Die Bausteine des Erfolgs5 Gründe, warum YB endlich Meister wurde
Patrick Lämmle
29.4.2018
Bilder aus dem Stade de Suisse: So feiert YB den Meistertitel
YB ist dank dem 2:1-Heimsieg gegen Luzern erstmals seit 32 Jahren Schweizer Meister. Im Stade de Suisse brechen nach Spiel alle Dämme.
Bild: Keystone
Penalty-Hexer Marco Wölfli wird von den Fans auf Händen getragen.
Bild: Keystone
HIer sind weitere Impressionen aus Bern.
Bild: Keystone
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Bilder aus dem Stade de Suisse: So feiert YB den Meistertitel
YB ist dank dem 2:1-Heimsieg gegen Luzern erstmals seit 32 Jahren Schweizer Meister. Im Stade de Suisse brechen nach Spiel alle Dämme.
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Penalty-Hexer Marco Wölfli wird von den Fans auf Händen getragen.
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HIer sind weitere Impressionen aus Bern.
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Nach drei Vize-Meister-Titeln in Serie holt YB erstmals seit 32 Jahren wieder den Titel. Damit durchbrechen die Berner auch die acht Jahre anhaltende Meister-Serie vom FC Basel. 5 Gründe, warum es in dieser Saison geklappt hat.
1. Sportchef Christoph Spycher
Im September 2016 wurde Christoph Spycher vom Talentmanager zum Sportchef befördert. Zunächst lehnte er das Jobangebot noch ab, weil er die Trennung seines Freundes Fredy Bickel nicht goutierte. Als er dann das Ruder doch übernahm, meinte der Teamplayer: «Ich freue mich sehr über das Vertrauen, welches mir der Verwaltungsrat entgegen bringt. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass YB wieder in Ruhe arbeiten und sich voll und ganz den Kernaufgaben widmen kann.» Und genau diese Ruhe war nun der Schlüssel zum Erfolg: In Bern hielt man beispielsweise eisern an Coach Adi Hütter fest, obschon dieser zweimal «nur» Vizemeister wurde. Die Geduld, die im Fussball meistens keinen Platz findet, zahlte sich aus. Eine Meisterleistung war es auch, dass YB im Winter keine Abgänge zu beklagen hatte. Dies obwohl diverse Spieler von ausländischen Klubs gejagt wurden.
2. Adi Hütter, der Mann mit dem goldenen Händchen
«Ich freue mich so sehr, diesen 32-jährigen Fluch beendet zu haben», meint Adi Hütter nach dem Luzern-Spiel. Der dienstälteste Super-League-Trainer hat aus einer notorischen «Verlierer»-Truppe eine Meistser-Mannschaft geformt. Die gesamte Saison war eine nie endende Machtdemonstration, YB legte eine fast schon beängstigende Konstanz an den Tag. Auch im Spiel gegen den FCL beweist Hütter ein goldenes Händchen, indem er eine Viertelstunde vor Schluss Nsame für Assalé einwechselt und dieser in der 89. Minute prompt das Siegtor erzielt.
3. Die geballte Ladung Offensivpower
YB hat in den bisherigen 32 Spielen schon 77 Tore erzielt und distanziert die Konkurrenz um Längen. Wie der Blick auf die Torschützenliste zeigt, waren die Berner nie abhängig von einem Spieler und deshalb für die Gegner kaum auszurechnen. Vier der fünf treffsicherten Spieler kommen aus dem Lager der Berner (siehe Bild unten). Christian Fassnacht schafft es ausserdem mit 9 Treffern ebenfalls in die Top 10.
4. Die routinierten Leitwölfe
Der 34-jährige Steve von Bergen hat gezeigt, was einen echten Captain ausmacht. Auf dem Feld hat er mit starken Leistungen überzeugt, seine Mitspieler dirigiert und auch in der Kabine ist er ein Vorbild, von dem man sich auch mal etwas sagen lässt. Und natürlich ist da auch noch das Berner Urgestein Marco Wölfli. Als Nummer 2 in die Saison gestartet, schenkte ihm YB nach der Verletzung von David von Ballmoos das volle Vertrauen. Man verzichtete in der Winterpause darauf, eine neue Nummer 1 zu verpflichten. Manche Experten meinten, dass es so mit dem Titel nicht klappen kann, Wölfli sei kein Meistergoalie hörte man. Doch der 35-Jährige belehrte alle Kritiker eines besseren, denn er spielte eine nahezu fehlerlose Rückrunde und steht auch jetzt noch im Tor, wo Von Ballmoos wieder fit ist. Der Höhepunkt seiner Karriere folgte am Samstag, als er in der 76. Minute einen Elfmeter mirakulös parierte und YB vor dem Rückstand bewahrte. Ohne diese Parade hätte es wohl noch keine Meisterparty gegeben, die Fans trugen ihn nach dem Spiel im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen durchs Stadion.
5. Der schwächelnde FC Basel
Eines darf man aber bei all den Lobgesängen nicht ganz vergessen, YB hat auch von Basels Schwächephase profitiert. Achtmal in Serie wurde der FCB Schweizer Meister und niemand zweifelte vor der Saison ernsthaft daran, dass nicht der 9. Titel folgen würde. Doch im vergangenen Sommer wurde die gesamte Führung «ausgetauscht» und mit Raphael Wicky übernahm ein junger, im Profi-Fussball noch gänzlich unerfahrener, Trainer das Ruder. Der Saisonstart verlief dann äusserst harzig und so hat man die Meisterschaft eigentlich schon in der Vorrunde verspielt. Hätten die Basler in der Liga genau so stark gespielt wie in der Champions League – der FCB schied erst im Achtelfinal gegen ManCity aus –, wäre es für YB ganz eng geworden.