«Der ein oder andere wird es bereuen» Erich Vogel zweifelt an den Schweizer Serie-A-Transfers

tbz

4.2.2022

Vogel, Bickel und Salatic: Geballte Fussball-Kompetenz im Heimspiel-Talk

Vogel, Bickel und Salatic: Geballte Fussball-Kompetenz im Heimspiel-Talk

Vor dem Zürcher Derby erklärt Erich Vogel, welche Fäden er im Schweizer Fussballgeschäft immer noch in den Händen hält. Stefan Eggli talkt mit Vogel, Fredy Bickel und Vero Salatic zudem über die neusten Transfers, sowie GC und den FCZ vor dem Derby.

03.02.2022

Elf Spieler wechselten aus der Swiss Football League in eine Top-5-Liga. Die meisten davon in die Serie A. Erich Vogel ist davon nicht begeistert. Im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport erklärt er wieso.

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«Für mich sind sie nicht zu guten Klubs gegangen», kritisiert Erich Vogel die jüngsten Transfers von Silvan Hefti, Michel Aebischer und Co. Der 83-Jährige glaubt, dass die Serie-A-Klubs aufgrund der wieder besser werdenden Corona-Situation merken, dass die Zuschauer wieder in die Stadien kommen und deshalb in die Mannschaft investieren wollen.

Die Super League biete sich da an. «Schweizer sind relativ billig und man hat sie auch etwas zu billig weggegeben», findet Vogel – und weiter: «Hefti wird nächstes Jahr in der Serie B vor 3’000 Zuschauern im Schnitt spielen, das wird er dann noch zu spüren bekommen. Und Aebischer … ich wäre nicht gegangen.»

Zudem kritisiert Vogel, dass die meisten einen Transfer nach Italien gewählt hätten. «Italien ist das schwächste Land von den Big-5. Die Löhne sind auch ziemlich runtergegangen. Man ist da nicht Grossverdiener. Deshalb wird es der eine oder andere im Sommer bereuen.»



Gefährliche Entwicklung bei YB

Vogel ist zudem überzeugt, die Berner Young Boys hätten nicht so viel Geld eingenommen, wie sie alle glauben lassen wollen. «Diese Transfersummen, die stimmen hinten und vorne nicht. Vor allem die von YB», so die die GC-Koryphäe. «Wenn man mit den Italienern redet, dann sind die viel tiefer. Und dann kommen noch all die Beteiligungen für die Spieler und Agenten hinzu. Was am Ende bleibt, das ist viel tiefer.»

Es sei aber auch klar, dass der Klub sich gut darstellen wolle und deshalb nicht die richtigen Zahlen präsentiere. «Das ist eine ganz normale Erscheinung», so Vogel. Dennoch sieht er eine lauernde Gefahr hinter den vielen Wechseln. 

«Transfers sind das schwierigste Geschäft. Wenn man ein Angebot hat, dann hat man das Geld auf sicher», weiss Vogel. Dies sei wichtig, weil YB in der kommenden Saison nicht mehr zwangsläufig in der Champions League spielen wird. Das Problem: «YB hat das grosse Geld in der Champions League gemacht. Wenn sie das nicht mehr schaffen, dann fehlen ihnen die 35 oder 40 Millionen, die sie eingenommen haben. Und dann müssen sie noch ganz andere Spieler verkaufen. Das ist eine gefährliche Entwicklung.»

Den gesamten Talk mit Erich Vogel, Fredy Bickel und Vero Salatic findest du im Video oben.