Magere vier Punkte haben Luzern und Lausanne nach acht Runden auf dem Konto. Sion zwar bereits deren neun, aber auch im Wallis herrscht nach den jüngsten Auftritten Katerstimmung. Es brodelt in der Super League.
Am Sonntag liegt Sion im Letzigrund zur Pause 0:2 zurück, Sion-Präsident Christian Constantin hat genug gesehen und verlässt das Stadion. «Das tat den Augen weh und das wollte ich mir nicht weiter antun», wird er im «Blick» darauf angesprochen zitiert.
Nicht das erste Mal in dieser Saison, dass CC frühzeitig die Heimreise antritt. Als Sion am zweiten Spieltag in Basel zur Pause 0:5 im Hintertreffen liegt, da hat er genug gesehen. Trainer Marco Walker durfte aber bleiben und seine Mannschaft zeigte eine starke Reaktion. Eine Woche nach dem Desaster in Basel gewinnt Sion gegen YB, schaltet Bubendorf im Cup aus, holt in St. Gallen einen Punkt und deren drei gegen Lugano.
«Aber ich brauche nun einen Mehrwert, den mir dieser Staff nicht geben kann.»
Sion-Präsident
Doch seither setzt es Enttäuschungen ab. 1:1 gegen Lausanne, eine 0:4-Klatsche im Cup gegen Challenge-Ligist Stade Lausanne-Ouchy, 1:1 gegen Luzern und am Sonntag nun die 1:3-Pleite bei GC. War's das für Walker? Oder hängt alles vom Resultat gegen den FCZ am kommenden Sonntag ab?
Fragen, die nur der Sion-Präsident beantworten kann. Dass er seinen Coach öffentlich an den Pranger stellt, lässt einen Böses erahnen: «Ich muss jetzt mal mit Marco sprechen. Aber ich sehe in der Tat nichts, was mir Hoffnung auf Besserung macht», so Constantin. Und weiter: «Es ist ja nicht das erste Mal. Nein, ich sehe Tausende Fragezeichen. Ich überlege mir jetzt sehr gut, wie ich weiterfahren will. Aber ich brauche nun einen Mehrwert, den mir dieser Staff nicht geben kann. Obwohl wir genügend Spieler im Kader haben, die Fussball spielen können.»
Auch Celestini und Borenovic sitzen auf dem Schleudersitz
Luzern und Lausanne haben nach acht Runden lediglich magere vier Punkte auf dem Konto, beide warten noch immer auf den ersten Saisonsieg. Im Fall von Luzern kommt das überraschend. Die Saison beendeten die Innerschweizer mit dem Triumph im Cup und im Sommer wurde das Kader mit namhaften Zuzügen aufgepeppt.
Doch jetzt müssen Punkte her, die Situation ist düster. Filip Ugrinic nimmt am Sonntag bereits das Wort Abstiegskampf in den Mund (Video unten). Das Programm könnte nicht schwieriger sein. Vor der Nati-Pause muss Luzern bei Leader Basel antreten, nach der Nati-Pause in Bern bei Serienmeister YB. Für Fabio Celestini wird die Luft immer dünner.
Ebenfalls ungemütlich ist die Situation für Ilija Borenovic, der auf die neue Saison hin überraschend zum Cheftrainer befördert wurde. Den Beweis, dass er der Aufgabe gewachsen ist, bleibt er bisher schuldig. In den ersten acht Spielen hat Lausanne 19 Tore kassiert und nur neun erzielt. Vier Remis und vier Niederlagen hat es abgesetzt. Verliert Lausanne am kommenden Samstag in Lugano, so würde es nicht überraschen, wenn am 17. Oktober gegen GC ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen würde.