Im Fussball-Talk «Heimspiel» auf Teleclub diskutieren Blick-Sportchef Felix Bingesser und Teleclub-Experte Rolf Fringer über mögliche Szenarien für die Super League. Beide sind der Meinung, dass es bessere Lösungen als einen Saisonabbruch gibt.
Nachdem sich beim FC Zürich sechs Spieler und drei Staff-Mitglieder, sowie Präsident Ancillo Canepa mit dem Coronavirus infiziert haben, stellt sich für die Super League die Frage, wie es weitergehen soll. Liga-Präsident Heinrich Schifferle meldete sich dazu bereits am Samstag gegenüber Teleclub zu Wort.
«Der Saisonabbruch ist weit weg. Wir sind noch nicht so weit, dass wir Abbruchsszenarien thematisieren. Eine Option ist, dass wir den Meisterschaftsbetrieb nicht Anfang August beenden können», sagt Schifferle und stellt sich damit vehement gegen einen Abbruch des Ligabetriebs. Blick-Sportchef Felix Bingesser und Teleclub-Experte Rolf Fringer sind derselben Meinung. Im Teleclub-Talk «Heimspiel» stellen auch sie sich gegen einen Saisonabbruch zum aktuellen Zeitpunkt.
«Alles ist besser als gar nichts mehr», so Bingesser, der die Liga dazu auffordert, im Notfall kreativ zu sein. «Vielleicht gibt es eine Finalissima zwischen St. Gallen und YB, mit Hin- und Rückspiel nach Europacup-Formel (…) und der Sieger ist dann Meister. Oder einen Abstiegspool mit Xamax, Thun und Sion. Man nimmt die Punkte mit, jeder spielt gegen jeden, und dann hätte man irgendwie einen Absteiger. Ich würde nichts ausschliessen und wirklich einfach offen sein für ganz viele Möglichkeiten. Am schlimmsten fände ich, wenn nicht mehr gespielt wird. Dann wird nur noch wochenlang diskutiert. Das ist nicht mehr Sport.»
Fringer: «Wir brauchen eine faire Tabelle»
Ex-Natitrainer Rolf Fringer stellt sich zwar ebenfalls gegen einen Abbruch, widerspricht der Idee einer Finalissima aber: «Man kann nur dann kreativ sein, wenn es vertretbar ist, weiterzuspielen», findet der Teleclub-Experte. «Und wenn es vertretbar ist, dann kann man einfach die Saison normal zu Ende spielen. Wir brauchen am Schluss eine faire Tabelle. Wir müssen die beste Lösung finden. Wenn jetzt der FC Zürich halt mal mit einem Teil des Nachwuchses spielt und gegen einen anderen Gegner mit der ersten Mannschaft, muss man das akzeptieren. Das ist in dieser Situation einfach nicht anders zu machen.»
In diesem Punkt sind sich die beiden Gäste einig. Der Verband und die Klubs müssen Solidarität zeigen. «Bei jeder Lösung wird es Wenn und Aber geben. Ich glaube Solidarität und Toleranz (…), das ist jetzt das Stichwort», so Bingesser.
Mit Ausnahme der Partie FC Zürich – FC Sion fanden am Wochenende alle Spiele der Super League wie geplant statt.