Der Schweizerische Fussballverband (SFV) setzt weiterhin auf Murat Yakin als Männer-Nationaltrainer und fährt mit ihm an die EM 2024 nach Deutschland.
Am Dienstag gibt der Verband in einer Medienmitteilung bekannt: «Der Schweizerische Fussballverband (SFV) setzt weiterhin auf Murat Yakin als Männer-Nationaltrainer – und damit auf Kontinuität – und fährt mit ihm an die UEFA EURO 2024 nach Deutschland.»
«Auch wenn wir in den letzten Qualifikationsspielen viermal Unentschieden gespielt und einmal verloren haben, geniesst Murat Yakin unser volles Vertrauen. Er hat in allen Bereichen unsere Unterstützung, um mit dem bestmöglichen Team und Staff an der EM in Deutschland teilnehmen zu können», sagt SFV-Präsident Dominique Blanc.
Yakin hat sich offensichtlich gut verkauft
Dass der gesamte Verband hinter Yakin steht, ist allerdings zu bezweifeln. Nati-Direktor Pierluigi Tami gab nach den Länderspielen kein klares Bekenntnis ab. Und wäre das volle Vertrauen in den Trainer dagewesen, so hätte es gar keine tiefergehenden Gespräche in dieser Thematik gebraucht. Tami sagte vor einer Woche in einem Interview: «Murat Yakin hat einen bis nach der EM gültigen Vertrag. Nun müssen wir uns fragen, wie wir uns optimal auf die Europameisterschaft vorbereiten. Dabei möchte ich von Murat wissen, was zum Schluss dieser Qualifikation schiefgelaufen ist und wo er Lösungsansätze sieht, bevor wir Entscheide treffen.»
Wobei Tami auch die Erfolge unter Yakin betonte und herausstrich, dass er am Anfang derjenige gewesen sei, der Yakin unbedingt holen wollte: «Und mit ihm haben wir vieles erreicht. Wir haben uns in der WM-Qualifikation gegen Italien durchgesetzt, was niemand gedacht hätte. Wir konnten uns in der Nations League nach drei Niederlagen in der höchsten Liga halten. Wir wollten uns für die EM qualifizieren, und das haben wir auch geschafft. Die Bilanz spricht für ihn. Aber wir dürfen die negative Entwicklung der Mannschaft nicht unterschätzen. Wenn in der Analyse herauskommt, dass alles Zufall war, dann nehmen wir das so hin. Aber das bezweifle ich. Wir werden dieser Frage ganzheitlich nachgehen.»
Die mittelfristige Zusammenarbeit ist damit geregelt. Tami wird in der Medienmitteilung wie folgt zitiert: «Murat hat uns mit konkreten Lösungsansätzen aufgezeigt, wie er das Team und den Staff weiter voranbringen will. Er hat uns überzeugt, weiterhin der richtige Mann für den Posten des Nationaltrainers zu sein.»
Nach Abschluss der EM 2024 werde dann eine Auslegeordnung vorgenommen, um zu entscheiden, wie es weitergeht.