Trotz des Rückstands haben sich die Deutschen gegen Spanien nie aufgegeben. Zehn Minuten vor Ende gelingt ihnen dann der verdiente Ausgleich. Ein wichtiges Resultat im Hinblick auf die Achtelfinal-Qualifikation.
Erst war es das Spiel der letzten Chance, dann doch noch nicht ganz. Die Partie gegen Spanien verlor für die deutsche Nationalmannschaft im Laufe des Sonntags etwas an Brisanz. Dank der Niederlage Japans verkam das Spiel gegen Spanien doch nicht gerade zum Finale um einen Verbleib im WM-Turnier von Katar.
Dass eine zweite Niederlage der DFB-Auswahl die deutschen Nerven aber nicht eben beruhigt hätte und das Team von Hansi Flick auf Schützenhilfe angewiesen gewesen wäre, um am dritten Spieltag am kommenden Donnerstag doch einen Platz in den Achtelfinals zu sichern, steht ausser Frage. Nach dem 1:1 gegen den Weltmeister von 2010 sieht die Welt in Deutschland mit dem ersten Punkt auf dem Konto immerhin leicht freundlicher aus und ein Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica kann den Einzug in die Achtelfinals bedeuten.
Gegen Spanien liefen die Deutschen den Spaniern zu Beginn oft hinterher, verloren Bälle und brachten die Spanier immer wieder in günstige Abschlusspositionen. Dani Olmo, beim Auftaktspiel gegen Costa Rica schon Torschütze, sah seinen Schuss in der siebten Minute von der Latte zurückprallen. Und Ferran Torres wusste seine gute Position nicht in Zählbares umzumünzen. So kamen die Deutschen besser ins Spiel. Und jubelten plötzlich, als Antonio Rüdiger freistehend einnickte. Der Treffer des Verteidigers von Real Madrid zählte aber wegen Offside nicht. Er war aber ein Beleg dafür, dass sich die DFB-Auswahl keines Wegs zu verstecken gedachte gegen den balldominierenden Gegner, der sein Offensivpotenzial gegen Costa Rica eindrücklich unter Beweis gestellt hatte.
Und doch lief das Spiel zuerst in den erwarteten Bahnen. Alvaro Morata traf nach einer Stunde mit einem sehenswerten Aussenristlupfer. Deutschland liess sich ob des Rückstands aber nicht entmutigen, und fand schliesslich mit einem Spieler das Glück, der am Sonntag erst sein drittes Länderspiel absolvierte. Niclas Füllkrug, Torjäger von Werder Bremen, traf nach seiner Einwechslung zum 1:1 und verschaffte seinem Team somit die Ausgangslage, dass ein Sieg gegen Costa Rica am kommenden Donnerstag zum Weiterkommen reichen kann. Wenn Japan gegen Spanien nicht der nächste Coup gelingt.
Telegramm
Spanien – Deutschland 1:1 (0:0)
Al Bayt Stadium, Al Khor. – 68'895 Zuschauer. – SR Makkelie (NED). – Tore: 62. Morata 1:0. 83. Füllkrug 1:1.
Spanien: Simon; Carvajal, Rodri, Laporte, Jordi Alba (83. Balde); Gavi (66. Williams), Busquets, Pedri; Ferran Torres (54. Morata), Asensio (66. Koke), Olmo.
Deutschland: Neuer; Kehrer (70. Klostermann), Süle, Rüdiger, Raum (87. Schlotterbeck); Kimmich, Goretzka; Gnabry (85. Hofmann), Gündogan (70. Sané), Musiala; Müller (70. Füllkrug).
Bemerkungen: Beide Teams komplett. 7. Lattenschuss Olmo. 40. Tor von Rüdiger wegen Abseits vom VAR aberkannt. Verwarnungen: 37. Kehrer. 44. Busquets, 58. Goretzka, 60. Kimmich.