Die 16-jährige Iman Beney hat in der vergangenen Saison bei YB für Furore gesorgt und die Schweizer U17-Nati in den EM-Halbfinal geführt. Nun weilt sie im Kreise der A-Nati und kämpft um ein WM-Ticket.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Iman Beney ist das wohl grösste Talent im Schweizer Frauenfussball. An der U17-EM wurde sie in die Top-Elf des Turniers gewählt, ebenso in der abgelaufenen Super-League-Saison.
- Sie darf sich berechtigte Hoffnungen machen, für die WM aufgeboten zu werden.
- Von Nationaltrainerin Inka Grings und Kapitänin Lia Wälti gibt es viel Lob für die 16-Jährige.
Am 20. August 2022 debütiert YB-Shootingstar Iman Beney in der Women’s Super League und erobert sich auf Anhieb einen Stammplatz. In ihrer ersten Saison bei den Aktiven erzielt sie in 17 Spielen fünf Tore, bereitet weitere fünf vor und wird gar in die Top-Elf der Saison gewählt. Auch im Playoff-Viertelfinal gegen St.Gallen eröffnet sie bei der 2:3-Hinspielniederlage das Skore. Bei der 0:4-Schlappe im Rückspiel wird ihre Offensivpower dann schmerzlich vermisst – Beney verpasst die Partie, weil sie mit der U17-Nati an der EM teilnimmt.
Und dort spielt die 16-Jährige, die in der abgelaufenen Saison auch sechs EM-Quali-Spiele für die U19 bestritt, ganz gross auf. Beim 4:0-Auftaktsieg gegen Estland bucht sie drei Assists und im dritten Gruppenspiel feiert die Nati auch dank Beneys Treffers einen 2:1-Sieg gegen Deutschland und qualifiziert sich fürs Halbfinale. Dort erzielt das junge Offensivtalent, deren Vorbild Neymar ist («nur auf dem Platz»), ihren zweiten Turniertreffer. Freude kommt aber nicht wirklich auf, geht die Nati doch sang- und klanglos mit 2:10 unter.
In guter Erinnerung behalten wird die Handelsschülerin das Turnier dennoch. Nicht nur führt Beney am Ende die Liste der besten Assistgeberinnen an, sie wird auch in die Top-Elf des Turniers gewählt.
Trainerin Grings und Kapitänin Wälti sind voll des Lobes
Eine, die Beneys Auftritte ganz genau verfolgt, ist Nationaltrainerin Inka Grings, die das Supertalent mit einem Aufgebot für die erste Vorbereitungswoche im Hinblick auf die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) belohnt.
Einige Spielerinnen müssen das Camp nach der ersten Woche wieder verlassen, nachdem die arrivierten Akteurinnen hinzustossen. Doch Beney, die während der Saison auch zwei Mal pro Woche mit den YB-Junioren trainiert, ist immer noch dabei. Sie sei «herausgestochen» in der ersten Woche, begründet Inka Grings und lobt Beneys «wahnsinnige Dynamik» und die «extreme Torgefährlichkeit», die sie ausstrahle. Sie sei «wahnsinnig motiviert», wisse sich auf dem Platz zu wehren und habe sich bereits sehr gut integriert. Angst, dass sie Beney verheizen könnte, hat Grings nicht: «Ich glaube, das Entscheidende ist, wie man sich präsentiert, was für eine Einstellung man mitbringt und natürlich auch das Talent.»
Auch Nati-Captain Lia Wälti ist angetan, obschon sie Beney noch gar nicht richtig kennengelernt hat: «Ich habe ihr nur ein bisschen im Training zugeschaut und man merkt absolut keinen Unterschied, ob sie jetzt 16 ist im Vergleich zu den anderen Spielerinnen. Sie hat sich, glaube ich, sehr gut integriert in den letzten Tagen. Man sieht, dass sie sehr viel Talent mitbringt und auch zuhört, Dinge annimmt und dann wirklich auch Dinge umsetzen kann auf dem Platz. Und ich bin überzeugt, dass sie hier richtig ist, wo sie ist. Und dass sie wirklich eine ernsthafte Chance hat, wahrscheinlich auch schon in diesen Sommer dabei zu sein.»
Iman Beney spuckt keine grossen Töne
Beney bleibt bescheiden und sagt, dass sie überrascht gewesen sei, dass sie es überhaupt in die zweite Woche geschafft habe. Auf eine mögliche WM-Teilnahme angesprochen, meint die 16-Jährige: «Es wäre ein Traum. Aber wenn es nicht klappt, geht das Leben weiter.» Und wenn sie sich so weiterentwickelt, dann dürfte sie spätestens in zwei Jahren an der Heim-EM eine wichtige Rolle spielen. Aber vielleicht leuchtet ihr Stern ja auch schon in diesem Sommer ganz hell.
Am 3. Juli wird sich entscheiden, ob es Iman Beney an die WM schafft oder nicht, dann wird Inka Grings den Kader bekanntgeben.