für das Team von Inka Grings. Kein einziger Torschuss für die Schweiz, der zwischenzeitliche Ausgleich fällt durch ein Eigentor. Die Führung für die vor Spielfreude strotzenden Spanierinnen ist auch in der Höhe verdient. Die Schweiz braucht in der zweiten Halbzeit ein Fussballwunder.
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45.
Panedas stochert zum Ball zum 4:1 rein
Tohuwabohu im Schweizer Strafraum nach der nächsten Spaniern-Ecke, dann behält Codina Panedas den Überblick und schiebt ein zum 4:1. Sie macht damit ihren Bock beim Eigentor endgültig wieder gut. Und der Achtelfinal scheint hier schon vor dem Pausenpfiff entschieden.
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36.
Bonmati tanzt die Schweizerinnen aus und trifft zum 3:1
Aitana Bonmati wird im Strafraum angespielt, lässt mit einer Finte gleich drei Schweizerinnen inklusive Goalie Thalmann ins Leere laufen und schiebt ein zum 3:1 für Spanien. Ist das schon die Vorentscheidung?
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33.
Thalmann hält die Schweiz im Spiel
Starke Parade von Thalmann! Nach einer Ecke zieht die stets gefährliche Bonmati von der Strafraumgrenze ab, der Linkschuss hätte perfekt in die untere Ecke gepasst, aber Thalmann ist zur Stelle und hält.
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30.
Kann die Nati reagieren?
Es ist ein Klassenunterschied in der ersten halben Stunde, das muss man ganz klar sagen. Aber: Der Nati fehlt nur ein Tor zum Ausgleich. Gute Ansätze sind bei den Schweizerinnen da, wie so oft fehlt einfach noch die zündende Idee.
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28.
Abilleira schiesst scharf, aber drüber
Spanien geht weiter in die Offensive. Teresa Abilleira zieht aus rund 25 Metern ab, ihr satter Schuss fliegt aber knapp übers Tor.
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24.
Sow versucht's aus spitzem Winkel
Endlich mal ein Abschluss der Schweizerinnen. Coumba Sow wird über rechts lanciert und versucht es aus spitzem Winkel. Der Ball kommt nicht aufs Tor, dieser Angriff gibt der Nati aber hoffentlich etwas Mut.
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23.
Spanische Führung geht in Ordnung
Die Spanierinnen agieren extrem ballsicher, spielen sich mit ihren präzisen Pässen immer wieder in die Gefahrenzone. Die Schweizerinnen können in dieser Phase nur hinterherrennen. 9:0 Torschüsse für Spanien nach 23 Minuten – die Führung ist verdient.
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17.
Redondo bringt Spanien wieder in Führung
Und dann ist es wieder passiert ... Nach einer Flanke geniesst Redondo viel zu viel Platz und lässt mit einem platzierten Kopfball Thalmann keine Abwehrchance. 2:1 für Spanien.
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15.
Panedas köpft übers Tor
Das Spiel ist jetzt wieder völlig offen, aber die Spanierinnen spielen jetzt mit Wut im Bauch. Paneds kann ihren Riesenfehler beinahe wiedergutmachen, sie bringt den Ball aus drei Metern nach einer Ecke per Kopf aber nicht aufs Tor. Glück für die Schweiz.
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12.
Ausgleich! Unglaubliches Eigentor bringt die Nati zurück
Was für ein Mega-Bock von Codina Panedas! Die spanische Verteidigerin will den Ball von der Mittellinie zu ihrer Torfrau zurückspielen, der Ball kommt aber zu ungenau und landet tatsächlich im eigenen Tor. Der Ausgleich ist Tatsache!
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10.
Spanien macht weiter Druck
Der frühe Gegentreffer ist ein Schock für die Nati. Und die Spanierinnen suchen gleich das zweite Tor. Gonzalez' Kopfball landet knapp über dem Kasten.
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5.
Spanien geht früh in Führung
Da ist es, das erste Gegentor für die Schweizerinnen an dieser WM. Nach einer Flanke kann Thalmann zuerst Redondos Abschluss noch an den Pfosten lenken, die Nati bringt den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone und Aitana Bonmati überwindet Thalmann mit einem satten Linksschuss.
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2.
Mutiger Start der Schweizerinnen
Kaum angepfiffen, wird es ein erstes Mal gefährlich im Spanien-Strafraum. Crnogorcevic lanciert Bachmann, die den Ball in die Mitte zu Piubel spielen will. Im letzten Moment kann eine Spanierin klären.
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1.
Anpfiff!
Schiedsrichterin Cheryl Foster aus Wales gibt das Spiel frei, der Ball rollt. Hopp Schwiiz!
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Gleich geht's los
Die Spielerinnen sind auf dem Platz, die Nationalhymnen ertönen, gleich wird der Achtelfinal angepfiffen.
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So spielen die Schweizerinnen
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YB-Trainerin Imke Wübbenhorst schätzt die Chancen der Schweizerinnen gegen Spanien für blue News ein
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Gelingt der Coup, wartet Holland oder Südafrika
Mit einem Coup gegen Spanien würden die Schweizerinnen bei ihrer zweiten WM-Teilnahme das Abschneiden von 2015 toppen (0:1-Niederlage im Achtelfinal gegen Kanada) und die bereits guten TV-Einschaltquoten wahrscheinlich weiter in die Höhe treiben.
Die steigende Aufmerksamkeit ist nicht zuletzt im Hinblick auf die Heim-EM in zwei Jahren wertvoll. Im WM-Viertelfinal käme es dann zum Duell mit dem Sieger zwischen den Niederlanden und Südafrika, die am Sonntag spielen.
Die bisherigen Auftritte an der WM in Australien und Neuseeland stimmten zwar nur verhalten positiv. Jedoch können die Schweizerinnen, nachdem sie mit der Qualifikation für die Achtelfinals das offizielle Ziel erreicht haben, nun befreiter aufspielen.
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Mit dem Plan der Japanerinnen gegen Spanien
Wer im Vorfeld der WM das Turnier einmal «durchgespielt» hatte, sah schnell, dass ein Achtelfinal zwischen der Schweiz und Spanien wahrscheinlich sein könnte. Nur dürften die Gruppenplätze in den meisten Prophezeiungen getauscht gewesen sein, mit der Schweiz als Gruppenzweite und Spanien als Gruppensieger. Dass es nun umgekehrt ist, ändert nichts an der Ausgangslage: Die Schweiz ist der klare Aussenseiter in diesem Duell.
Das ist auch den Schweizerinnen bewusst, mehrere von ihnen sind oder waren bis vor kurzem in der spanischen Liga engagiert. Zum Beispiel die Rekordspielerin Ana Maria Crnogorcevic, die im Juni mit Barcelona den Titel in der Champions League gewonnen hat. Als die 32-Jährige im TV-Interview unmittelbar nach der realisierten Qualifikation gefragt wurde, welchen Gegner sie sich im Achtelfinal wünsche, antwortete sie ohne zu zögern: «Japan.» Denn sie weiss wie keine andere um die spielerischen Qualitäten der Spanierinnen, viele davon sind ihre Teamkolleginnen.
Der starke Auftritt der Asiatinnen, die am Tag darauf Spanien gleich mit 4:0 besiegten, machte ihr dann aber auch Eindruck. «Sie haben den Spanierinnen mit einer guten Defensivstruktur und starkem Umschaltspiel das Leben schwer gemacht», hielt Crnogorcevic fest. Ein Rezept, das nun auch die Schweizerinnen anwenden wollen.
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Hallo ...
und herzlich willkommen zum WM-Achtelfinal der Schweiz gegen Spanien. Die Schweizerinnen gehen als krasser Aussenseiter in die Partie, müssen sich vor den Spanierinnen aber nicht verstecken. Schliesslich hat das Team von Inka Grings seine Gruppe ohne ein einziges Gegentor gewonnen. Offensiv allerdings agierten die Schweizerinnen ziemlich harmlos. Auf den 2:0-Auftaktsieg gegen die Philippinen folgten gegen Norwegen und Neuseeland zwei 0:0.