Der FC Basel liefert im Cup-Achtelfinal ein weiteres Muster seiner derzeitigen Situation ab. Gegen den Unterklassigen FC Winterthur verliert ein uninspirierter FCB 2:6. Valentin Stocker findet nach der Blamage klare Worte.
Wie es derzeit um den einst so dominanten FC Basel steht, zeigte sich am eindrücklichsten an den Winterthurer Tore zum 4:0 durch Gezim Pepsi und Samir Ramizis 5:0 nach einer Stunde. Ausser dem bedauernswerten Djorde Nikolic im Tor schickte sich kein Basler Profi an, die anstürmenden Zürcher am Torerfolg zu hindern. Wer vom FCB nach der sonntäglichen Niederlage im Klassiker gegen den FC Zürich (0:2) eine Reaktion erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Viel mehr kann der Basler Cup-Auftritt eigentlich nur als Misstrauensvotum der Spieler interpretiert werden: an Trainer Ciriaco Sforza bestimmt, an Präsident Bernhard Burgener vielleicht auch.
Für den FC Winterthur, der bereits in der 18. Minute durch einen sehenswerten Weitschuss von Ramizi aus 25 Metern in Führung gegangen war, ist es im sechste Cup-Duell mit dem FCB seit 2012 der erste Sieg. Die Mannschaft von Ralph Loose hatte in den letzten Jahren gegen den haushohen Favoriten aus der Super League oft ansprechende Leistungen gezeigt, belohnt wurde sie dafür nie.
Am Mittwoch reichte dem in der Challenge League zuletzt wenig stilsicheren FCW trotz der Verlegung des Spiels in den St.-Jakob-Park eine konzentrierte, aber nicht überragende Leistung zum Erreichen der Cup-Viertelfinals. Im FC Basel findet derweil eine unrühmliche Serie ihre Fortsetzung. Seit sechs Spielen haben die Basler kein Heimspiel mehr gewonnen.
Stocker: «Müssen die Klappe halten und arbeiten»
FCB-Captain Valentin Stocker ist im Interview nach dem Spiel am Boden zerstört. «Wir sind wirklich am Tiefpunkt angelangt», gesteht der 31-Jährige gegenüber «SRF» ein.
«Mir tut es im Herzen weh. Es geht glaub ich jedem FCB-Fan so. Ich bin gar nicht mehr wütend – ich bin nur noch enttäuscht und traurig.» Es sind klare Worte von Stocker, der nur noch einen Weg sieht, der aus der Krise führt. «Wir müssen wieder Demut zeigen, die Klappe halten und arbeiten. Wir sind in einer Negativspirale. Da wieder herauszufinden, schaffen wir nur gemeinsam.»
Telegramm:
Winterthur – Basel 6:2 (2:0).
St. Jakob Park, Basel. – SR Schnyder. – Tore: 19. Ramizi 1:0. 41. Buess (Foulpenalty) 2:0. 50. Alves 3:0. 58. Pepsi 4:0. 60. Ramizi 5:0. 78. Kasami (Pululu) 5:1. 83. Cardoso (Zhegrova) 5:2. 87. Mahamid (Alves) 6:2.
Winterthur: Marzino; Gantenbein (63. Omerovic), Lekaj, Kamberi, Wittwer; Arnold (28. Isik), Kriz; Pepsi (75. Volkart); Alves, Buess (75. Mahamid), Ramizi (75.Ballet).
Basel: Nikolic; Widmer (40. van der Werff), Cardoso, Klose, Petretta; Bunjaku, Kasami; Stocker, Pululu (29. Kalulu), Zhegrova; van Wolfswinkel.
Bemerkungen: Winterthur ohne Baak (gesperrt), Spiegel, Gonçalves, Muci, Roth und Calla (alle verletzt). Basel ohne Jorge, Xhaka, Padula, Marchand, von Moos und Abrashi (alle verletzt), Frei und Cömert (nicht im Aufgebot). 28. Arnold verletzt ausgeschieden. 29. Pululu verletzt ausgeschieden. 40. Widmer verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 13. Gantenbein (Foul). 45. Stocker (Foul). 66. Omerovic (Foul).
Zurück zur StartseiteZurück zum SportSDA / tbz