Die grosse Viertelfinal-Chance «Das Spiel der Nati muss so aussehen wie gegen Brasilien»

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5.12.2022

Jürgen Klinsmann: «Die Schweiz kann noch weiter kommen»

Jürgen Klinsmann: «Die Schweiz kann noch weiter kommen»

02.12.2022

Die Schweiz ist im WM-Achtelfinal gegen Portugal klarer Aussenseiter. Chancenlos ist die Nati aber nicht, meint etwa Jürgen Klinsmann. Auch blue Sport Experte Fredy Bickel traut den Schweizern den Coup zu.

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2014 (gegen Argentinien) und 2018 (gegen Schweden) war für die Schweiz jeweils im Achtelfinal nach knappen Niederlagen Endstation. Nun soll es nach 1954 endlich wieder einmal klappen mit dem WM-Viertelfinal. Die Hürde ist aber gross. Für den grossen Coup muss die Nati Portugal aus dem Weg räumen.

Ein Triumph über die Portugiesen wäre zwar eine Überraschung, aber kein Wunder, sagt Deutschlands Fussball-Legende Jürgen Klinsmann vor Ort im Gespräch mit blue Sport-Experte Pascal Zuberbühler: «An einer WM ist alles möglich. In der K.-o.-Phase geht das Nervenflattern los. Die Schweizer sind fit, können das Ding durchziehen. Über 90, wahrscheinlich auch 120 Minuten. Die Nati kann nochmal eine Runde weiter kommen, oder sogar zwei.»

Schafft es die Schweiz an einer WM erstmals seit 1954 ins Viertelfinale?

Gleicher Meinung ist Fredy Bickel. Er erwartet zwar «ein sehr schwieriges Spiel» für die Nati, «aber ich glaube an die Chance, es ist machbar». Um Portugal schlagen zu können, muss sich die Nati aber noch steigern, meint der blue Sport-Experte. «Das Spiel der Schweizer muss wahrscheinlich eher so aussehen wie gegen Brasilien. Mit mehr Umschaltmomenten nach vorne, da liegen Chancen drin.»

Fredy Bickel vor Portugal-Knüller: «Ich glaube an die Chance»

Fredy Bickel vor Portugal-Knüller: «Ich glaube an die Chance»

02.12.2022

Etwas pessimistischer ist Zdravko Kuzmanovic. Der ehemalige serbische Nationalspieler sagt am Freitag im WM-Talk Heimspiel, dass die Nati defensiv stabiler werden muss, um gegen Portugal eine Chance zu haben. «Das Spiel gegen Serbien war das wichtigste und trotzdem kamen die Serben zu vielen einfachen Chancen.»

Beim ersten Gegentor etwa habe man dem Torschützen viel zu viel Platz gelassen. «Wenn du Ronaldo einmal zwei Meter Platz lässt, dann steht es schon 1:0 für Portugal», sagt Kuzmanovic. «Wenn du nicht beim Mann bist und nicht aggressiv in die Zweikämpfe gehst, wird es sehr schwer.»

Kuzmanovic: «Bei Portugal sprechen wir nicht nur über Ronaldo»

Kuzmanovic: «Bei Portugal sprechen wir nicht nur über Ronaldo»

02.12.2022

Viel mehr als nur Ronaldo

Schliesslich ist es nicht nur Ronaldo, auf den die Schweizer achten müssen, betont Kuzmanovic und zählt einige andere herausragende Offensivspieler auf: Bruno Fernandes, Bernardo Silva, Rafael Leao. Tatsächlich ist das Kader der Portugiesen mit Stars gespickt. Laut «Transfermarkt» haben an der WM nur England, Brasilien und Frankreich einen höheren Gesamtmarktwert.

Der wertvollste Schweizer ist gemäss «Transfermarkt» Manuel Akanji mit einem Marktwert von 30 Millionen Euro. Aufseiten der Portugiesen haben nicht weniger als zwölf Spieler einen höheren Marktwert als Akanji. Der wertvollste ist Rafael Leao mit 85 Millionen Euro – der kam an dieser WM bisher nur zu drei Kurzeinsätzen.

Schwächen im Umschaltspiel

U19-Nati-Coach Massimo Rizzo war für den SFV in Katar, um die Portugiesen zu beobachten. Die Erkenntnisse des ehemaligen FCZ-Trainers: «Die grosse Stärke ist die Offensive. (...) Auch im Mittelfeld haben sie sehr gute Individualisten und auch die Aussenverteidiger sorgen offensiv für Druck.» Der Superstar der Mannschaft bleibe aber Cristiano Ronaldo. «Er ist der Leader des Teams und geht voran.» Die Schwachstelle sieht Rizzo «in der Defensive oder im Umschalten vom Angriff in die Verteidigung».

Portugal-Beobachter Rizzo: «Das ist die Schwäche der Portugiesen»

Portugal-Beobachter Rizzo: «Das ist die Schwäche der Portugiesen»

U19-Nati-Coach Massimo Rizzo war für den SFV in Katar, um die Portugiesen zu beobachten. Mit blue Sport spricht der Ex-FCZ-Trainer über die Stärken und Schwächen des Schweizer Achtelfinal-Gegners.

02.12.2022

Die Spiele in der Nations League hätten gezeigt, dass Portugal verwundbar ist. Die Schweiz spielte im Juni zweimal gegen die Portugiesen, verlor das erste Duell klar mit 0:4, gewann das zweite kurz darauf aber 1:0.

An dieser WM konnten Ronaldo und Co. bislang auch nicht restlos überzeugen. Auf den mühevollen 3:2-Sieg gegen Ghana folgte ein glanzloses 2:0 gegen Uruguay. Gegen Südkorea wurden dann einige Stammkräfte geschont – und prompt verlor Portugal mit 1:2.

Die Schweiz darf sich also durchaus Chancen ausrechnen für die Viertelfinal-Qualifikation. Der grosse Showdown folgt am Dienstagabend um 20 Uhr.