Das war nicht der Plan Italiens EM-Feier verärgert Politiker und Wissenschaftler

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14.7.2021

Hier präsentiert Leonardo Bonucci stolz die Trophäe der einheimischen Bevölkerung.
Hier präsentiert Leonardo Bonucci stolz die Trophäe der einheimischen Bevölkerung.
Getty Images

Bei aller Freude über den EM-Titel haben gewisse Italiener auch ihre Bedenken nach der Feier. Die Strassenparade war bei Weitem nicht coronakonform. 

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Bereits in der Finalnacht am Sonntag lagen sich italienische Fussballfans nicht nur in Italien in den Armen. Europaweit feierte man frenetisch den zweiten EM-Titel der Azzuri, als hätte Corona nie existiert. Bedenklich, aber irgendwie auch verständlich. So lange hat man auf vieles verzichtet.

Am Folgetag änderte sich das Bild in Rom kaum. Nach der Ankunft der EM-Helden wurde die Trophäe bei einer Tour quer durch die Hauptstadt stolz der Bevölkerung präsentiert. Zehntausende von Menschen nahmen an der Zeremonie teil, während der offene Bus durch die Strassen Roms kurvte.

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Geplant war etwas anderes

Bei allem Verständnis für die Feierlichkeiten, ging diese Tour einigen Italienern dann aber doch zu weit. Insbesondere der römische Präfekt, Matteo Piantedosi, ärgerte sich über die Strassenparade: «Wir hatten einen Deal, doch er wurde nicht eingehalten», sagte der oberste Sicherheitschef der Zeitung «Corriere della Sera».



Der Deal sah vor, dass kein offener Bus durch Rom fahren würde. Geplant war lediglich eine Feier auf der Piazza del Popolo mit einer Bühne für die Spieler. Ähnlich wie während der Euro sollten dort Zuschauer zusammenkommen, Zugänge überwacht und Masken getragen werden. Der Verband stimmte diesem Vorhaben, wenn auch etwas zähneknirschend, zu.  

«Eine Respektlosigkeit»

Als das Team dann allerdings landete, stand trotzdem bereits ein Bus bereit. Gross prangte die Aufschrift «Campioni d'Europa» auf dem Party-Mobil. Der Verband machte es sich einfach: Es seien so viele Leute auf den Strassen, dass es jetzt keinen Unterschied mehr mache – und die Spieler hätten nun mal grosse Lust, mit dem Bus durch Rom zu fahren.



«Es blieb uns nichts anderes übrig, wir mussten die Situation zur Kenntnis nehmen und versuchten, das Beste daraus zu machen», sagt der Präfekt. Masken hätten dann aber fast nur die Polizisten getragen. Die ganze Arbeit rund um die EM: für nichts. Mit dem Verband habe er nicht mehr gesprochen, dafür sei er viel zu verärgert, sagte Piantedosi. «Eine Respektlosigkeit.»

Für viele Gastronomen der blanke Hohn

Rückendeckung erhält der Sicherheitschef auch von den Virologen des Landes. Viele von ihnen sind der Ansicht, dass man die Feier noch teuer bezahlen werde. Delta ist inzwischen auch in Italien die dominierende Covid-Variante und in einigen Wochen werde man sehen, wie die Kurven wieder steil nach oben gingen. 

Für viele Restrauntbetreiber oder Besitzer von Nachtlokalen wirkte die ganze Szenerie auch einfach wie blanker Hohn. Während sie weiterhin harte Auflagen befolgen müssen, ist beim Fussball alles erlaubt. Die Regierung mache sich da einer «grossen Heuchelei» schuldig, liess der Verband der Tanzlokale ausrichten.

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